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Das Verschwinden. Rebekah LewisЧитать онлайн книгу.

Das Verschwinden - Rebekah Lewis


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sie mit pulverisierten Federn irgendeiner Art betäuben? Sie hatte sich bemerkenswert beruhigt, aber konnte die Benommenheit und den Schwindel, die sie damit in Verbindung brachte zu viel getrunken zu haben, noch immer nicht abschütteln. Obwohl, sie war vor allem nicht annähernd so betrunken gewesen. Konnte es sein, dass sie träumte?

      Cadence griff nach unten und zwickte sich fest in ihren Arm. Ihr Nagel durchbrach die Haut. Nö. Definitiv wach. Devrel war fasziniert von dieser Handlung.

      »Na ja, wer benötigt eine Katze zum Kratzen, wenn man wünscht sich selbst zu kratzen?«

      »Dieser Baum ist lila.« Sie ignorierte ihn und ließ ihren Blick zurück zum Baum schnellen. Jep. Immer noch lila.

      Der Mann blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an, als ob sie einfältig wäre, und erwiderte: »Das ist ein Tumtum-Baum. Die sind immer lila.«

      »Oh, das erklärt so viel. Danke. Warum kann Ihre Katze reden?« Und übrigens auch lächeln. Und nach Belieben auftauchen.

      »Er ist nicht meine Katze und ich besitze ihn nicht. Er ist mein Freund.«

      Devrel schnurrte und gab dem Mann einen freundlichen Stups mit dem Kopf. »Ich bin der Letzte der Grinsekatzen«, sagte er fröhlich.

      Cadence verspannte sich. Die Grinsekatze war ein fiktiver Charakter in einem Kinderbuch. Fiktiv, nicht real. Natürlich schien das Argument völlig hinfällig angesichts der Tatsache, dass die Katze sprechen konnte und offensichtlich ein breites Grinsen hatte. »Eine Frage noch.« Sie schluckte. »Wo bin ich?«

      Das Grinsen der Katze kräuselte sich noch höher. »Du bist im Wunderland.«

      Die Welt wurde dunkel.

      »Vielleicht solltest du sie dorthin zurückbringen, wo du sie gefunden hast.«

      »Vielleicht sollten wir sie mit uns mitnehmen. Wenn du alleinstehend am Hof der Roten Königin erscheinst, wird sie versuchen dich mit jemandem zusammenzutun, der nicht deine Wahl ist. Sie war diesbezüglich das letzte Mal sehr endgültig.«

      »Hast du sie deshalb aus ihrer Welt geholt?«

      »Sie konnte mich sehen. Regeln sind Regeln. Jetzt gehört sie mir … außer du willst sie als Geschenk zu deinem Nichtgeburtstag.«

      Cadence öffnete ihre Augen mit flatternden Wimpern. Ringsum waren Bäume, wovon viele Blätter in allen erdenklichen Farben hatten. Der Mann und die Katze führten ihre Diskussion im Schatten eines Baums fort, der abgesehen von blutroten tränenförmigen Blättern einem Ahorn ähnelte. Auf den ersten Blick sah es aus, als ob Blut von den Zweigen tropfte.

      Sie nutzte die Gelegenheit, um ihre Geiselnehmer zu betrachten, wenn sie die so nennen konnte, während diese ihre Rückkehr zum Bewusstsein weiterhin nicht bemerkten. Devrel schien noch immer eine grauschwarze Katze zu sein, da gab es nicht viel zu sehen—außer dem gruseligen Lächeln. Der Mann jedoch schien aus irgendeinem mittelalterlichen Film gestiegen zu sein. Sie hatte zuvor seine Stiefel bemerkt, aber Cadence hatte keinen guten Blick auf seine ganze Aufmachung bekommen. Sein Lederwams war auch aus abgetragenem braunen Leder und darunter war ein langärmeliges Hemd, das locker über seine Arme hing. Seine—Überraschung, Überraschung-Lederhose schmiegte sich an seine Schenkel, aber war locker genug, so dass er sich mit Leichtigkeit bewegen konnte. Ein Schwertgürtel hing um seine Hüfte und ein silbernes Heft glänzte im Licht der Sonne, wo es stolz aus der Scheide herausragte.

      Er blickte in ihre Richtung, hob eine Braue. »Du bist wach.«

      »Bin ich wirklich ohnmächtig geworden?«, fragte sie und ihre Wangen erwärmten sich. Hoffentlich hatte sie nicht gesabbert. Wie peinlich. Sie verlagerte ihr Gewicht und stellte fest, dass sie gegen einen lila Baum gestützt war, dem Tumtum-Baum, so hatte er diesen genannt. Er war irgendwie gemütlich und roch nach Zuckerwatte. Cadence widerstand dem Drang ihn abzulecken.

      »Aye. Aber keine Sorge. Es ist mein liebster Fleck im Tulgey Wald. Nun da du wach bist, können wir uns auf den Weg machen.« Er lächelte sie dann an. Atemberaubend.

      »Wer bist du?«, fragte sie und erschauderte. An was sie sich vom Wunderland erinnerte, kam aus einem Cartoon. Sie klang wie die verdammte Raupe. »Was ich meine ist, ich komme nicht dahinter. Du trägst keinen Hut, also kannst du nicht der Hutmacher sein. Du bist in Weiß gekleidet, macht dich das also zum Weißen Hasen?«

      Devrel erschien auf ihrem Schoß, grinste direkt in ihr Gesicht. Für eine solch große Katze war er überraschend leicht. »Bist du sicher, dass du nicht verdattert bist. Das Angebot der Borogove-Federn steht noch immer zur Verfügung.« Er leckte sich über das Maul, als ob er den Gedanken etwas, von was sie annahm, dass es eine Art Vogel war, aber in dieser Welt alles sein konnte, zur Strecke zu bringen reizvoll fand.

      Der Mann zog sein Schwert, enthüllte eine lange Stahlklinge und ließ es durch die Luft sausen. Das pfeifende Metall gab ein zerschnifer-schnück von sich, als es durch den Freiraum schnitt. Cadence war nicht völlig sicher, ob er wollte, dass sie sein Geschick sah, das Schwert, oder ob er im Begriff war sie zu erstechen.

      »Weißt du was das ist?«, fragte er, hielt das Schwert vertikal in einer Pose vor sein Gesicht, die Cadence von Covern von Liebesromanen und Fantasybüchern wiedererkannte.

      »Ähm … ein Schwert?«

      Devrel kippte in ihrem Schoß um und kicherte. »Ein Schwert, sagt sie. Selbstverständlich ist es ein Schwert! Aber was bedeutet das!«

      »Das«, sagte der Mann, »ist das Mrutal-Schwert.«

      Abgesehen von Devrels beständigem summenden Schnurren, wurde seiner Enthüllung mit Stille begegnet.

      Er brachte die Waffe mit einem übertriebenen Seufzer in die Scheide zurück. »Ich bin Gareth, Schlächter des Jabberwocky.« Gareth war ein guter Name für ihn. Passte völlig zu seiner mittelalterlichen Erscheinung.

      »Und was genau ist ein Jabberwocky?«, fragte Cadence, während sie unbewusst eine Hand Devrels Rücken heruntergleiten ließ. Sein rumpelndes Schnurren nahm an Lautstärke zu und er kuschelte sich näher an sie.

      »Eine verdorbene Kreatur, die einst das Land und den Himmel unseres Landes terrorisierte«, erklärte Gareth. »Viele strebten an ihn zu besiegen und sind gescheitert. Die meisten haben sich voller Furcht versteckt. In meiner Jugend bin ich nur mit diesem Schwert bewaffnet in den Tulgey Wald gegangen und mit seinem Kopf zurückgekommen, hatte ein Biest geschlagen, was die mutigsten Ritter und Helden nicht konnten.«

      »Also ist es wie ein Drache?«

      »Was ist ein Drache?«, fragte Gareth.

      »Echse mit Flügeln.« Sie flatterte zur Demonstration mit ihren Armen. »Speit Feuer.«

      Er erwog es und nickte. »Ähnlich, aye, aber er stand auf zwei Beinen und hat eine Weste getragen. Er hatte auch Schnurrhaare.«

      Devrel rollte sich herüber, um sie anzublicken. »Allerdings nicht so hübsch wie meine.« Er ließ seine Pfote über seine eigenen gleiten, um zu demonstrieren, wie lässig-elegant diese waren.

      Die Katze ignorierend verbeugte sich Gareth. »Gott sei’s geklagt, du hast meinen Namen, aber ich kenne deinen nicht?«

      »Oh. Ich bin Cadence. Cadence Adams, Studentin.« Als Gareth seinen Mund öffnete, um zu fragen, was eine Studentin wäre, winkte sie mit einer Hand. »Es ist nicht wichtig. Ich muss aber zurückgehen. Ich war mit Freunden im Wald und sie werden sich Sorgen machen.« Innerlich gewann sie Vergnügen daraus sich die Gesichter ihrer Freunde vorzustellen, wenn sie spurlos verschwunden war und sie den Polizisten sagen mussten, dass sie sie alleine gelassen haben, während sie ihr einen schmutzigen, gemeinen Streich spielten.

      Jaah, genau. Sie werden wahrscheinlich einen Pakt schließen niemals irgendjemandem davon zu erzählen, dass sie dort waren, oder sagen, dass sie gesehen haben, wie ich von der Bar nach Hause gegangen bin. Ärsche.

      Devrel stand auf, streckte sich und gähnte breit, bevor er sich wieder wie ein pelziger, wahnsinniger Papagei auf Gareths Schulter materialisierte. »Die Sache ist die, Cadence.« Er hob eine Pfote und leckte sich auf träge Weise zwischen


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