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Sammelband 4 Fürstenromane: Liebe, Schicksal, Schlösser. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Sammelband 4 Fürstenromane: Liebe, Schicksal, Schlösser - Alfred Bekker


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Schloss Hambach! Der bin ich, falls Sie das vergessen haben sollten! Und deshalb wird hier immer noch getan, was ich angeordnet habe!«

      Jenny hatte den ersten Schreck überwunden und fand die Szene plötzlich geradezu lächerlich. Der Mann hier benahm sich wirklich seltsam. Jenny musste unwillkürlich lachen und tat dies so glockenhell, dass Fürst Boris, der bis jetzt nur Alexander im Auge gehabt hatte, auf sie aufmerksam wurde.

      »Ich möchte wissen, was es da zu lachen gibt?«, fuhr er sie an. »Hören Sie ...« Er erinnerte sich, dass er ja mit einer Verwandten sprach - beziehungsweise schrie und verbesserte sich: »Hör sofort auf zu lachen! Das ist ein Befehl!«

      »Ich kann nicht.« Jenny hielt sich die Seiten, und dicke Tränen liefen ihr über die Wangen, Lachtränen, die sie mit dem Handrücken wegwischte. »Mein Gott, ist das komisch!«

      »Du findest es komisch, wenn man sich meinen Anweisungen widersetzt?«, brüllte der Fürst. »Du findest das komisch?«

      »Ich finde es komisch, wie du dich wegen einer solchen Nichtigkeit aufführst«, gluckste Jenny. »Bei uns in Amerika macht man aus solchen Szenen Sitcom Serien.« Sie beruhigte sich langsam. »Entschuldige bitte, Onkel Boris. Ich habe das nicht böse gemeint. Ich nehme doch an, dass du Onkel Boris bist?«

      »Ja, der bin ich«, entgegnete der Fürst in etwas gemäßigterem Ton. Das Verhalten des Mädchens verwirrte ihn. Wie konnte man noch von Herzen brüllen, wenn es da jemanden gab, der darüber lachte? Und das so unschuldig und unbekümmert, dass es nicht einmal frech wirkte.

      Jenny erhob sich, umarmte den Onkel und küsste ihn auf beide Wangen. Was ihn noch mehr verwirrte und aus der Fassung brachte. Wann hatte ihn zuletzt jemand geküsst? Er konnte sich nicht daran erinnern.

      »Was soll das?«, knurrte er und schob das Mädchen von sich. »So eng verwandt sind wir ja nun auch wieder nicht. Außerdem ändert das nichts an der Tatsache, dass ihr euch meinen Anweisungen widersetzt habt.«

      »Wollten Sie das Mädchen denn wirklich in diesem heruntergekommenen Zimmer hausen lassen?«, ergriff Alexander das Wort und tat sehr erstaunt. »In dieser Bruchbude, vor der es einem Bettler grausen würde? Ich hielt das für einen Scherz, Durchlaucht, denn wenn Sie es tatsächlich ernst gemeint hätten, wäre das ein schlechtes Zeugnis deutscher und speziell fürstlicher Gastfreundschaft gewesen. Das mochte ich einfach nicht glauben. So etwas konnten Sie Ihrer amerikanischen Verwandten nicht ernsthaft zumuten wollen.«

      »Nun ja.« Der Fürst wirkte mit einem Mal recht verlegen. Dieser verdammte Wildhirt hatte ihn durch seine scheinheiligen Worte in eine überaus peinliche Situation hineinmanövriert. Jetzt blieb ihm praktisch keine andere Wahl, als zu leugnen, Karl diese Anweisung erteilt zu haben. Alexander hatte ihm diese Lüge förmlich auf die Zunge gelegt, wollte er sich nicht vor dem Mädchen blamieren. Was ihm im Grunde gleichgültig war, aber eigentlich auch wieder nicht. Besonders deswegen nicht, weil ihn dieser Windhund bei seiner fürstlichen Ehre gepackt hatte.

      »Nun ja«, wiederholte er schweren Herzens. »Karl muss mich wohl missverstanden haben.«

      »Dacht’ ich mir’s doch«, grinste Alexander.

      »Grinsen Sie nicht so blöd, Wildhirt!«, grollte der Fürst. »Sie sind damit noch lange nicht aus dem Schneider. Mit Ihnen werde ich noch ein ernsthaftes Wort zu reden haben.«

      »Wenn es dich stört, dass er hier mit mir isst«, mischte sich Jenny ein, »daran bin ich schuld. Ich wollte einfach nicht allein speisen und habe ihn eingeladen. Wie konnte ich ahnen, dass du früher aus München zurückkehrst? Sei also nicht länger böse, liebstes Onkelchen. Erweise uns lieber die Ehre deiner Gesellschaft, und iss mit uns. Wir haben gerade erst begonnen.«

      »Ich habe keinen Hunger«, behauptete Fürst Boris, obwohl ihm beim Anblick der Köstlichkeiten, die auf dem Tisch standen, das Wasser im Mund zusammenlief. »Außerdem habe ich noch zu tun. Ich werde mir nachher ein wenig Zeit für dich nehmen, Jenny, damit du mir von zu Hause erzählen kannst.«

      Sprach’s, machte auf dem Absatz kehrt und verließ grußlos das Zimmer.

      »Das ging ja gerade noch mal gut«, freute sich Alexander, als der Fürst verschwunden war. »Ich denke, das hast du mit deinem fröhlichen Lachen bewirkt, Jenny. Ich hätte am liebsten eingestimmt.«

      »Warum hast du es nicht getan?«

      »Weil ich damit vermutlich das Gegenteil von dem ausgelöst hätte, was du mit deinem Lachen eingeleitet hast. Zumal ich nicht so herrlich lachen kann wie du. Wiederhol das in Gegenwart des Fürsten, so oft du es kannst. Vielleicht wirkt es besänftigend auf seine chronische Gereiztheit und schlechte Laune. Es wäre für uns alle, die wir für ihn tätig sind, wünschenswert.«

      Seltsamerweise verlor Boris von Hambach nie mehr ein Wort über diese Vorfälle. Sowohl Alexander als auch Karl kamen ungeschoren davon. Was besonders den Butler, der sich große Sorgen um seinen Arbeitsplatz gemacht hatte, erleichtert aufatmen ließ.

      6

      Bis zum Studienbeginn dauerte es noch ein paar Tage. Jenny war, um sich zu akklimatisieren, extra eine Woche früher nach Deutschland gekommen. Dadurch fand sie Gelegenheit, sich ein bisschen umzuschauen und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Als sie den Fürsten am nächsten Vormittag um ein Pferd bat, wurde es ihr bewilligt.

      »Brich dir aber nicht die Knochen!«, ermahnte er sie. »Sonst macht mir deine Mutter die Hölle heiß. Nichts mag ich weniger als das Gezänk aufgeregter Weiber.«

      »Keine Angst, Onkelchen«, erwiderte Jenny lachend. »Bei uns in Texas lernt man eher reiten als laufen.«

      »Schön und gut«, meinte der Fürst, »aber du kennst dich hier noch nicht aus. Deshalb möchte ich, dass Wildhirt dich begleitet und dir die Gegend zeigt. Ich hoffe, du hast nichts dagegen?«

      »Was sollte ich dagegen haben?«, versetzte sie. »Thomas scheint ein netter Kerl zu sein.«

      »Thomas?« Der Fürst runzelte die Stirn. »Du nennst ihn schon beim Vornamen?«

      Jenny erklärte auch ihm, dass es in ihrer Heimat durchaus üblich war, sich mit dem Vornamen anzusprechen.

      »Na schön«, erwiderte der Fürst. »Wenn es dabei bleibt.«

      »Wie meinst du das, Onkelchen?«

      »Kannst du nicht dieses blöde Onkelchen unterlassen?«, raunzte sie der Fürst an. »Ich komme mir bei dieser Anrede fast schon senil vor.«

      »Ich werde es mir merken, Onkelchen ... äh ... Onkel«, versprach Jenny. »Trotzdem möchte ich immer noch wissen, wie du das eben gemeint hast?«

      »Was denn?«

      »Du hast gesagt: Wenn es dabei bleibt. Das klang wie eine Warnung.«

      »Das sollte auch so etwas wie eine Warnung sein«, räumte Fürst Boris ein. »Ich möchte nämlich nicht, dass du dich mit Wildhirt auf ein Techtelmechtel einlässt.«

      »Aber Onkel Boris!«, entrüstete sich Jenny. »Wie kommst du denn auf diese Schnapsidee? Ich bin so gut wie verlobt.«

      »Dann vergiss es nicht!«, ermahnte sie der Fürst. »Eigentlich sollte ich euch gar nicht gestatten, allein in der Gegend herumzutraben. Aber was soll ich machen? Ich selbst habe keine Zeit, dich zu begleiten. Karl


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