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Sechs Krimis: Ferienkiller. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker


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gerade aus dem Van herausgesprungen. Der Größere der Beiden trug eine Maschinenpistole vom Typ MP 7 der Firma Heckler & Koch. Der Andere war mit einem Sturmgewehr mit Präzisionsvisier und Laserzielerfassung bewaffnet. Seit wir den „Killer der Bosse“ verfolgten, hatte ich mir die MK-32 mehrfach auf Abbildungen angesehen und war mir daher ziemlich sicher, dass es sich um eine Waffe dieses Typs handelte.

      Letzte Gewissheit, ob dieser Kerl tatsächlich der Killer war, den wir suchten, würden erst die ballistischen Untersuchungen jener Projektile ergeben, die er an diesem Tatort verschossen hatte. Aber nach Figur und Körperbau hatte ich keinen Zweifel, dass es sich immerhin auf jeden Fall um einen Mann handelte

      Der MPi-Schütze ballerte wild um sich.

      Wir duckten uns, während ein wahrer Kugelhagel sich über uns ergoss und auch den letzten Zentimeter Glas zu Bruch gehen ließ.

      Panikschreie von Insassen anderer Fahrzeuge waren zu hören.

      Eine Frau, die sich bis dahin hinter am Straßenrand parkende Fahrzeuge in Deckung gehalten hatte, rannte jetzt wie von Sinnen und ohne Rücksicht auf die Möglichkeit, von den breit und wahllos gestreuten Kugeln des MPi-Schützen getroffen zu werden davon.

      Rudi und ich konnten nichts tun.

      Unsere automatische Pistolen vom Typ SIG Sauer P226 hatten fünfzehn Patronen im Magazin und einen im Lauf. Innerhalb weniger Sekunden verballerte unser Gegner das Doppelte.

      Wir konnten uns nur so tief wie möglich ducken, abwarten und hoffen, dass nicht der Tank getroffen wurde.

      „Jürgen, kannst du mich hören? Hier ist Harry!“, rief ich ins Kragenmikro und hoffte, dass der Empfang über das Interlink noch funktionierte.

      Glücklicherweise war das der Fall.

      Ich hörte Jürgens Stimme. Wir befanden uns also noch im Empfangsbereich.

      „Verstärkung ist unterwegs!“, versprach Jürgen.

      Wie zur Bestätigung seiner Worte hörten wir in der Ferne Martinshörner. Die Kollegen vom nächstgelegenen Polizeirevier waren offenbar bereits alarmiert.

      Rudi stieß die Tür des Dienstwagens auf und kroch hinaus.

      Der Geschosshagel verebbte.

      Rudi tauchte hervor, feuerte einmal seine Waffe ab, musste aber sofort wieder in Deckung gehen.

      Ich kroch ebenfalls aus dem Dienstwagen heraus und arbeitete mich bis zum Heck eines Pizzawagens vor, erhob mich und schnellte anschließend mit der Pistole in beiden Händen hinter aus der Deckung heraus.

      Die beiden Killer rannten davon, stießen dabei zufällig vorbeikommende Passanten grob zur Seite.

      Ich konnte nicht schießen.

      Die Gefahr, Unbeteiligte zu verletzen oder gar zu töten war einfach zu groß.

      „Los, hinterher, Harry!“, rief Rudi.

      Nur einen kurzen Blick wandte ich noch dem vollkommen zerschossenen Dienstwagen zu.

      Wir hatten ziemlich großes Glück gehabt.

      Wir spurteten hinter den beiden Killern her.

      Diese rannten die Straße entlang, bogen seitlich in eine schmale, nur etwa zwei Meter breite Gasse zwischen zwei Häusern ein. Wir erreichten diese Gasse und folgten den beiden.

      Schließlich erreichten wir einen Hinterhof.

      Ein paar Jugendliche spielten hier Basketball.

      Ich zog meine BKA-Marke.

      „Habt ihr gerade zwei Typen mit Sturmhaube gesehen?“, sprach ich die Basketball-Spieler an, deren Alter ich zwischen zwölf und sechzehn schätzte.

      Die Kids deuteten auf eine etwa zwei Meter hohe Mauer am anderen Ende des Hinterhofs.

      „Da sind die rüber geklettert“, meinte einer der Jungs. „Wie in den Werbefilmen, mit denen die Bundeswehr im Kino dafür wirbt, dass man sich für den Krieg in Afghanistan meldet! Ruckzuck ging das!“

      „Danke.“

      Ich war bereits im Begriff loszurennen. Aber einer der Kids wollte uns offenbar noch was sagen.

      So blieb ich stehen.

      „Hey, Kommissar, da war noch was!“

      „Was denn?“

      „Einer hatte `ne MPi, der andere so ein längeres Gewehr mit `ner Menge Zieloptik oben drauf...“

      „Wissen wir.“

      „Dem mit der langen Büchse ist beim Hochklettern der Ärmel hoch gerutscht. Man konnte ziemlich deutlich sein Tattoo sehen.“

      „Was für’n Tattoo?“

      „Eine Sonnenblume. Kotzgelb. Sah Scheiße aus.“

      „Aha.“

      „Ein Öko-Killer. Mit Sonnenblume. Voll pervers, was?“

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