Primärziel: Der Werdegang von Luke Stone—Buch #1. Джек МарсЧитать онлайн книгу.
untauglich. Motoren tot.”
Plötzlich schlug Heath auf die Wand in der Nähe seines Kopfes.
„Verdammt!”
Er starrte Luke an. „ Hurensöhne. Die Feiglinge. Die haben uns stehen gelassen. Ich weiß, dass sie das gemacht haben. Was für ein Zufall, dass Ihre Instrumente haben versagt haben, sie im Sturm verloren gingen und zwölf Kilometer von einem Feldlager der zehnten Bergdivision abgestürzt sind. Wie praktisch. Die werden dahin laufen.”
Er hielt inne und atmete aus. „Ist das nicht das Höchste? Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals eine Delta Force Einheit dabei beobachten würde, vor einem Einsatz Mission abzuhauen.
Luke beobachtete ihn. Heath vermutete, das Pirat 2 eigenmächtig den Einsatz verlassen hatte. Vielleicht war dem so, vielleicht auch nicht. Doch möglicherweise war es die richtige Entscheidung.
„Sir, ich glaube wir sollten umdrehen”, schlug Luke vor. „Oder vielleicht sollten wir dieses Ding landen. Wir haben keine Unterstützungseinheit und ich glaube, ich habe noch nie einen solchen Sturm gesehen…”
Heath schüttelte seinen Kopf. „Negativ, Stone. Wir fahren mit kleinen Veränderungen fort. Ein Team aus sechs Männern übernimmt das Haus. Ein weiteres Team aus sechs Männern überwacht die Zufahrten aus dem Dorf.”
„Sir, bei allem Respekt, wie wird dieser Helikopter landen und wieder abheben?”
„Keine Landung”, sagte Heath. „Wir seilen uns ab. Dann kann der Helikopter vertikal nach oben fliegen, über diesen Sturm hinaus. Sie können wieder zurückkommen, wenn wir das Ziel gesichert haben.”
„Morgan…” begann Luke, nannte seinen Vorgesetzten bei seinem Vornamen, was er nur an wenigen Orten tun konnte. Einer von denen war die Delta Force.
Heath schüttelte seinen Kopf. „Nein, Stone. Ich will al-Jihadi und ich werde ihn bekommen. Dieser Sturm erhöht nur unseren Überraschungseffekt – die erwarten nicht, dass wir an einer solchen Nacht aus dem Himmel fallen. Denk an meine Worte. Nach dem hier werden wir Legenden sein.”
Er hielt inne, starte direkt in Stones Augen. „Geschätzte Ankunft in fünf Minuten. Versichern Sie sich, dass Ihre Männer bereit sind, Feldwebel.”
„OK, OK”, rief Luke über das Dröhnen der Motoren, der Rotorenblätter und dem Sand, der gegen die Fenster prasselte.
„Hört zu!” Die zwei Reihen Männer in Overalls und Helmen starrten ihn an, ihre Waffen waren bereit. Heath beobachtete ihn vom anderen Ende. Dies waren Lukes Männer und Heath wusste es. Ohne Lukes Führerschaft und Mitarbeit könnte es für Heath schnell zu einer Meuterei kommen. Für einen kurzen Augenblick erinnerte Luke sich daran, was Don gesagt hatte:
Wir nannten ihn früher Kapitän Ahab.
„Der Missionsplan hat sich verändert. Pirat 2 is komplett außer Aktion. Wir schreiten mit Plan B voran. Martinez, Hendricks, Colley, Simmons. Ihr seit bei mir und Oberstleutnant Heath. Wir sind das A-Team. Wir nehmen das Haus ein, eliminieren jegliche Opposition, erreichen das Zielobjekt und setzen es außer Gefecht. Wir werden sehr zügig vorgehen. Verstanden?”
Martinez, wie immer: „Stone, wie hast du vor, daraus einen Zwölf-Mann-Einsatz zu machen? Das ist ein Vierundzwanzig-Mann-”
Luke starrte ihn an. „Ich sagte verstanden?”
Ein allgemeines Brummen und Knurren zeigte ihm, dass sie verstanden hatten.
„Niemand widersetzt sich uns”, sagte Luke. „Sollte jemand schießen oder auch nur eine Waffe zeigen, dann sind sie draußen aus dem Spiel. Alles klar?”
Er blickte durch die Fenster. Der Helikopter kämpfte sich durch einen braunen Sturm, flog schnell, doch viel langsamer, als es seine Höchstgeschwindigkeit zuließ. Es gab null Sichtbarkeit. Weniger als null. Der Helikopter zitterte und wankte, als ob er diese Einschätzung bestätigen wollte.
„Verstanden”, sagten die Männer um ihn. „Alles klar.”
„Packard, Hastings, Morrison, Dobbs, Murphy, Bailey. Ihr seid das B-Team. B-Team, ihr unterstützt uns und gebt uns Deckung. Wenn wir uns abseilen, dann decken zwei von euch den Ort, an dem wir uns abseilen und die anderen beiden das Umfeld in der Nähe der Tore zum Lager. Wir wir eindringen, dann gehen zwei von euch vor und schützen den Vorderteil des Hauses. Ihr seid auch die Letzten beim Abzug. Augen aufhalten und benutzen. Niemand bewegt sich gegen uns. Eliminiert allen Widerstand und allen möglichen Widerstand. Dieser Ort muss heißer als die Hölle sein. Es ist eure Aufgabe, ihn abzukühlen.”
Er blickte sie alle an.
„Haben wir uns verstanden?”
Ein Chor aus Stimmen antwortete ihm, alle hatten eine andere Tiefe und einen anderen Klang.
„Verstanden.”
„Verstanden.”
„Verstanden.”
Luke hockte sich auf eine niedrige Bank im Personenraum. Er spürte das bekannte Rinnsal von Angst, Adrenalin, Anspannung. Er hatte direkt nach dem Abflug eine Dexedrin geschluckt und sie begann zu wirken. Plötzlich fühlte er sich aufmerksamer und wachsamer als zuvor.
Er kannte die Wirkungen des Arzneimittels. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Seine Pupillen weiteten sich, ließen mehr Licht hinein und verbesserten seine Sicht. Sein Gehör wurde schärfer. Er hatte mehr Energie, mehr Ausdauer und konnte für lange Zeit wach bleiben.
Lukes Männer lehnten sich auf ihren Bänken nach vorn, ihre Augen auf ihn gerichtet. Seine Gedanken waren viel schneller, als er sie aussprechen konnte.
„Kinder”, sagte er. „Achtet auf sie. Wir wissen, dass es Frauen und Kinder in dem Lager gibt, einige sind Familienmitglieder des Zielobjektes. Wir schießen heute Nacht nicht auf Frauen und Kinder. Verstanden?”
„Verstanden.”
„Verstanden.”
Das war etwas Unumgängliches bei diesen Einsätzen. Das Zielobjekt lebte immer zwischen Frauen und Kindern. Die Einsätze fanden immer in der Nacht statt. Es gab immer Verwirrung. Kinder taten oft unvorhersehbare Dinge. Luke hatte gesehen, wie Männer zögerten Kinder zu töten und dann den Preis dafür bezahlten, da diese Kinder anschließend plötzlich Soldaten waren, die nicht zögerten, zu töten. Um die Dinge dann noch schlimmer zu machen, töteten ihre Teamkollegen dann die Kindsoldaten zehn Sekunden zu spät.
Menschen starben im Krieg. Sie starben plötzlich und oft aus den verrücktesten Gründen -weil sie beispielsweise keine Kinder töten wollten, die eine Minute später dann dennoch starben.
„Trotz allem, sterbt heute Nacht nicht. Und lasst eure Brüder nicht sterben.”
Der Helikopter flog weiter, raste durch die tosende Dunkelheit. Lukes Körper wankte und federte mit dem Helikopter. Draußen wirbelten Staub und Sand um sie. In ein paar Momenten wären auch sie da draußen.
„Sollten wir die im Schlaf überraschen, dann wird es vielleicht ganz einfach. Die erwarten uns sicher nicht heute Nacht. Ich will, dass wir da in zehn Minuten reinkommen und uns das Ziel aneignen, damit wir binnen fünfzehn Minuten wieder abfliegen können.”
Der Helikopter trudelte und buckelte. Er kämpfte darum, in der Luft zu bleiben.
Luke hielt inne und atmete durch.
„Zögert nicht! Ergreift die Initiative und behaltet sie. Drängt und drängt nach vorn. Jagt ihnen Angst ein. Handelt instinktiv.”
Und das, nachdem er ihnen gerade gesagt hatte, dass sie auf Kinder achten sollten. Er widersprach sich selbst. Er musste sich an das Protokoll halten, doch es fiel ihm schwer. Eine dunkle Nacht, ein verrückter Sandsturm, ein Helikopter war schon abgestürzt, bevor die Mission überhaupt begonnen hatte, und ein befehlshabender Offizier, der nicht umdrehen wollte.
Ein Gedanke ging ihm durch den Kopf, so schnell, dass er ihn fast nicht bemerkte.
Abbrechen. Brich diese Mission ab.
Er blickte die zwei Reihen Männer an.