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Blutregen. Amy BlankenshipЧитать онлайн книгу.

Blutregen - Amy Blankenship


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vermischen würde. Er hatte diesen Fehler schon einmal gemacht. Es war nicht dasselbe, wie wenn ihre Kinder ihr Blut mit ihren Seelenfreundinnen teilten.

      Er senkte seinen Blick auf das Dach, hörte die Stille, die aus dem Zimmer unter ihm kam. Außerdem, wenn er sie nun beißen würde, dann würde sie das als Beweis dafür sehen, dass er genau das war, wovon sie sich selbst überzeugt hatte… ein Monster.

      Sanft mit ihr umzugehen, bedeutete für sie ein Risiko, und es würde nicht viel mehr brauchen, um ihn dazu zu drängen, zu dem Monster zu werden, das sie brauchte. Schließlich… hatte er diese Rolle schon einmal gespielt.

      Kapitel 5

      Kriss stand vor dem riesigen Panoramafenster ihrer Dachgeschosswohnung, eine Flasche von Kats berühmtem Heat in einer Hand und ein übergroßes Weinglas in der anderen. Er wollte sich betrinken, aber sein nervend schneller Metabolismus ließ nicht zu, dass er seine Gedanken und Gefühle für länger als ein paar Momente betäuben konnte.

      Frustriert verkrampfte sich seine Hand um das Glas, sodass er es unabsichtlich zerbrach, als er sich daran erinnerte, wie er Vincents Gesicht zum ersten Mal nach unzähligen Jahren wiedergesehen hatte. Zugegeben, Vincent würde sich nicht an ihr Treffen erinnern, weil Storm die Zeit umgedreht hatte… aber Kriss würde den Ausdruck von Hass auf Vincents Gesicht, als er ihn angesehen hatte, nie wieder vergessen.

      Um dem Hass etwas entgegenzusetzen, schaute er rebellisch zurück auf die Erinnerungen aus seiner Kindheit, zu jener Zeit, in der Vincent für ihn ganz andere Gefühle gehegt hatte.

      Er war noch nicht lange auf dieser Welt gewesen, als Dean weggegangen war, um eine Horde von Dämonen aufzuhalten, die genau in ihre Richtung unterwegs gewesen waren. Er hatte gewartet, alleine, sich zwischen den Felsen am Fuße einer Felsklippe versteckt und Deans Anordnungen befolgt, war still geblieben, in der Hoffnung, dass er an diesem Ort sicher war.

      Dean hatte großteils recht gehabt. Tagelang hatte Kriss nicht einmal ein Tier gesehen… und schon gar keine Menschen oder Dämonen. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er ganz alleine gewesen war. Die Stille, die ihn umgab, trug nur zu seiner Angst und Verlassenheit bei und er wartete… vermisste die Liebe, die er auf seiner eigenen Welt erfahren hatte… vermisste auch die Wärme und Sicherheit, die Dean ihm auf dieser Welt geschenkt hatte.

      Es war mitten in der Nacht gewesen, als Kriss die Geräusche von fallenden Steinen gehört hatte, die über ihm erklangen. Er hatte sich gegen einen Felsbrocken gelehnt und auf die Felswand hochgesehen, die durch den Halbmond kaum erhellt wurde… nur um schattenhafte Finger zu erkennen, von Dämonen, die über die Wand zu ihm hinunterkletterten.

      Seine Aufmerksamkeit wurde von ihren blutroten Augen in ihren Bann gezogen, als sie zusahen, wie er sie beobachtete, und von der Art, wie ihre fast menschlich aussehenden Körper sich gespenstisch verrenkten, als sie kletterten. Seine Augen wurden schärfer, sodass er erkennen konnte, wie ihre nackte Haut verbrannt und mit Narben übersät schien, als wären sie gerade aus einem unsichtbaren Feuer gekrochen. Kriss konnte sogar riechen, wie ihr Fleisch verbrannt und verwesend stank, als sie näherkamen.

      Er fürchtete sich so sehr, dass er rückwärts über den hohen Felsbrocken kletterte und auf der anderen Seite herunterfiel, wobei er auf einer Ansammlung von kleinen, scharfen Steinen landete, die wie Stacheln aus dem Boden ragten. Als er erkannte, dass seine Haut an mehreren Stellen zerschnitten worden war, bemühte er sich, sich von den Steinen zu entfernen, ohne sich noch mehr zu verletzen.

      In dem Moment, als der Geruch seines unbefleckten Blutes durch den Wind zu den Dämonen getragen wurde, konnte er hören, wie ihre Klauen sich schneller über den Fels bewegten, als sie mit mehr Eile zu ihm kletterten, und einige dumpfe Geräusche zeigten, dass einige von ihnen einfach gesprungen waren, um als erste bei ihm anzukommen.

      Die Stille war nun weg… ihre verstörenden Schreie hallten von den Felsen wieder, sodass es klang, als wären da noch viel mehr, als sie tatsächlich waren.

      Als er über die Felsbrocken kletterte um zu entkommen, schaffte er es nur, seine Kleidung und seine Haut noch weiter zu zerreißen, ehe er endlich auf festem Boden ankam und sicher stehen konnte.

      Kriss drehte sich einmal im Kreis und erkannte, dass es zu spät war um wegzulaufen… er war umzingelt von Dämonen und sie waren so viel größer als seine kindliche Größe. Er stand wie angewurzelt da, als lange Finger mit langen Klauen sich von hinten um sein Gesicht schlossen. Die scharfen Klauen zerschnitten seine Nase und seine weichen Wangen, als der Dämon ihn rückwärts zog und dann plötzlich in die Luft riss, als würde er den anderen Dämonen eine Trophäe präsentieren.

      Er hatte in seiner Welt nie kämpfen müssen und Dean hatte es ihm in dieser Welt nicht erlaubt zu kämpfen. Einen kurzen Moment lang fragte er sich, ob es nicht besser wäre, sich von ihnen umbringen zu lassen, als an diesem furchterregenden Ort alleine zu sein. Der Gedanke verschwand sofort, als der Schmerz ihn plötzlich aus seinem Schock erwachen ließ und sein Überlebensinstinkt in Aktion trat.

      Mit tränenverschwommenem Blick gewann Kriss mit Mühe seinen ersten Kampf auf Leben und Tod. Stille herrschte wieder über dem Land und er schielte gerade rechtzeitig hinunter auf seine Hand, um zu sehen, wie sein leuchtendes Schwert aus seinen blutigen Fingern verschwand.

      Nachdem er fühlte, wie etwas seine andere Hand schwer machte, drehte er langsam seinen Blick dorthin und sah dämonische Augen, die ihn starr anstarrten. Seine Hand war im Maul des Dings… seine Finger um sein Kiefer geschlungen… er wusste nicht, wo der Rest des Körpers war. Unabsichtlich zerkratzte er sich seine Fingerknöchel an den scharfen Zähnen, als er seine Hand wild schüttelte, um sie aus dem Maul des Dämons zu befreien, dann sah er zu, wie der Kopf zu Boden fiel.

      Kriss fühlte nichts, als der Schädel von ihm wegrollte, bis er an einem Felsen hängenblieb, der ihm sein hässliches Auge zerstach. Er hörte jemanden lachen, aber entschied dann, dass es von irgendwo in ihm gekommen sein musste, denn alles um ihn herum war tot.

      Nachdem er den Gestank und den Anblick ihrer verstümmelten Körper nicht länger ertragen konnte, drehte er sich um und wankte benommen in die Richtung davon, in der das Licht gerade über den Hügeln in der Ferne erschien.

      Kriss wusste nicht, wie lange er gelaufen war… oder wie viele Tage vergangen waren, bis er ein merkwürdiges Geräusch hörte, wie rhythmisches Stampfen, das irgendwo vor ihm ertönte. Er war dort gestanden, taumelnd, hatte versucht, nicht zu weinen, als er darauf wartete, zu sehen ob er wieder kämpfen würde müssen. Dämonenblut… er konnte es riechen.

      Es dauerte nicht lange, bis er einen Menschen sah, der auf einem Tier in seine Richtung ritt. Teile des Körpers des Mannes waren von einer Art gewebtem Metall bedeckt und Kriss konnte ein langes Schwert sehen, das er am Rücken trug… der Griff davon ragte über seine Schulter, damit er es schnell ziehen konnte. Nachdem er auf dem Mann kein Blut sehen konnte, erkannte er, dass er selbst über und über bedeckt war von Dämonenblut… schon die ganze Zeit.

      Das war sein erstes Treffen mit Vincent gewesen. Sie hatten einander angestarrt, als der Mann sich genähert hatte und Kriss schnell ein paar Schritte rückwärts gegangen war. Vincent war von dem großen Tier gestiegen aber Kriss‘ ängstlicher Blick hing an dem gefährlich aussehenden Schwert fest.

      „Vertraue niemandem außer mir.“ Die Erinnerung an Deans Stimme hallte warnend durch seinen Kopf und Kriss drehte sich um, um wegzulaufen.

      „Warte… lauf nicht weg“, hatte Vincent gerufen.

      Der Klang seiner Stimme hatte Kriss an Dean erinnert, sodass er nicht mehr wusste, was er tun sollte. Er hatte es satt, nichts zu verstehen und auf sich selbst gestellt zu sein. Er schielte zurück, um sicherzugehen, dass der Mann nicht sein Schwert gezogen hatte.

      Vincent seufzte erleichtert, als das Kind stehenblieb und mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis zu ihm zurücksah. Die letzten Dörfer, an denen er vorbeigekommen war, waren nur blutiges Chaos gewesen und er hatte bisher keine Überlebenden gefunden. Obwohl er dreckig und mit Blut beschmiert war… schien der Junge gesund und sehr verängstigt zu sein, woraus er schloss, dass er wirklich ein Überlebender aus einem der Dörfer sein musste.

      „Wo sind deine Eltern?“, fragte er mit besorgter Stimme, in


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