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Umgeben Von Feinden. Джек МарсЧитать онлайн книгу.

Umgeben Von Feinden - Джек Марс


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worden, hatte zu viel davon gesehen, aber das hier? Das konnte einfach nicht wahr sein. Er stand auf und ging zu ihr. Er wollte sie trösten, wenn er konnte.

      Sie stieß ihn weg, gewaltsam, wie ein Kind auf dem Spielplatz.

      „Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe!“ Sie zeigte auf ihn, ihr Gesicht voller Wut verzerrt. „Es ist deine Schuld!“, schrie sie. „Du machst die Leute krank, ist dir das nicht klar? Du erstickst alle mit deinem Quatsch! Du und dein Superheldenmüll.“

      Sie wippte mit dem Kopf von einer Seite zur anderen und verspottete ihn. „Oh, tut mir leid, Schatz“, sagte sie in einer lächerlich tiefen Männerstimme. „Ich muss weglaufen und die Welt retten. Ich weiß nicht, ob ich in drei Tagen noch lebe oder schon tot bin. Zieh den Jungen für mich auf, ja? Ich tue nur meine patriotische Pflicht.“

      Sie raste vor Wut. Ihre Stimme wurde wieder normal. „Du machst das, weil es dir Spaß macht, Luke. Du tust das nur, weil du unverantwortlich bist. Es macht dir Spaß. Für dich gibt es keine Konsequenzen. Es ist dir egal, ob du lebst oder stirbst und alle anderen müssen mit den Folgen und dem Stress fertig werden.“

      Sie brach in Tränen aus. „Ich habe genug von dir. Ich habe einfach genug von dir.“ Sie wedelte mit ihrer Hand in seine Richtung. „Ich bin mir sicher, dass du den Weg nach draußen findest. Also geh einfach. Okay? Geh weg. Lass mich einfach in Ruhe sterben.“

      Mit diesen Worten verließ sie den Raum. Eine Minute verging und dann hörte er sie am Ende des Flurs im Schlafzimmer schluchzen.

      Er stand einen Moment lang da und wusste nicht, was er tun sollte. Gunner würde in ein paar Stunden zu Hause sein. Es war keine gute Idee, ihn hier bei Becca zu lassen, aber er wusste nicht, ob er eine Wahl hatte. Sie hatte das Sorgerecht. Er hatte nur sein Besuchsrecht. Wenn er Gunner jetzt ohne ihre Erlaubnis mitnehmen würde, wäre das streng genommen Entführung.

      Er seufzte. Wann hatte er sich jemals um die gesetzlichen Konsequenzen gesorgt?

      Luke war ratlos. Er spürte, wie ihm die Energie ausging. Und sie hatten ihrem Sohn noch immer nichts erzählt. Vielleicht sollte er Beccas Eltern anrufen und mit ihnen sprechen. Es stimmte, dass Becca sich in ihrer Beziehung um fast alle Dinge zu Hause gekümmert hatte. Vielleicht hatte sie Recht – er fühlte sich viel wohler, wenn er in Ruhe Katz und Maus mit gefährlichen Terroristen spielen konnte. Andere Menschen machten sich Sorgen um ihn, das wusste er, aber es war ihm auch egal gewesen. Was für ein Mensch war er nur, dass er so lebte? Vielleicht war er tatsächlich nie ganz erwachsen geworden.

      Auf dem Glastisch neben dem Sofa begann sein Telefon zu klingeln. Er warf einen Blick darauf. Wie so oft schien es fast lebendig zu sein, wie eine Schlange, die man nicht anfassen durfte.

      Er nahm es in die Hand. „Stone.“

      Eine Männerstimme war in der Leitung.

      „Die Präsidentin der Vereinigten Staaten.“

      Er blickte auf, und Becca stand nun in der Türöffnung. Anscheinend hatte sie sein Telefon klingeln gehört. Sie war wieder da, bereit, seinem Gespräch zuzuhören und all ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet zu wissen. Für den Bruchteil einer Sekunde verspürte er echten Hass – ja, sie hatte recht, egal was er sagte. Bis ins Grab hinein würde sie ihn noch festnageln.

      Jetzt ertönte die Stimme von Susan Hopkins.

      „Luke, bist du da?“

      „Hallo, Susan.“

      „Es ist lange her, Agent Stone. Wie geht es dir?“

      „Mir geht es gut“, sagte er. „Und dir?“

      „Gut“, sagte sie, aber die Tonlage ihrer Stimme sagte etwas anderes. „Alles ist in Ordnung. Hör mal, ich brauche deine Hilfe.“

      „Susan…“, fing er an.

      „Es wird nur einen Tag dauern, aber es ist sehr wichtig. Ich brauche jemanden, der diskret und schnell arbeiten kann.“

      „Um was geht es?“

      „Ich kann nicht am Telefon darüber sprechen“, sagte sie. „Kannst du herkommen?“

      Er ließ seine Schultern hängen. Oh, Mann.

      „In Ordnung.“

      „Wie schnell kannst du hier sein?“

      Er blickte auf seine Uhr. Gunner würde in anderthalb Stunden zu Hause sein. Wenn er Zeit mit seinem Sohn verbringen wollte, müsste das Treffen warten. Wenn er hinging…

      Er seufzte.

      „Ich werde so schnell wie möglich da sein.“

      „Gut. Ich werde dafür sorgen, dass du direkt zu mir gebracht wirst.“

      Er legte auf. Er schaute Becca an. In ihren Augen war etwas Grausames und Spöttisches zu sehen. Da drin war ein Dämon, der auf einem See aus Feuer tanzte.

      „Wohin gehst du, Luke?“

      „Du weißt, wo ich hingehe.“

      „Oh, du wirst nicht bleiben und eine schöne Zeit mit deinem Sohn verbringen? Du wirst kein guter Daddy sein? Was für eine Überraschung. Ich dachte…“

      „Becca, hör auf damit. Okay? Es tut mir leid, dass du…“

      „Du wirst das Sorgerecht für Gunner verlieren, Luke. Du gehst ständig auf Missionen, oder? Nun, rate mal. Ich werde dich zu meiner Mission machen. Du wirst den Jungen nicht einmal zu sehen bekommen. Bis zu meinem letzten Atemzug werde ich dafür sorgen. Meine Eltern werden ihn aufziehen und du wirst nicht einmal Zugang zu ihm haben. Weißt du, warum?“

      Luke ging zur Tür.

      „Auf Wiedersehen, Becca. Ich wünsche dir einen schönen Tag.“

      „Ich sage dir warum, Luke. Weil meine Eltern reich sind! Sie lieben Gunner. Und sie mögen dich nicht. Glaubst du, du kannst einem Rechtsstreit mit meinen Eltern durchhalten, Luke? Ich glaube nicht.“

      Er war auf halbem Weg nach draußen, aber jetzt hielt er an und drehte sich um.

      „Ist es das, was du mit der Zeit, die dir noch bleibt, machen willst?“, sagte er. „Möchtest du wirklich so sein?“

      Sie starrte ihn an.

      „Ja.“

      Er schüttelte den Kopf.

      Er erkannte sie nicht mehr wieder. Er fragte sich, ob er sie jemals wirklich gekannt hatte.

      Und mit diesem Gedanken ging er nach draußen.

      KAPITEL VIER

      23:50 Uhr Osteuropäische Zeit (17:50 Uhr Eastern Daylight Time)

      Alexandroupoli, Griechenland

      Sie waren dreißig Meilen von der türkischen Grenze entfernt. Der Mann überprüfte seine Uhr. Fast Mitternacht.

      Bald, bald.

      Der Name des Mannes war Brown. Es war ein Name für jemanden, der vor langer Zeit verschwunden war. Brown war ein Gespenst. Er hatte eine dicke Narbe auf der linken Wange – eine Kugel, die ihn gerade so verfehlt hatte. Seine Haare waren kurz geschoren. Er war groß und stark und hatte die scharfen Züge von jemandem, der sein ganzes Leben in Sondereinsätzen verbracht hatte.

      Früher war Brown unter einem anderen Namen bekannt gewesen – unter seinem richtigen Namen. Im Laufe der Zeit hatte er ihn jedoch abgelegt. Er hatte so viele Namen gehabt, dass er sich schon nicht mehr an alle erinnern konnte. Sein aktueller war allerdings sein Favorit: Brown. Kein Vorname, kein Nachname. Nur Brown. Das reichte. Er rief Erinnerungen wach. Er erinnerte ihn an tote Dinge. Tote Blätter im Spätherbst. Tote Bäume nach einem Atomtest. Weit aufgerissene, entsetzte braune Augen der vielen, vielen Menschen, die er getötet hatte.

      Technisch gesehen befand Brown sich auf der Flucht. Vor etwa sechs Monaten hatte er sich in etwas verstrickt, in einen Job, der ihm noch nicht einmal richtig erklärt worden war. Er hatte sein Heimatland in Eile verlassen müssen und war abgetaucht. Aber nach einer langen Zeit der Unsicherheit war er jetzt wieder auf den Beinen. Und


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