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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn StirlingЧитать онлайн книгу.

Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling


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erwiderte er lächelnd.

      Prompt ließ sie ihn los und sah ihn entsetzt an.

      „Das sag noch mal!“

      „Ich habe noch eine zweite Geliebte, Inge.“

      Sie wurde puterrot.

      „Gert! Etwa diese, diese Schendt oder wie sie heißt?“

      „Aber nicht doch, Inge!“

      Er lachte wieder und sagte todernst:

      „Meine erste Geliebte heißt Inge Peschke und ist das liebenswerteste Mädchen der Welt. Meine zweite Geliebte heißt St.-Anna-Hospital und braucht mich.“

      Jetzt lachte sie auch, stupste ihm mit dem Zeigefinger vor die Nase und sagte übermütig:

      „Du alter dummer Kerl, du! Einen so aufzuregen!“

      „Also kannst du eifersüchtig werden, hm?“

      „Na hör mal! Schließlich liebe ich dich dickfelligen Burschen doch. Und bei euch Männern weiß man ja nie!“

      Sie drohte ihm, und er umarmte sie wieder.

      Als die Tür aufging, fuhren sie auseinander. Mutter Peschke kam herein, das Hauptbuch unterm Arm. Als habe sie gar nichts gesehen oder sehen wollen, sagte sie, ihre Brille verrutscht auf der Nase:

      „Also hört mal zu. Kinder, ich habe hier ausgerechnet ...“

      Sie schlug das Hauptbuch auf dem Tisch auf und zeigte auf den Saldo.

      „ ... dass wir eigentlich das Kapital dazu hätten.“

      „Welches Kapital, Mutti?“, fragte Inge verständnislos, und Gert begriff auch nicht, wovon sie sprach.

      Mutter Peschke blickte über die Brille hinweg zu den beiden hin und sagte trocken:

      „Nun ja, das Kapital für einen Anbau. Schließlich wird es hier ja zu eng für euch und mich. Und Kinder werden ja hoffentlich auch kommen. Also müssen wir anbauen. Ich habe also ausgerechnet ...“

      „Aber Mutti! Woher willst du denn wissen, dass wir ...“

      „Wissen? Bin ich blind?“

      Die Frau lachte.

      „Ihr macht mir Spaß. Stehen da und knutschen, und ich soll nichts ahnen.“

      „Aber du hast doch vorhin schon gerechnet. Da wusstest du doch noch gar nicht, ob wir ...“ wollte Inge sagen, aber wieder unterbrach sie die Mutter.

      „Na, das ist wieder mal typisch für dich, Inge! Wenn ihr es nicht von alleine begriffen hättet, dass ihr zusammenpasst, dann wäre ich schon auf eine gute Idee gekommen, euch beide zum Traualtar zu bekommen.“

      „Aber Mutti!“, rief Inge in gespieltem Zorn.

      „Habt ihr eine Ahnung, wozu eine Mutter fähig ist, wenn sie das Beste für ihr Kind will. So, und nun muss ich dir sagen, lieber Gert, dass du sofort zur Klinik kommen sollst. Die haben eben angerufen. Der Professor will dich sprechen, weil er gleich verreisen muss.“

      „Ich fahre mit dir, Gert!“, sagte Inge.

      *

      GERT HATTE INGE IN sein Büro geführt, ihr einen Stoß Illustrierten in die Hand gedrückt und saß nun bei Professor Oberweg. Der alte grazile Herr sah Gert durch die Goldrandbrille an, lächelte und sagte freundlich:

      „Jetzt haben sich also die Fronten geklärt, nicht wahr?“

      „Wie darf ich das verstehen, Herr Professor?“, fragte Gert überrascht.

      Der alte Herr hob beschwörend die Hände.

      „Na, ja, man ist zwar alt und verkalkt, aber so ’n bisschen sieht man der Jugend doch noch zu. Fräulein Schendt ist also doch noch gegangen. Ich verstehe das Kind, habe ihr Urlaub gegeben, bis die Kündigung wirksam ist. Hoffentlich trifft sie es woanders besser.“

      Gert war etwas erschrocken. Das hatte er nicht gewollt, ja auch nicht geglaubt, dass es bei Ellen Schendt so tief wirken würde.

      „Aber es ist noch etwas anderes, Herr Wolf“, sagte der Professor wieder ernst geworden. „Dr. Holmann geht auch.“

      „Aber ...“

      Der Professor wehrte ab.

      „Nein, mit Ihrer unsterblichen Liebe zu Fräulein Peschke hat das nichts zu tun.“

      Er lachte.

      „Dr. Holmann hat andere Gründe. Er wird als Dozent in Marburg wirken. Das ist für ihn ein Aufstieg.“

      „Ich gönne es ihm.“

      Der Professor nickte beifällig und fuhr fort.

      „Da habe ich nun eine Umbesetzung vornehmen müssen. Ich wollte, mein Lieber, dass Sie den neuen Oberarzt kennenlernen.“

      In Gert war die Hoffnung erwacht, er könne womöglich für diesen Posten vorgesehen sein. Aber nun begrub er sie wieder und war gar nicht so traurig, ganz einfach, weil er die Ansichten des Professors sehr respektierte. Chefarzt Oberweg würde wissen, was gut und richtig war.

      Er sollte aber eine Überraschung erleben.

      „Da, mein lieber Wolf, ist der neue Oberarzt! Sehen Sie dahin!“

      Der Professor wies zur Wand, wo ein Waschbecken eingebaut war. Aber da stand niemand. Dr. Wolf runzelte die Brauen. Wollte ihn der Professor auf den Arm nehmen oder ...

      „Stehen Sie auf, dann sehen Sie ihn besser.“

      Der Professor lachte und wies auf den Spiegel.

      „Sehen Sie da hinein. Da steht er doch, nicht wahr? Oberarzt Dr. Wolf. Klingt übrigens sehr attraktiv.“

      Bevor Gert etwas sagen konnte – ihm hatte es die Sprache verschlagen –, kam Schwester Gerda ins Zimmer.

      Sie legte dem Professor einen Stoß Berichte auf den Tisch und sagte zu Gert, indem sie ihn von unten heraus anschielte:

      „Immer noch böse auf mir?“

      Gert lachte.

      „Nein, Schwester Gerda, ist gestrichen.“

      Dann sah sie den Professor an, deutete mit dem Daumen über die Schulter weg auf Gert und fragte geheimnisvoll:

      „Wird Doktorchen der Nachfolger von Dr. Holmann?“

      D.er Professor knurrte:

      „Geht Sie das was an, Sie neugieriges Frauenzimmer? Immer diese Neugierde!“

      Dann aber schmunzelte er und sagte freundlich:

      „Hätten Sie es denn gerne, wenn er es würde?“

      „Nu ja, Herr Professor, wo ich doch allens so miterleben tu, seine Lieben, seine Sorjen, all die aufrejenden Sachen. Ja, und das muss jesagt sein: ’n juter Dokter is’ er ja man och! Was die Patienten sin’, die schwören auf unser Doktorchen.“

      Und Schwester Gerda sagte mit dem Brustton der Überzeugung:

      „Hab' ich nich’ die janze Zeit jesagt: Unser Doktorchen und das Frollein Peschke, die sind füreinander wie jeschaffen. So wat Schönes von ’nem Paar ...“

      Der Professor nahm die Schwester am Arm und knurrte:

      „Nun halten Sie mal die Luft an und kommen Sie mit! Die beiden müssen das erst noch verdauen.“

      Sprach’s, zog Schwester Gerda mit aus dem Zimmer und schloss hinter sich die Tür.

      Verdutzt sahen ihm Inge und Gert nach. Dann umfasste er sie, zog sie fest an sich und küsste


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