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Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Die Stunde der Revolverschwinger: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett


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sie plötzlich eine Ranch. Forster hielt sofort an. Auch Hackett straffte die Zügel.

      „Die Straße führt genau zu dem Anwesen“, meinte Forster verblüfft.

      Hackett grinste. „Das muss doch nicht heißen, dass wir wie die Hammel in den Stall dort hineinreiten müssen.“

      „Nein!“, brummte Forster. „Aber könnte das nicht schon die Marek-Ranch sein?“

      Hackett verzog das Gesicht und stützte sich auf das Sattelhorn.

      Forster brachte das Pferd wieder in Gang. „Weißt du, was das für uns hieße, Pinky? Hier können wir unmöglich bleiben!“

      „Ach was!“, rief Hackett und schloss zu ihm auf. „Wenn ich meiner Mutter die frischen Pfannkuchen vom Herd geklaut habe, war mein sicherster Platz unter dem Tisch neben dem Ofen. Da konnte ich sogar weiterstehlen, während sie mich im Hof und in der Scheune suchte.“

      „In Tucson sitzt ein US-Marshal, Pinky!“, knurrte Forster verdrossen. „Wenn der die Sache in die Hand nimmt, wird er kaum wie deine gute alte Mutter reagieren. Verlass dich darauf!“

      Die Straße führte auf eine Brücke zu. Forster schwenkte dort prompt ein.

      „Willst du die Leute vielleicht fragen, ob sie die Mareks sind?“, fragte Hackett finster.

      „So dusslig werde ich mich schon nicht anstellen“, versetzte Forster.

      Als die Hufe der Pferde auf die Brückenbohlen donnerten, kam ein Cowboy aus dem Pferdestall gelaufen. Er hielt eine Mistgabel in den Fäusten. Er war klein und untersetzt und hatte ein schiefes Gesicht.

      „Hallo, Nachbar!“, begrüßte Forster den Cowboy, als sie bei ihm hielten und von den Pferden stiegen. „Dein Job scheint dir aber keine besondere Freude zu bereiten“, sagte er, auf die Mistgabel und das schiefe Gesicht des Cowboys anspielend.

      Der Cowboy winkte resignierend ab und feuerte die Mistgabel in den Stall hinein. „Reden wir nicht von meinem Job, sonst muss ich gleich kotzen. Seid ihr auf der Durchreise, Jungs? Kann ich euch nützlich sein?“

      Die beiden grinsten. Forster nahm den Hut ab und fächelte sich Kühlung zu. „Ein verdammt heißer Tag heute. Unsere Pferde hätten Wasser nötig.“

      „Natürlich!“, griente der Cowboy verschmitzt. „Das habe ich euch doch angesehen. Noch eine Stunde Sonnenschein, und ihr beiden seht auch wie vertrocknete Zitronen aus. — Kommt zum Brunnen. Ich hieve euch den Kübel hoch. Wohin geht die Reise?“

      „Nach Süden!“, sagte Hackett, während sie, die Pferde am Zügel, mit ihm zum Brunnen liefen. „Sonero oder Sonora oder wie das Nest heißt.“

      „Ach! Sonoita!“, rief der Cowboy. „Drüben in Mexiko.“

      „Genau!“, nickte Forster.

      Der Cowboy trat an die Winde, ließ den Kübel hinabsausen und drehte ihn wieder herauf. „Na, das ist aber noch ein Stück, Jungs! Da deckt euch mal mit Wasser ein.“

      „Wieso?“, fragte Forster und gab sich verwundert. „Wir haben die Absicht, westwärts zu reiten. Es soll da Anwesen geben, auf denen sich unsereins immer versorgen kann.“

      Der Cowboy lachte und hob den Eimer vom Haken. „Das wäre mal etwas Neues. Nein, Jungs! Wir hier, die Circle C-Ranch, wir sind der letzte Fetzen Zivilisation vor der Wüste. Deshalb bläst die uns auch ständig ihren Dreck ins Gesicht. Tagaus und tagein.“

      „Ihr habt keine Nachbarn?“, meinte Hackett, während er ihm den Eimer abnahm und vor sein Pferd stellte.

      „Oha!“, meinte der Cowboy. „Im Norden haben wir die Mareks. Na, und dann die Stadt. Ihr habt wohl in Tucson nicht Station gemacht, he? Da ist euch aber etwas entgangen. In Rip O’Hagans Laden gibt es ein feines Bier.“

      Forster wischte sich den Mund. „Mach mich nicht wild, Amigo!“, lachte er. „Da seid ihr wohl alle mehr in Tucson als auf der Ranch zu finden?“

      Der Cowboy seufzte. „Bevor man hier mal weg kann, da schmeißt man eher siebenmal hintereinander drei Sechser.“

      „Na, dann wünsch’ ich dir Glück, Amigo!“, grinste Forster.

      „Danke!“, versetzte der Cowboy trocken.

      Sie sprachen noch über belanglose Dinge, bis sich die Pferde satt getrunken hatten. Hackett und Forster verabschiedeten sich danach und ritten nach Westen weiter.

      „Die Marek-Ranch im Norden!“, meinte Hackett, als sie außer Hörweite waren. „Verdammt, Pinky! Wir können doch nicht so nah bei Tucson unterkriechen wollen.“

      „Denk an deine Mutter!“, erwiderte Forster gelassen.

      Sie ritten über den ersten Höhenrücken hinweg und schlugen in seinem Schutz den Weg nach Norden ein. Eine Stunde später waren sie schon am Ziel.

      Die Marek-Ranch lag in einem kleinen grünen Kessel. Die Gebäude, das gesamte Anwesen, ja selbst das Gras machten einen etwas verkommenen Eindruck. Auf der Weide waren nur wenige Rinder zu sehen. Aber für das alles hatten die beiden Männer keine Augen. Als sie einritten, sahen sie eine junge, vollbusige Frau zwei Eimer Wasser ins Haus tragen.

      Hackett grinste. „Hier sind wir richtig, Pinky!“

      Forster wischte sich den Mund. „Da bin ich wirklich froh, dass wir noch etwas Geld gemacht haben.“

      Sie hielten vor dem Ranchhaus und stiegen von den Pferden. Die junge Frau hatte die Tür offengelassen. Ein Mann von knapp dreißig Jahren kam heraus, lehnte sich gegen einen Türpfosten, schob die Hände in die Hosentaschen und sah ihnen zu, wie sie die Pferde festbanden.

      „Hallo!“, grüßte Hackett und rieb sich die Hände. „Bist du John Marek?“

      Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein! Was wollt ihr?“

      Forster nahm wieder den Hut ab und fächelte sich Luft zu. „Mit John Marek sprechen“, sagte er.

      „Weshalb?“

      Forster ließ den Hut sinken. „Wir suchen Quartier. Wir haben im Norden gehört, dass wir hier so etwas finden könnten. Für mehrere Wochen.“

      „Das sind so Gerüchte“, sagte der Mann und spie gelangweilt aus.

      Forster und Hackett sahen sich kurz an. „Wir können bezahlen“, erklärte Hackett. „Stimmt’s, Pinky?“

      Forster nickte. „Ja! Wir können für alles bezahlen. Zeig ihm ein paar Scheine, Pinky!“

      Hackett griff in die Tasche, hielt dem Mann zwei Hunderter hin und steckte sie wieder ein.

      Der Mann nahm eine Hand aus der Tasche und schob den Hut in den Nacken. „Dann könnte es gehen. — Wie dicht sind sie hinter euch her?“

      „Wieso?“, fragte Forster und schloss die Augen zu schmalen Schlitzen.

      „Das ist für unsere Sicherheit wichtig“, erklärte der Mann. „Wenn eure Verfolger schon dort hinten in den Hügeln stecken, wäre nichts zu machen.“ Hackett winkte ab. „Wir haben sie bereits oben im Norden abgehängt. Wir sind die letzten Tage in aller Ruhe geritten. Wie die Pilger.“

      „Unterkriechen wäre auch nicht das richtige Wort“, sagte Forster. „Wir wollen uns nur ein paar Wochen ausruhen. An einem sicheren Ort natürlich. Aber wir bezahlen auch das.“

      „Könnt ihr zusammenrücken?“ Forster und Hackett sahen sich verständnislos an.

      „Es sind schon Männer da, die sich ausruhen“, grinste der Mann.

      „Das macht uns nichts aus“, erwiderte Forster.

      „Well, dann seid ihr hier richtig“, sagte der Mann. „Mein Bruder wird alles mit euch besprechen.“ Er wandte sich um und rief in das Haus hinein: „John, die beiden Pinkys sind hier! Sie suchen Quartier.“


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