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Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Das große Buch der Berlin-Krimis 2017 - Romane und Erzählungen auf 1000 Seiten - Alfred Bekker


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      ​ 11

      Am nächsten Morgen wurden wir ins Büro unseres Chefs zu einer Besprechung gerufen. Außer uns waren auch noch die Kollegen Carnavaro und Medina sowie unsere Innendienstler Max Herter und Nick Nörtemöller anwesend.

      Mandy versorgte uns mit ihrem berühmten Kaffee, während Kriminaldirektor Bock noch ein Telefongespräch führte.

      Nachdem er aufgelegt und Mandy den Raum verlassen hatte, wandte er sich uns zu. Sein Gesicht wirkte ernst.

      „Ich habe gerade noch einmal mit den Kollegen der EED gesprochen. Inzwischen steht fest, welche Sprengstoffsorte verwendet wurde. Ich erspare Ihnen die chemischen Einzelheiten, dazu bekommen wir in Kürze ein ausführliches Dossier. Aber interessant ist, dass wir ein paar Tage vorher den Hinweis eines Informanten bekamen, wonach sich jemand eine erhebliche Menge dieses Sprengstoffs auf dem schwarzen Markt besorgt haben soll. Eine Menge, die im Übrigen nach Angaben unserer Sprengstoffspezialisten durchaus ausgereicht hätte, um das „Bordsteinschwalbennest“ in die Luft zu sprengen.“

      „Ist der Informant zuverlässig?“, fragte ich.

      „Das ist er“, bestätigte Kriminaldirektor Bock und nickte in Richtung von Jürgen Carnavaro. Der blonde Italoamerikaner war nach unserem Chef die Nummer Zwei in unserem Präsidium. „Jürgen arbeitet seit Jahren immer wieder mal mit ihm zusammen.“

      „Bis jetzt hatten wir nur gute Erfahrungen diese Quelle. Ich werde so schnell wie möglich ein Treffen vereinbaren, um Näheres zu erfahren.“

      „Vielleicht kommen wir in unseren Ermittlungen dann ja endlich ein Stück weiter“, meinte Kriminaldirektor Bock. „Im Übrigen hat sich noch etwas anderes ergeben, was den ganzen Komplex Modesta/Gruschenko vielleicht in einem neuen Licht erscheinen lässt. Max...“

      „Ja, Chef?“

      „Sie haben das Wort.“

      Unser Kollege Max Herter erhob sich und aktivierte sein Laptop und den dazu gehörenden Beamer. Er projizierte ein Bild an die Wand, das aus einem schlechten Spielfilm hätte stammen können. Ein rothaarige Mann in dunkler Lederjacke erdrosselte einen Mann im konservativen Dreiteiler.

      „Dies ist der Screenshot einer Wettercam, den ein gewisser Norbert Artlinger aus Berlin aufgenommen hat, als er sich via Internet über das Wetter in Wien informieren wollte. Artlinger hat beobachtet, wie der Rothaarige das Opfer getötet und in den Fluss geworfen hat. Zuvor wurden der Leiche alle identifizierenden Attribute abgenommen. Natürlich sind die österreichischen Behörden sofort informiert worden, aber weder ist die Leiche inzwischen aufgetaucht noch gibt es einen Hinweis auf den Täter. Allerdings ist es unserer Abteilung inzwischen gelungen, das Opfer zu identifizieren.“

      Max Herter zeigte uns nun eine andere Aufnahme.

      Der Mann im Anzug war darauf schätzungsweise ein Jahrzehnt jünger. Die Aufnahme war bei einer Verhaftung gemacht worden. „Es handelt sich um Jochen Delgado aus Potsdam. Unseren Erkenntnissen nach hat er in großem Stil Drogengelder gewaschen und über Liechtenstein und die Cayman Islands umgelenkt. Es gab mehrere Prozesse gegen ihn. Als es schließlich wirklich brenzlig für ihn wurde, tauchte er unter und entzog sich der Justiz. Er ist seitdem nicht mehr aufgetaucht.“

      „Der springende Punkt ist, dass es einen Zusammenhang mit Vladi Gruschenko gibt“, erklärte Kriminaldirektor Bock nun.

      Jürgen Carnavaro hob die Augenbrauen. „Dann war Jochen Delgado gewissermaßen ein Kollege von Dima Modesta.“

      „Richtig“, stimmte Max Herter zu. „Und dass gleich zwei Geldwäscher, die beide höchstwahrscheinlich für Vladi Gruschenko tätig sind beziehungsweise waren, innerhalb so kurzer Zeit ermordet werden, das kann meiner Ansicht nach kein Zufall sein.“

      Kriminaldirektor Bock wandte sich an Rudi und mich. „Jürgen und Olli haben mit dem Informanten in Sachen Sprengstoff eine Weile zu tun. Ich möchte daher, dass Sie beide nach Potsdam fahren und eine gewisse Roswitha Delgado aufsuchen.“

      „Wer ist das? Seine Frau?“, fragte Rudi.

      Kriminaldirektor Bock schüttelte den Kopf. „Nein, seine Schwester und so weit Max ermitteln konnte die einzige lebende Angehörige von Jochen Delgado.“

      ​ 12

      Jemandem die Botschaft überbringen zu müssen, dass ein geliebter Angehöriger tot ist, gehört zu den Pflichten eines Polizisten, die psychisch die größte Belastung erzeugen. Man überlegt sich ein paar nette Worte, versucht zu trösten so gut es geht, aber am Schluss hat man doch immer das Gefühl, es nicht richtig gemacht zu haben. Ich kenne jedenfalls keinen Kollegen – weder beim BKA noch bei der Schutzpolizei – der von sich behaupten würde, darin Routine zu haben.

      Wir fuhren also nach Norden Richtung Potsdam und schon die Tatsache, dass unsere Fahrt zunächst ziemlich schweigsam war, zeigte, was los war. Ich kannte Rudi gut genug, um zu wissen, dass er genauso darüber brütete, wie man Roswitha Delgado die Wahrheit beibringen konnte.

      Mochte ihr Bruder auch ein Gangster gewesen sein, so gab es für uns doch keinerlei Hinweise, dass sie irgendetwas mit dessen Geschäften zu tun gehabt hatte.

      Wir erreichten schließlich Potsdam.

      Roswitha Delgados Adresse lag in einem gutbürgerlichen Viertel mit breiten Alleen und großzügig angelegten Bungalows auf Grundstücken, die für Berliner Verhältnisse schon fast unvorstellbar groß gewesen wären.

      In einem dieser Bungalows wohnte Roswitha Delgado.

      Wir parkten den Sportwagen an der Straße und stiegen aus.

      Rudi klingelte an der Tür. Ein Hund bellte daraufhin. Es öffnete niemand. Rudi versuchte es noch einmal und nun meldete sich über die Sprechanlage eine weibliche Stimme.

      „Was wollen Sie?“

      „Rudi Meier, BKA. Mein Kollege Kubinke und ich müssen Sie dringend sprechen. Es geht um Ihren Bruder Jochen.“

      Es machte „Knack“ und dann war erstmal eine volle Minute lang gar nichts mehr zu hören. Der Hund beruhigte sich anscheinend etwas.

      Schließlich öffnete sich die Tür einen Spalt. Die Vorhängekette blieb aber geschlossen. Der Hund hechelte im Hintergrund. „Ich möchte gerne Ihren Ausweis sehen“, sagte die weibliche Stimme, die wir schon über die Sprechanlage gehört hatten. Ich gab ihr meinen Dienstausweis durch den etwa handbreiten Schlitz.

      Die Tür ging wieder ins Schloss.

      Dann öffnete sie schließlich die Tür vollends und gab mir den Ausweis zurück.

      Eine Dogge, so hoch wie ein Shetland-Pony saß neben ihr und fletschte bedrohlich die Zähne, während die etwa 35jährige, dunkelblonde Frau, die uns gegenüberstand dem Tier hinter den Ohren herum kraulte. „Der macht nichts“, meinte sie.

      „Mir wäre es trotzdem lieber, Sie würden ihn anleinen.“

      „Rufus


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