Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn StirlingЧитать онлайн книгу.
„Na, Frau Bender“, meinte Gött, „darauf habe ich auch getippt. Schießen Sie mal los, Herr Kollege. Was hat man denn alles in Sie hineingejagt, bevor Sie da unten eingesetzt worden sind?“
Es war eine lange Liste von Impfungen, die Bernd bekommen hatte. Und als er damit fertig war, fügte er noch hinzu: „Ich hatte zwei Tage das Nesselfieber. Ich vermute, dass es damit zusammenhängt, dass die Tetanusvorbeugung etwas zu kurzfristig erfolgt ist. Jedenfalls habe ich mir Calciumspritzen gegeben und die Sache war in Ordnung. Ich tippe auf die Choleraimpfung.“
„Ich auch, verehrter Herr Kollege. Und wenn es so ist, lieber Freund, dann hat die Frau Doktor Sie ganz schnell wieder auf den Beinen.“
Ina blickte ihren Chef zweifelnd an. „Aber es ist durch nichts bewiesen“, sagte sie.
„Wozu habe ich Sie denn?“, fragte Gött mit breitem Grinsen. „Dann treten Sie diesen Beweis doch noch an, verdammt noch mal.“
„Herzlich gern, Herr Gött. Nichts, was ich lieber täte.“
Sie konnte diesen Beweis führen und war nun selbst sicher, dass diese Gelbsucht infolge einer unverträglichen Impfung entstanden war.
Gött zeigte sich sehr großzügig und keineswegs nachtragend. Ina kümmerte sich jede freie Minute um Bernd und schon nach einer Woche ging es ihm so gut, dass von Entlassung die Rede war.
Am letzten Tag, den er in der Klinik weilte, am ersten Dezember, war Wechsel bei den Stationsschwestern. Die neue Stationsschwester in der Männerabteilung wurde Marita.
Überglücklich, diese Position bekommen zu haben, aber noch mehr, in Harald Preiß einen Mann fürs Leben zu wissen, begrüßte sie Ina und ihre Patienten.
Und noch etwas hatte sich wenigstens vorübergehend geändert. Dr. Breitenbacher konnte endlich seinem angeknacksten Fuß Schonung zuteilwerden lassen, denn er fand in Dr. Harald Preiß einen würdigen Vertreter. So war Harald in dieser Zeit Ina Benders Kollege in der Frauenstation. Schlitzohrig hatte Gött nämlich veranlasst:
„Also, den Herrn Preiß, den tun wir zu den Frauen und unsere neue Stationsschwester Marita übernimmt die Männerabteilung für diesen Monat. Es ist ja gut und schön, wenn zwei sich so lieben, doch mit Rücksicht auf unsere Patienten wollen wir das wenigstens während der Dienstzeit ein wenig auf Rezept verordnen. Ich hoffe, ihr beiden, ihr habt mich verstanden“, sagte er mit gespieltem Grimm in der Miene und sah erst Marita und dann Harald an.
Alle Umstehenden lachten und dann fragte Oberarzt Kiesewetter trocken: „Hat irgendjemand schon das Wort Heirat in den Mund genommen?“
Da platzte Harald heraus:
„Wir beide und es soll noch im Januar sein. Ich möchte Sie auch im Namen meiner zukünftigen Frau herzlich zu unserer Hochzeit einladen.“
Gött machte einen Schlenker mit seinem Drehstuhl, langte zum Stahlschrank, der schräg hinter ihm stand, machte ihn auf und brachte eine Cognacflasche heraus.
„So, Freunde, darauf heben wir jetzt einen. Frau Bender, da drüben auf dem Regal sind die Gläser, langen Sie mal ein paar davon herüber. Schließlich geschieht es nicht alle Tage, dass etwas so gut ausgeht.“ Er warf einen suchenden Blick in die Runde. „Wo haben Sie denn Ihren Kollegen Kluge? Der soll doch sowieso entlassen werden. Und wenn er ohnehin auf den Beinen ist, dann holen Sie ihn einmal her. Der gehört ja auch zu unserer Familie ...“
ENDE
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
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Die Schatten der Vergangenheit
Arztroman
GLENN STIRLING
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Dr. Gert Wolfs Leben könnte unbeschwerter nicht sein: Er ist angesehener Arzt in einem Hospital, Inge Peschke, seine Braut, ist die Tochter eines schwerreichen Industriellen. Doch dann gerät es aus den Fugen, als seine Verlobte könne in einen Unfall mit Fahrerflucht verwickelt wird, der beinahe eine junge Familie auseinandergerissen hätte. Gerts Prinzipien und sein Ehrgefühl führen dazu, dass er sich mit Inges Vater überwirft, weil dieser den Unfall vertuschen möchte. Damit macht er sich einen mächtigen Feind, der nichts unversucht lässt, Gerts Leben zu zerstören. Und dann regt sich auch noch ein schwarzer Schatten aus Inges Studentenzeit, der ihr Leben und ihre Existenz bedroht ...
„Nun gehen Sie doch endlich zur Seite, damit der Wagen durchkommt!“, rief der Polizist. Nur zögernd wich die Menge. Der weiße Notarztwagen rollte langsam bis an den Fußweg heran und hielt.
Zwei Polizisten drängten die Leute zurück, die neugierig auf die verletzte Frau gafften, neben der ein Mann kniete. Er streichelte ihre Wangen, als könne ihr das die großen Schmerzen nehmen.
Dr. Wolf beugte sich über die Verletzte. Dem jungen Manne sagte er:
„Gehen Sie mal weg, bitte!“
Er wandte sich zu den beiden Krankenträgern um und rief ihnen zu:
„Erst mal meine Tasche!“
Und zu den drei