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Insel der verlorenen Erinnerung. Yoko OgawaЧитать онлайн книгу.

Insel der verlorenen Erinnerung - Yoko Ogawa


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vorkamen.«

      »Aber warum sind sie jetzt leer?«

      »Ich weiß es nicht. Mir ist erst später aufgefallen, dass keiner der Gegenstände mehr da ist. Ich glaube, sie verschwanden in dem Durcheinander, als meine Mutter weggebracht wurde.«

      »Hat die Polizei die Sachen beschlagnahmt?«

      »Nein. Die Männer waren niemals hier unten im Atelier. Eigentlich dürften nur meine Mutter und ich von den geheimen Dingen gewusst haben. Sogar mein Vater war nicht eingeweiht. Ich nehme an, meiner Mutter war es in den Tagen, bevor sie abgeholt wurde, gelungen, sie fortzuschaffen. Ich war damals erst zehn Jahre und hatte keine Ahnung von der Bedeutung der Gegenstände, sie selbst muss jedoch geahnt haben, dass es bei ihrer Vorladung genau darum ging. Aber ich denke nicht, dass sie irgendjemandem anvertraut hat, ob sie die Dinge zerstört oder irgendwo versteckt hat.«

      »Aha …«

      R stand unter der Treppe und duckte sich, um sich nicht den Kopf zu stoßen. Er zog an einem der Griffe. Ich hatte Sorge, dass er sich an dem rostigen Metall die Finger schmutzig machen würde.

      »Können Sie sich daran erinnern, was in dieser Schublade gewesen ist?«

      Er schaute mich an.

      Die Sonnenstrahlen, die durch das Oberlicht fielen, spiegelten sich in seinen Brillengläsern.

      »Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern, denn es waren die kostbarsten Momente, die ich zusammen mit meiner Mutter verbracht habe. Aber es hat keinen Zweck, mein Gedächtnis ist zu lückenhaft. Ich sehe zwar ihr Gesicht vor mir, ich höre den Tonfall ihrer Stimme und spüre die Atmosphäre, die damals hier im Atelier herrschte, aber an die Dinge in den Schubladen habe ich bloß noch verschwommene Erinnerungen. Es ist, als hätten sich in meinem Gedächtnis ihre Konturen aufgelöst.«

      »Jede noch so vage Erinnerung ist wichtig. Erzählen Sie von jedem Detail, das Ihnen einfällt, egal, wie banal es Ihnen erscheinen mag.«

      »Hm …«

      Ich betrachtete die Kommode. Früher war es zweifellos ein edles Möbelstück gewesen, aber nun war sie in einem erbärmlichen Zustand: völlig eingestaubt, die Griffe verrostet, der Lack blätterte ab. Hier und da waren Spuren von Aufklebern zu erkennen, die ich als Kind zum Spaß dort angebracht hatte.

      »Ihr liebster Gegenstand …«, begann ich, nachdem ich eine Weile nachgedacht hatte, »befand sich in der zweiten Reihe. Es war ein Andenken an ihre Mutter. Ein kleiner grüner Stein. Er war so klein wie ein Milchzahn und ganz hart. Der Vergleich fällt mir deshalb ein, weil mir damals gerade die Milchzähne ausfielen.«

      »Sah er schön aus?«, fragte R.

      »Ich glaube schon. Meine Mutter hielt ihn oft ins Mondlicht und bewunderte seinen Schimmer. An mehr kann ich mich leider nicht erinnern. Ob er wertvoll war, ob ich ihn haben wollte. Nur die Kälte des Steins, als sie ihn mir auf die Handfläche legte, habe ich im Gedächtnis bewahrt. Wenn ich hier vor der Kommode stehe, fühlt sich mein Herz wie eine Seidenraupe, die in ihrem Kokon schlummert.«

      »Dagegen kann man nichts ausrichten. Das geht jedem so, wenn er etwas verloren hat.«

      Er schob seine Brille zurecht.

      »Könnte es ein Smaragd gewesen sein?«

      Zunächst löste das Wort in mir nichts aus.

      »Sma-ragd?«

      Ich sprach die Silben mehrmals leise vor mich hin.

      Tief in meinem Innern meldete sich ein leises Echo.

      »Ja, stimmt. So hieß der Stein.«

      Ich nickte.

      »Aber woher wissen Sie das?«

      Er schwieg. Anstatt mir zu antworten, öffnete er eine Schublade nach der anderen. Die Griffe klapperten. Nachdem er die linke Schublade in der vierten Reihe aufgezogen hatte, hielt er inne und drehte sich zu mir um.

      »Hier wurde ein Parfum aufbewahrt, nicht wahr?«

      »Woher …«, wollte ich wieder fragen, verschluckte aber meine Worte.

      »Der Duft ist geblieben.«

      Er schob mich sanft in Richtung Schublade.

      »Riechen Sie es?«

      Ich blickte in die Öffnung der leeren Schublade und sog den Duft ein. Ich erinnerte mich, wie meine Mutter es mir vorgemacht hatte, damit ich ihn voll und ganz in mir aufnehmen konnte. Doch das, was jetzt meine Brust erfüllte, war nur kalte, abgestandene Luft. Das Gefühl von seiner Hand auf meinem Rücken war lebendiger als die Erinnerung an das Parfum.

      »Es tut mir leid.«

      Seufzend schüttelte ich den Kopf.

      »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Es ist ja ausgesprochen schwierig, sich an verschwundene Dinge zu erinnern.«

      Er schob die Schublade zu und senkte den Blick.

      »Ich kenne die Schönheit eines Smaragds und auch den Duft von Parfum. Aus meinem Herzen verschwindet niemals etwas.«

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