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Kurze Morde, kurzer Prozess: Krimisammlung. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Kurze Morde, kurzer Prozess: Krimisammlung - Alfred Bekker


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der schon den Telefonhörer abgenommen hatte, hängte ihn schulterzuckend wieder ein.

      "Du mußt es ja wissen", murmelte er und schütttelte dann verständnislos den Kopf. Tony Jacksons Laune verbesserte sich erst wieder, als er am nächsten Morgen die Zeitung aufschlug. Der Überfall auf den Geldboten war die Titelgeschichte. "Die Ringfahndung der Polizei hatte Erfolg", so stand da zu lesen. "Der Polizei gingen bei einer Straßenkontrolle drei Männer ins Netz, die mit der Beute zu fliehen versuchten. Der Überfallene Geldbote hatte ausgesagt, daß es nur ein maskierter Täter gewesen sei, aber Staatsanwalt McKinley nimmt an, daß die beiden anderen Festgenommenen ebenfalls mit der Sache zu tun haben."

      Nur fürs Protokoll

      Alfred Bekker

       "Der wegen Raubmordes verurteilte John Craig, der vor drei Tagen aus dem Hochsicherheitstrakt des Staatsgefängnisses ausgebrochen ist, befindet sich noch immer auf freiem Fuß. Craig gilt als sehr gefährlich. Bei seiner Flucht, brachte er eine Schußwaffe an sich und verletzte einen Vollzugsbeamten schwer..." Craig schaltete das Autorradio aus. Er hatte keine Lust, zum fünften Mal seine Personenbeschreibung zu hören. Außerdem stimmte diese Beschreibung auch nicht mehr... Dafür hatte Craig nämlich gesorgt. Er war in ein Geschäft für Scherzartikel gegangen und hatte sich dort einige Utensilien besorgt, die aus einem Mann von Mitte dreißig einen Sechzigjährigen machten. Das Haar hatte er sich grau gefärbt und sich dazu einen passenden Bart angeklebt.

      Entsprechende Runzeln und Falten waren ebenfalls kein sonderlich großes kosmetisches Problem gewesen. Nein, mit seinem Äußeren war John Craig recht zufrieden. Er hatte optisch kaum noch etwas mit dem Mann gemein, dessen Bild in den letzten Tagen die Zeitungen auf der ersten Seite geziert hatte. Sein Problem war, daß er keine Papiere besaß. Die erste Polizeikontrolle konnte für ihn schon Endstation sein, denn er hatte nichts vorzuweisen. Keinen Ausweis, keinen Führerschein und für den gestohlenen Wagen, den er fuhr natürlich auch keine Wagenpapiere. Aber auch das hatte Craig schon in die Wege geleitet...

      Morgen! dachte Craig. Morgen geht meine Maschine nach Rio! Und dann können sie nach mir suchen, bis sie schwarz werden!

      *

      Craig parkte den Wagen in der Nähe eines etwas heruntergekommenen Second Hand-Ladens in der 42. Straße. Der Laden gehörte Tony Logan, einem alten bekannten von Craig. Als Craig den Laden betrat, blickte Logan auf. Er stand hinter dem Tresen, runzelte die Stirn und lächelte dünn. Es war kein Kunde im Laden, deshalb konnten sie offen sprechen. "Deine Maske ist wirklich nicht schlecht!" meinte Logan. "Hättest du mir nicht die entsprechenden Fotos für deine Papiere gegeben, ich hätte dich wohl kam erkannt!" Craig lächelte. "Dann wird es auch sonst niemand", war er überzeugt. "Nur mit deinem Gang mußt du noch etwas ma-chen!" meinte Logan. "Wenn du als Großvater durchgehen willst, kannst du nicht so durch die Gegend hüpfen!" Craig zuckte die Achseln. "Ich versuche immer dran zu denken!" Dann beugte er sich etwas vor. Sein Tonfall wurde ernster.

      "Sind die Papierefertig?" Logan nickte. "Ja." Er seufzte, griff in eine Schublade hinter dem Tresen und legte alles auf den Tisch. "Fast hätte ich es schon bereut", meinte er."Du weißt, daß ich eigentlich schon lange aus dem Fälscher-Geschäft heraus bin..."-"Sicher", murmelte Craig, der die Papiere kurz begutachtete und sie dann einsteckte. Richard Evans, so lautete jetzt sein Name. "Ich tue es nur für dich, John! Weil du mir früher auch mal aus der Patsche geholfen hast!" Craig nickte. "Ich weiß das zu schätzen", sagte er.

      Dann reichte er Logan die Hand. "Ich glaube nicht, daß wir uns noch mal wiedersehen, Tony!"

      Die Nacht verbrachte Craig in einer billigen Absteige, in der niemand die Gäste besonders genau ansah. Telefonisch bestellte er sich ein Flugticket nach Rio. Aber er hatte Pech. Erst in zwei Tagen war ein Platz frei. Naja, dachte Craig. Diese Zeit werde ich auch noch herumbringen! In dem Wagen, den er gestohlen hatte, war eine Handtasche gewesen. Sie hatte in im Handschuhfach ge-legen. Das Portemonaie war gut gefüllt gewesen. Wenn er den Wagen jetzt noch-verkaufte, reichte es für den Flug nach Rio... Craig machte sich auf den Weg, um die Gebrauchtwagenhändler der Stadt abzuklappern. Irgendeiner würde ihm die Karre schon abnehmen. Schließlich waren die Papiere ja in Ordnung. Da-für hatte schließlich Tony Logan gesorgt. Craig war guter Laune. Aber das än-derte sich jäh, als er an einer Abzweigung plötzlich den Wagen vor sich sah.

      Er stieg ins Bremspedal, aber es war zu spät.

      *

      "Sie geben also zu, daß Sie an dem Unfall Schuld sind, Mister..." - "Evans. Richard Evans", sagte Craig. "Ja, ich gebe es zu. Ich habe die Vorfahrt nicht beachtet. Es war mein Fehler." Der Polizist, der Craig gegebübersaß nickte und hackte mühsam auf seiner Schreibmaschine herum. "Sie haben getrunken, nicht wahr?" - "Ein paar Gläschen..." - "Der Alkohol-Test hat ergeben, daß es etwas mehr gewesen sein muß!" Craig zuckte die Achseln. "Ich bin einiges gewöhnt", meinte er. "Sie haben fahrlässig Ihre Umgebung gefährdet!" tadelte der Beamte. "Aber wenigstens scheinen Sie einsichtig zu sein." Craig machte ein möglichst reumütig wirkendes Gesicht. Dann fragte er: "Sie werden mich doch sicher nicht in Ihre Zelle stecken, oder?"

      "Nein. Nur Ihren Führerschein werden wir einstweilen hierbehalten. Wann Sie ihn wiederbekommen, wird der Richter entscheiden. Hatten Sie schon mal ein Verfahren wegen Alkohol am Steuer?" - "Nein." Craig schüttelte den Kopf. Es war eine dumme Geschichte. Andererseits: Seine Maske schien perfekt. Der Beamte hatte nicht den geringsten Verdacht geschöpft - und bei ihm konnte man davon ausgehen, daß er sich Fahndungsfotos sehr genau ansah. "Hier. Eine Unterschrift fürs Protokoll. Dann sind Sie für heute fertig!"

      Craig nickte, nahm das Papier, las sich es nichteinmal durch und machte seine krakeligen, flüchtigen Buchstaben. Dann reichte er es zurück. Doch als Craig sich dann erheben wollte, sah er plötzlich einen Polizeirevolver auf sich gerichtet. "Was soll das?" rief er. Der Beamte legte das Protokoll vor Craig auf den Tisch. Dieser blickte stirnrunzelnd auf das Papier, und dann sah es: Er hatte in der Eile mit John Craig unterschrieben.

      Wie ein Ei dem anderen

      Alfred Bekker

       Kurz-Krimi

      Thomas Deming hatte eine Unmenge von Skulpturen und Gemälden geschaffen, von denen er in letzter Zeit auch einiges hatte verkaufen können.

      Er war ein Künstler, aber es würde keine neuen Werke von seiner Hand mehr geben, denn jetzt lag er mit einer Kugel im Kopf ausgestreckt auf dem Teppichboden seines Apartments.

      Inzwischen war der Raum voll von Kriminalbeamten, die alles nach Spuren absuchten.

      "Wer hat uns gerufen? Waren Sie das?" Kommissar Gores wandte sich an einen Mann, der mit dem Toten eine verblüffende Ähnlichkeit hatte.

      "Ja."

      "Wer sind Sie?"

      "Mein Name ist Felix Deming."

      "Sind Sie ein Bruder des Toten?"

      "Ja, sein Zwillingsbruder."

      Gores nickte. "Ja, das ist unverkennbar. Aber ich nehme nicht an, daß Sie auch Maler sind, so wie Ihr Bruder..."

      "Ich habe eine kleine Werbeagentur. Wenn Sie also so wollen, dann habe ich auch etwas mit Bildern zu tun.

      Allerdings auf etwas andere Weise, als das bei meinem Bruder der Fall gewesen ist."

      "Hm...", machte Gores. "Ich will Sie jetzt nicht unnötig lange belästigen, schließlich ist die Sache so schon schwer genug für Sie... Nur eine Frage: Gibt es noch irgendwelche Angehörigen?"

      "Nein, keine."

      "Und Freunde, Bekannte?"

      "Das weiß ich nicht. Er hat eine Zeitlang mit einer Frau zusammengelebt, aber ich glaube, daß ist irgendwie auseinandergegangen... Ich kann Ihnen die Adresse aufschreiben, wenn Sie wollen..."

      "Gut, tun Sie das, Herr Deming. Wenn Sie so gut sein würden und in den nächsten Tagen zu uns aufs Revier kommen, damit wir ihre Aussage zu Protokoll nehmen können, ja?"

      "Selbstverständlich."


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