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Reich mit Raritäten. Gerald PilzЧитать онлайн книгу.

Reich mit Raritäten - Gerald Pilz


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       Wie Sie mit Bonsaibäumen Geld verdienen

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       Tipps für den Kauf von Wäldern

       Literatur- und Linkverzeichnis

       Stichwortverzeichnis

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       EINLEITUNG

      Haben Sie sich schon einmal Gedanken über Ihre Geldanlage gemacht? Sind Sie verunsichert und haben Angst vor der Eurokrise, einem Staatsbankrott oder einem Börsencrash? Fürchten Sie, dass Ihre Rente im Alter nicht mehr ausreichen wird? Dann ergeht es Ihnen wie vielen anderen. Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach sicheren und profitablen Investments.

      Was denken Sie über Sachanlagen? Sicher kennen Sie den einen oder anderen Bekannten, der auf einem Flohmarkt eine Rarität erstanden hat. Manche Menschen wurden mit Briefmarken wohlhabend, andere entdeckten per Zufall eine alte Schallplatte in einer staubigen Kiste, die Tausende von Euro einbrachte. Ein seltenes Buch aus dem 16. Jahrhundert kann sich ebenso als Schätzchen erweisen wie ein Füllfederhalter aus den 1920er Jahren oder eine Uhr.

      Bilder, alte Bücher, Briefmarken, Münzen, Wein oder Überraschungseier – welche Sachanlage hat wirklich das Potenzial, Ihnen zu Wohlstand zu verhelfen, Ihre Rente aufzubessern oder doch zumindest Ihren nächsten Urlaub zu finanzieren?

      Sie werden überrascht sein: Auch wenn Sie Ihr Geld – sagen wir einmal ironisch – den Schlümpfen, Biene Maja oder Schneewittchen aus den Überraschungseiern anvertrauen oder mit Superman-Comics zocken, ist die Wertsteigerung oft erstaunlich höher und beständiger, als Sie annehmen. Und das Beste ist: Die Raritäten trotzen den wilden Börsenschwankungen, der unberechenbaren Staatsverschuldung und den Launen der Finanzmärkte. Auch nach einem verheerenden Börsencrash wird Ihre Münz- oder Briefmarkensammlung einen Wert haben. Ihr Porzellan lässt sich auch in Notzeiten noch versilbern. Denken Sie nur an Ihre Urgroßeltern: In Deutschland gab es im vergangenen Jahrhundert gleich mehrere Währungsreformen, politische Katastrophen und Wirtschaftskrisen. Ein Sparbuch, das Ihr Urgroßvater im Jahr 1914 angelegt hätte, wäre heute völlig wertlos (allein die galoppierende Inflation von 1923 hätte ihm den Garaus gemacht). Doch was wäre, wenn Ihr Urgroßvater das Geld in Kunst, Porzellan, seltenen Münzen und Briefmarken angelegt hätte? Bei einer sorgfältigen Auswahl könnten Sie sich dann heute über ein mehr oder minder großes Vermögen freuen.

      Begeben Sie sich also mit mir auf eine vergnügliche Rundreise durch die kuriose Welt der Sachanlagen, und entdecken Sie die eine oder andere Kostbarkeit mit einer erstaunlichen Wertsteigerung. Viel Vergnügen auf dieser Reise!

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       BRIEFMARKEN – KLEINE AKTIEN FÜR SAMMLER

      Im Zeitalter der E-Mail und der Handybriefmarke, bei der nur noch ein Zahlencode auf dem Umschlag vermerkt wird, hat die Briefmarke beträchtlich an Glanz verloren. In vielen Philatelistenvereinen herrscht Katzenjammer, denn die jüngere Generation lässt sich kaum noch für die bunten Bildchen begeistern, die einst Millionen von Umschlägen zierten. So sind Briefmarkenfans heute in Würde ergraut und trauern den Zeiten nach, als man – mit einer Lupe bewappnet – Zähnchen zählte und Wasserzeichen bestaunte.

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      Während Briefmarken früher als die „Aktie des kleinen Mannes“ galten, ist ihr Nimbus inzwischen verblasst.

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      Händler sehen in ihren riesigen Beständen oft nicht mehr als Altpapier, und Erben zeigen sich nicht selten entsetzt, wenn sie den wahren Wert ihrer vermeintlichen Schätze erfahren. Hatte man nach einem ersten Studium von einschlägigen Katalogen geglaubt, sich noch eine Villa in der Toskana zulegen zu können oder zumindest eine mehrwöchige Traumschiffreise in der Karibik buchen zu dürfen, kommt die Enttäuschung spätestens, wenn der Briefmarkenhändler sich hartnäckig weigert, die Alben anzukaufen.

      Opas mehrbändige Briefmarkensammlung im edlen Schweinsleder entpuppt sich unter den Augen des Experten als ein nahezu wertloses Sammelsurium. Die Erben, die schon mit großen Reichtümern gerechnet hatten, werden bitter enttäuscht.

       ACHTUNG

      In der Realität erzielen die meisten Briefmarken nämlich leider nur 15 bis 25 Prozent des Katalogwertes; die übliche Massenware kommt sogar nur auf weniger als zehn Prozent. Die meisten renommierten Nachschlagewerke setzen einen extrem hohen Standard voraus und präsentieren vorwiegend Spitzenexemplare, und selbst diese müssen oft drastische Abschläge hinnehmen. Selbst herausragende Meisterwerke der Briefmarkengeschichte erzielen oft nur 30 Prozent des Katalogpreises. Gutachter betrachten akribisch jede kleinste Auffälligkeit unter der Lupe – die „Zähne“ der Briefmarke müssen völlig einwandfrei sein; und auch die Gummierung (die klebrige Rückseite) darf keinerlei Mängel aufweisen. Bei wertvollen Stücken müssen nicht selten Gutachten angefertigt werden, um ein endgültiges Urteil fällen zu können.

      Der Briefmarkensammler wurde – vielleicht zu Unrecht oder zum Verdruss der ambitionierten Anhänger – bisweilen mit dem Image des Sonderlings assoziiert, der zu Hause im Ohrensessel unter der Lupe in stundenlanger mühseliger und verdienstvoller Arbeit die biedermeierlichen Kleinodien alter Zeiten mustert. Eine Tätigkeit, die von heutigen Zeitgenossen eher mit der Mühsal eines Archivars oder eines Beamten in Verbindung gebracht wird und im Zeitalter von Facebook und After-Work-Partys keinen hippen Charme ausstrahlt.

      Seitdem die Post individuell gestaltbare Briefmarken anbietet, auf denen sich jeder selbst porträtieren kann, und moderne Frankiersysteme Postwertzeichen mit Firmenlogo ermöglichen, hat die Briefmarke erheblich an Stellenwert eingebüßt. Selbst Privathaushalte erreicht kaum noch ein Schreiben, das eine richtige Briefmarke schmückt. Häufig begnügen sich auch renommierte Unternehmen mit einem aufgedruckten Logo, das das Wertzeichnen vertritt.

      Vielleicht ist der Briefmarke eines Tages dasselbe unerbittliche Schicksal beschieden wie der Telefonguthabenkarte, die Anfang der neunziger Jahre noch euphorisch gesammelt wurde. Mittlerweile fällt die knallbunte, neonfarbene Plastikkarte der Vergessenheit anheim. In der Ära der Smartphones verschwand sie schnell und unwiderruflich von der Bildfläche.

      Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Briefe stetig zurückgeht. Selbst Weihnachts- oder Urlaubskarten werden heute kaum noch verschickt, sondern durch Fotos ersetzt, die über soziale Netzwerke in Sekundenschnelle verbreitet werden. Jede Nachricht ist heute mit wenigen Klicks verschickt. Die Briefmarke wird nur noch als historisches Relikt oder Kunstwerk eine Chance haben. Ihre goldene Ära zelebrierte die Briefmarke um 1900, als der Transport mit der Eisenbahn den Postverkehr beflügelte und die Postkutsche ablöste. Damals wurden selbst in


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