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Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett


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presste die Hacken in die Weichen des Pferdes und ließ es voranpreschen.

      Durch das halboffene Stalltor ging es hinaus in die dunkle Nacht.

      In einer Entfernung von gut zwei Dutzend Schritt tauchte ein Posten aus dem Dunkel auf. Reilly sah kaum mehr als seine Umrisse.

      "Auf das Pferd schießen, Hombre! Auf das Pferd!", schrie Walker.

      Dieser Hund!, durchfuhr es Reilly.

      Und dann blitzte auch schon das Mündungsfeuer. Aber der Kerl traf nicht. Der Schuss ging daneben, irgendwo in die Finsternis hinein.

      Der Gaul bäumte sich vor Schreck auf und stellte sich mit einem markerschütternden Wiehern auf die Hinterhand. Reilly hatte alle Mühe, ihn zu halten.

      Zu einem zweiten Schuss kam der Kerl dann nicht mehr.

      Reillys Hand war zur Hüfte gefahren, hatte den Colt herausgerissen und sofort gefeuert.

      Er schoss zweimal kurz hintereinander.

      Der Mann schrie auf.

      Eine der Kugeln musste ihn wohl getroffen haben.

      Reilly zog rau am Zügel und brachte das Pferd wieder unter Kontrolle. Den Revolver stieß er Walker unsanft zwischen die Rippen.

      "Versuchen Sie das nicht noch einmal, Tigre!"

      Dann ritten sie in die Nacht hinein.

      Die Hacienda versank nach wenigen Augenblicken in der Nacht. Nur noch die schattenhaften Umrisse waren zu sehen.

      Mündungsfeuer blitzen jetzt. Aus ein oder zwei Gewehren wurden ihnen Kugeln nachgeschickt, allerdings ohne jede Aussicht, auch zu treffen.

      "Ein paar Minuten, dann ist die ganze Mannschaft auf den Beinen!", zischte Walker. "Meine Männer werden Sie jagen wie einen Hund!"

      "Darauf lasse ich es ankommen!"

      Reilly trieb das Pferd den steilen Hang hinauf, von dem er gekommen war. Oben angelangt, gestattete er sich einen Blick zur Hacienda.

      Dort hatte man unterdessen Licht in den Baracken der Männer gemacht. Stimmengewirr und das Wiehern von Pferden war zu hören. Zu sehen war in der Dunkelheit aber kaum etwas.

      Reilly hatte keine Sekunde zu verlieren.

      Er ließ das Pferd voranhetzen. Bald hatten sie jene Stelle erreicht, an der Reilly sein Pferd zurückgelassen hatte.

      Reilly sprang ab, ohne die Zügel loszulassen und stieg dann auf den zweiten Gaul.

      Es war eine Wohltat, wieder einen richtigen Sattel unter dem Gesäß zu haben.

      Für Walker würde es anstrengend werden.

      Reilly grinste.

      "Halten Sie sich gut an der Mähne Ihres Gauls fest, Tigre!"

      Dann ging es los.

      34

      Als die Sonne blutrot am Horizont aufging, ritten sie noch immer in scharfem Galopp. Reilly zog das Pferd, auf dem Walker saß, an den Zügeln hinter sich her.

      El Tigres Gesicht hatte in den Stunden, die sie jetzt bereits unterwegs waren, fast jegliche Farbe verloren.

      Einerseits lag es vielleicht daran, dass er nun endlich begriffen hatte, dass Reilly versuchen würde, sein Vorhaben gegen alle Widerstände durchzuziehen.

      Andererseits hatte der Bandenchef alle Mühe, sich auf dem Rücken seines ungesattelten Gauls zu halten.

      So etwas war er nicht gewöhnt und es zehrte auf die Dauer ganz schön an den Kräften.

      Reilly war das ganz Recht.

      So hatte Walker wenigstens nicht mehr genug Energie, um auf dumme Gedanken zu kommen.

      Und wären sie die Hufe der Pferde über den steinigen, ausgedörrten Boden trugen, blickte Walker immer wieder verzweifelt zurück.

      Es gehörte viel Phantasie dazu, sich auszumalen, was in seinem Kopf vorging. Er hoffte, dass am Horizont ein ein paar Punkte auftauchten, größer wurden, sich in Reiter verwandelten, während sie näher herankamen...

      Aber da war nichts.

      Bis jetzt jedenfalls nicht.

      Reilly kümmerte sich kaum darum, was in seinem Rücken vor sich ging. Für ihn galt es, möglichst viele Meilen zwischen sich und die verfolgende Meute zu legen.

      Solange es dunkel gewesen war, hatte die Verfolgung Schwierigkeiten gemacht.

      Doch damit war es nun vorbei.

      Jetzt, mit Anbruch des Tages, würden diese Hunde in den Spuren lesen können, wie in einem Buch.

      Und sie würden aufholen, das war keine Frage.

      Reilly hörte Walker hinter sich ächzen.

      Er hatte einen anderen Weg in Richtung Grenze gewählt, als den, auf dem er gekommen war. Die Stadt Magdalena wollte er in jedem Fall in einem großen Bogen umgehen.

      Eine halbe Stunde später legten sie an einem Wasserloch eine kurze Rast ein.

      Reilly nutzte die Gelegenheit, die Feldflasche zu füllen, die er am Sattelknauf hängen hatte.

      Dann tauchten am Horizont endlich die von Walker so sehnlich erwarteten kleinen schwarzen Punkte auf, die sich ständig bewegten.

      Er grinste und verzog triumphierend den Mund.

      "Was habe ich gesagt!", stieß er hervor, aber sein Gegenüber zeigte sich wenig beeindruckt.

      Reilly machte die Augen schmal und blinzelte in jene Richtung, aus der die Meute herannahte.

      "Sie haben keine Chance, Mister! Ich habe es Ihnen gesagt!"

      "Sie sollten sich nicht zu früh freuen, Tigre!", zischte der Major. "Wer zuletzt lacht..."

      "Das werden Sie nicht sein!"

      "Was macht Sie da so sicher?"

      "Sie werden es noch bitter bereuen, sich mit mir angelegt zu haben!" Walker ballte unwillkürlich die Hände zu Fäusten.

      "Niemand wagt das ungestraft!"

      "Es gibt immer ein erstes Mal!"

      "Überlegen Sie es sich!", meinte Walker. "Nehmen Sie das Geld und verduften Sie. Vielleicht haben Sie so eine Chance, meinen Männern zu entkommen..."

      "Ich denke nicht daran! Schlagen Sie sich das aus dem Kopf!"

      Sie saßen wieder auf und ritten weiter.

      Walker versuchte nach Kräften zu verzögern und eine Zeitlang hatte er damit auch einigen Erfolg.

      Reilly sah die Punkte größer werden. Sie wurden zu Reitern und holten stetig auf.

      Wie ein Rudel Wölfe!, durchfuhr es Reilly. Sie wissen, das sie bis zur Grenze noch genügend Zeit haben, uns einzuholen!

      Für Reilly lag auf der Hand, dass ihm bald etwas Gescheites einfallen musste, um diese Horde abzuhängen.


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