Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten am Bodensee.. Marion LandwehrЧитать онлайн книгу.
besonders schöne Bodensee-Ecke und dem Hegau, das ist eine Vulkan- und Burgenlandschaft. Am Untersee liegen die Städte Radolfzell mit den verwinkelten Altstadtgassen und das lebendige, mediterrane Konstanz mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Weiter geht es mit dem Überlinger See, der auch als »Finger des Bodensees« bezeichnet wird. Die Hauptattraktion des Überlinger Sees ist die berühmte Blumeninsel Mainau. Aber auch die legendären Pfahlbauten von Uhldingen-Mühlhofen, ein Freiluftmuseum mit rekonstruierten Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit, sind ein Kultur-Highlight am Bodensee.
Aktive Städte wie Meersburg mit der traumhaft schönen Burg und Friedrichshafen, bekannt für den berühmten Zeppelin, historische Bauten und jede Menge Wasserspaß bietet der Obersee. Am Obersee befindet sich auch Lindau, einer der entzückendsten Orte am Bodensee mit der historischen Altstadt und dem malerischen Hafen auf einer Insel.
Am südöstlichen Ende des Bodensees liegt Vorarlberg als Vertreter des österreichischen Anrainerstaates. Mit der Landeshauptstadt Bregenz und der bergigen Landschaft sind hier viele unterschiedliche Freizeitaktivitäten geboten. Nahtlos schließt die Ostschweiz an, die das gesamte südliche Bodenseeufer abdeckt. Perlen wie das charmante Städtchen Stein am Rhein mit seinen engen Altstadtgässchen oder der naturgewaltige Rheinfall in Schaffhausen sind nur zwei der zahlreichen Attraktionen. Der Bodensee wird Vierländerregion genannt, wobei nur die drei Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz direkt an den See grenzen. Zu den vier Ländern wird meist auch das Fürstentum Liechtenstein gezählt, das über kein Seeufer verfügt. Deshalb bleibt Liechtenstein in diesem Reiseführer auch außen vor. Von den 280 Kilometern Uferlänge liegen rund 170 Kilometer in Deutschland in den beiden Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Auf Österreich und die Schweiz entfallen die restlichen gut 100 Kilometer.
KURZURLAUBTAUGLICH
Zwar kann man am Bodensee mit seinen Zielen rundherum und auch denen in der weiteren Umgebung durchaus einen langen Urlaub verbringen –der Bodensee eignet sich jedoch gleichermaßen für einen Kurzurlaub beziehungsweise einen Wochenendtrip. Denn auch bei einem kürzeren Aufenthalt – oder eigentlich gerade dann! – kann man viel erleben am Schwäbischen Meer. Die Distanzen zwischen den Orten und den Ausflugszielen sind kurz – und sollten Sie einmal um den See herumführen. Strategisch günstige Fährverbindungen stellen zudem sicher, dass die Fahrt von Ort zu Ort nicht lange dauert und vor allem eine zusätzliche Attraktion ist, nämlich die, den Bodensee auf dem Wasserweg zu überqueren.
Das heißt, hat man für das Wohnmobil einen Standort gewählt, ist in alle Himmelsrichtungen so ziemlich alles erreichbar, ohne dass man dafür stundenlang unterwegs sein müsste. Wobei meist schon die Fahrten am Seeufer entlang ein Erlebnis sind. Und man hat die Qual der Wahl zwischen Planschen, Sonnenbaden und Relaxen in einem der schönen Strandbäder oder einer sportlichen Betätigung zu Wasser oder zu Land, einem Kurztrip in die Bergwelt, einer entspannenden Bootsfahrt oder der Besichtigung einer der schönen Schlösser und Burgen. Zu tun gibt es genug, erreichbar ist alles gut, und Stell- und Campingplätze sind ebenfalls ausreichend vorhanden.
Das ist Dolce Vita: mit dem Schlauchboot treiben und die Seele baumeln lassen.
Wandern am Ufer des Bodensees …
… auf zahlreichen Wanderwegen.
Und wem das noch nicht reicht, der darf sich an den zahlreichen Veranstaltungen freuen, die das ganze Jahr über rund um den See stattfinden. Eine besondere Attraktion ist das Seenachtfest in Konstanz, das jährlich im August Tausende Besucher in die Konzilstadt lockt. Und stimmungsvolle Weihnachtsmärkte vor Seekulisse verwandeln die Städte am Bodensee in der Adventszeit in eine Märchenwelt.
Ausnahmezustand herrscht zur Faschingszeit, die am Bodensee »Fasnet« heißt. Am »Schmotzge Dunnschtig«, dem Schmutzigen Donnerstag, sind alle außer Rand und Band. Von frühmorgens an sind die Narren auf den Beinen, und es herrscht eine ausgelassene Stimmung mit Umzügen, zahlreichen Veranstaltungen und Ständen in den Innenstädten.
ELDORADO FÜR WOHNMOBILREISENDE
Das Netz an Plätzen ist vor allem an der deutschen Seeseite hervorragend. In den meisten Orten kann man zwischen Stell- und Campingplatz wählen, zwischen einem gut ausgestatteten Platz mit viel Infrastruktur oder einem einfachen und/oder naturnahen und zwischen einem Platz in der Stadt oder direkt am Seeufer. Selbst in der Hochsaison befindet sich in kurzer Distanz der nächste Platz, wenn der angesteuerte belegt ist.
Ein wenig anders sieht das in und rund um Bregenz sowie am Schweizer Bodenseeufer aus. Stellplätze gibt es hier so nur wenige. Rund um die Städte Rorschach und Romanshorn gibt es überhaupt keine, zwischen Kreuzlingen und Schaffhausen bessert sich die Lage ein wenig. Hinzu kommt, dass es zwischen Bregenz und Kreuzlingen auch wenig Campingplätze gibt. Die vorhandenen sind zudem mit Dauercampern befüllt, sodass wenig Touristenplätze übrigbleiben. Für die raren Plätze empfiehlt sich eine Reservierung. Rund um Rorschach/Romanshorn wurde mangels Masse pro Ziel nur ein Platz beschrieben, wobei man jeweils den des nächsten Zieles aufgrund der Nähe ebenso gut nutzen kann.
In Hanglage werden die Bodenseetrauben von der Sonne verwöhnt.
Haben die Plätze eine direkte Bodenseelage, sind sie oft auch ausgestattet mit Wassersportangeboten. Sei es die Möglichkeit, ein Kajak oder Standup-Paddleboard zu mieten oder sei es eine am Platz ansässige Surf- oder Segelschule, man kann sich auf alle Fälle beim Wassersport austoben. Ansonsten sind die in der Natur oder am Stadtrand gelegenen Plätze oft auch Ausgangspunkt zahlreicher Wander- und Radwege.
Die meisten Plätze, die direkt am Wasser liegen und oft einen eigenen Seezugang haben, bieten auch Stellplätze nah am Wasser. Im Vorfeld sollte man sich beim Platz seiner Wahl erkundigen, ob es Stellplätze am Wasser gibt und ob man diese reservieren kann. Erfahrungsgemäß sind es die Touristenplätze, die in Wassernähe liegen, nicht die für Dauercamper.
DER OBSTGARTEN DEUTSCHLANDS
Obst direkt vom Erzeuger, Stände am Straßenrand und in den kleinen Ortschaften mit den berühmten Bodenseeäpfeln, Kirschen, Pflaumen, selbst gemachten Marmeladen und frisch gebackenem Brot – das hier ist das Schlaraffenland. 1200 Obstbauern bauen auf 7000 Hektar Äpfel an. Eine solche Sortenvielfalt an Äpfeln ist in Europa einmalig. Das Geheimnis liegt im Zusammenspiel von Frühnebel und warmer Spätsommersonne mit kühlen Nächten – und natürlich trägt auch das ausgewogene Klima des Gebietes nördlich der Alpen nachdrücklich zum feinen Aroma der Früchte bei. Außerdem haben Birnen, Steinobst, Erdbeeren und andere Beerenfrüchte nie einen weiten Weg hinter sich, wenn sie an den ansprechend aufgemachten Obstständen oder in den zahlreichen Öko- und Bio-Hofläden angeboten werden.
EINZIGARTIG: DER BODENSEEWEIN
Nicht weniger lecker als das frische Obst der Region ist der Bodenseewein. Ein gekühltes Glas Weißwein mit dem typischen Bodenseefisch Felchen, das Ganze eingenommen im Außenbereich eines Restaurants direkt am See – das ist Dolce Vita. Das mediterrane Klima ist verantwortlich für den exquisiten Geschmack des Weines, der hier angebaut wird. Tags und nachts herrschen ausgeglichene Temperaturen, und die Hanglagen ermöglichen den Trauben eine perfekte Sonneneinstrahlung.
Mit einer Gesamtfläche von 400 Hektar ist die Bodenseeregion eines der kleinsten Weinanbaugebiete in Baden. Aufgrund der Höhenlage zwischen 400 und 530 Metern über dem Meeresspiegel ist Weinbau hier überhaupt möglich. Die Reben gedeihen prächtig, weil das Binnengewässer als Wärmespeicher fungiert, der in der kälteren Jahreszeit die im Sommer gespeicherte Wärme langsam abgibt.
Die für den Bodensee typischen Rebsorten sind als Weißwein