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Doctor Who Monster-Edition 3: Rückkehr der Sontaraner. Terrance DicksЧитать онлайн книгу.

Doctor Who Monster-Edition 3: Rückkehr der Sontaraner - Terrance  Dicks


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war, sagte Garshak: »Vergessen Sie Ihr Bußgeld nicht.« Sie legte weitere Scheine dazu.

      »Und den freiwilligen Beitrag zum Polizei-Wohltätigkeits-Fond?«

      »Was für eine Wohltätigkeit?«, fragte Roz und steckte die Scheine ein. »Davon habe ich nichts gesehen. Vergessen Sie’s!«

      »Na gut«, sagte Garshak. Er schloss die Hand und die Scheine verschwanden in seiner Weste.

      »Und jetzt tun Sie auch was dafür«, befahl Roz mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. Sie stand auf, beugte sich über den Schreibtisch und blickte dem erstaunten Ogron geradewegs ins Gesicht. »Ich will eine Liste der größten und reichsten Gauner der Stadt und die Namen aller Kaschemmen, die sie besitzen, sowie der Orte, wo sie sich immer rumtreiben.«

      Garshak sah entsetzt aus. »So eine Liste kann ich Ihnen nicht geben! Die ist mehr wert als mein Job.«

      »Dann bezeichnen Sie’s halt als eine Liste bürgerlicher Gönner und ihrer bevorzugten Ausflugsziele«, knurrte Roz. »Ich brauche Namen und Orte, und zwar sofort! Oh, und geben Sie eine vollständige Beschreibung des ermordeten Wechselstubenmanagers an Ihre Leute raus.«

      Roz war so energisch, dass Garshak ihr nichts entgegenzusetzen hatte. Hastig tippte er mit seinen langen, haarigen Fingern etwas in seine Tastatur. Der uralte Drucker daneben surrte und brummte und spuckte mühsam einen langen Streifen rauen Papiers mit einer Liste von Namen und Adressen in verschwommenen Druckbuchstaben aus.

      Garshak reichte sie ihr. »Lassen Sie die nirgendwo rumliegen.«

      »Im Ernstfall wird mein Partner sie aufessen«, versprach Roz. »Und jetzt sorgen Sie dafür, dass der ermordete Wechselstubenmanager ganz oben auf die Liste der Meistgesuchten der Stadt gesetzt wird.«

      »Aber der ist doch tot!«, protestierte Garshak.

      »Mehr oder weniger«, sagte Roz. »Die Chancen stehen gut, dass der Ripper sein Erscheinungsbild noch benutzt. Und sagen Sie Ihren Streifenpolizisten, dass sie nach rätselhaften Fremden mit viel Geld Ausschau halten sollen, und nach bizarrem oder gewalttätigem Verhalten, das Übliche eben.«

      »In Megacity«, sagte Garshak, »ist bizarres und gewalttätiges Verhalten die Norm. Aber für Sie gebe ich mir die größte Mühe.«

      »Gut, das wär erst mal alles«, meinte Roz zufrieden. »Wenn Sie uns dann noch unser Eigentum aushändigen würden?«

      Garshak zog eine Schublade auf, holte einen kleinen, schlanken Blaster und einen deutlich größeren hervor, dazu einen Neuronenschocker und das Vibromesser des Hovertaxifahrers, und legte alles auf den Tisch.

      Roz nahm den schlanken Blaster an sich und steckte ihn in das Holster unter ihrem Arm. Dann betrachtete sie die übrigen Waffen. Sie hatte selbst eine Zeit lang ein Vibromesser bei sich getragen, aber das wollte sie nicht mehr.

      Sie wandte sich an Chris, der gerade den letzten Rest Kuchen runterschluckte. »Komm, nimm dein Spielzeug mit und dann gehen wir. Wir haben viel zu tun!«

      Chris stand auf, sammelte seine verschiedenen Waffen ein und steckte sie weg. Dann hielt er einen Moment lang inne und schaute Garshak neugierig an. »Verzeihen Sie mir, falls das zu persönlich ist … aber Sie sind nicht unbedingt ein typischer Ogron, oder?«

      »Ich bin ein Experiment«, entgegnete Garshak. »Ein Freak.«

      »Tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.«

      »Schon gut«, sagte Garshak herzlich. »Ich erzähle die Geschichte ganz gern.« Er lehnte sich zurück. »Einmal kam ein Wissenschaftler auf unseren Planeten. Er wollte die Möglichkeiten der Leistungssteigerung im Gehirn erforschen. Sein Plan war, eine niedere Lebensform wie unsere zu nützlicheren Dienern zu machen, die mehr Aufgaben übernehmen konnten. Er hat einen Häuptling gut bezahlt, damit er ihm eine Gruppe Freiwilliger überließ. Der Wissenschaftler experimentierte mit uns: Er gab uns Drogen, operierte an unseren Gehirnen herum, setzte uns neurologischen Stimuli aus …«

      »Und was geschah dann?«

      »Die Hälfte der Versuchsobjekte wurde verrückt und starb. Ein paar erholten sich und ihre Intelligenz hatte sich leicht verbessert. Der Rest der Überlebenden war unverändert. Nur in einem Fall führte das Experiment zu einem vollen Erfolg.«

      »Bei Ihnen?«

      »Bei mir.«

      »Und was ist aus dem Wissenschaftler geworden?«

      »Als er erkannte, dass er mit seiner Methode erfolgreich gewesen war, wollte er unbedingt weitere Versuchsobjekte kaufen und die Experimente fortführen. Ich hatte mich zu dem Zeitpunkt vollends erholt. Ich überzeugte ihn, seine Pläne zu ändern.«

      »Wie das?«, fragte Roz, aber sie glaubte, die Antwort bereits zu kennen.

      »Ich hab ihn umgebracht«, gab Garschak nüchtern zurück. »Genau wie den Häuptling, der uns verkauft hat. Dann habe ich das Schiff des Wissenschaftlers gestohlen und die anderen Überlebenden weggebracht. Ich hab mich irgendwie für sie verantwortlich gefühlt.«

      Er zuckte mit seinen massigen Schultern. »Wir wurden Söldner, Leibwächter, das Übliche eben. Wir kamen hier an, als gerade die Stelle des Polizeichefs freigeworden war. Bei dem Posten gab es einen ziemlich hohen Verschleiß.«

      »Und die haben Ihnen den Job gegeben?«

      »Es gab einen anderen Kandidaten, einen Eiskrieger vom Mars, aber ich habe ihn überredet, sich was anderes zu suchen.«

      Roz hob die Hand. »Ich frag lieber gar nicht erst wie … Komm, Chris. Leben Sie wohl, Garshak.«

      »Möge Gerechtigkeit Euch zur Seite stehen«, sagte Garshak.

      »Möge Fairness Euer Freund sein«, antworteten Roz und Chris im Chor. Dann tauschten sie einen bestürzten Blick.

      Garshak lächelte. »Schiedsrichter. Dachte ich’s mir doch.«

      »Ehemalige Schiedsrichter«, korrigierte ihn Roz kalt. »Ich wusste nicht, dass es das überhaupt gibt.« »Wir sind die einzigen«, sagte Chris. »Das muss ja ein einsames Leben sein.« »Genauso einsam, wie wenn man ein intelligenter Ogron ist«, entgegnete Roz. Sie drehte sich um und verließ den Raum. Chris nickte Garshak zu und folgte ihr.

      Als sie die steinerne Treppe hinabstiegen, bemerkte Chris: »Interessanter Typ.«

      Roz schnaubte.

      Dann standen sie draußen auf den Stufen vor den Polizeibaracken und hielten auf der zerfurchten Straße nach Hovertaxis Ausschau. Es kamen keine.

      Chris entdeckte eine Kommunikationsanlage neben der Tür und schob die Datenscheibe hinein, die sie vom Fahrer bekommen hatten. Kurz darauf meldete sich eine Stimme: »Hovertaxi 79. Was gibt’s?«

      »Zwei Passagiere, vor dem Polizei-Hauptquartier im Stadtzentrum«, sagte Chris. »Wenn Sie sofort kommen, zahlen wir den dreifachen Preis.«

      »Wenn ’n Taxi ranfährt, bin ich das«, sagte die Stimme. Es knisterte, dann kam die Scheibe wieder heraus. Chris steckte sie ein und grinste Roz an.

      »Lieber das Übel, das man kennt!«

      Sie warteten und versuchten, so wenig wie möglich von der verschmutzten Luft einzuatmen.

      Auf dem flachen Dach eines Gebäudes gegenüber dem Polizeirevier spähte eine drahtige, vermummte Gestalt durchs Visier ihres Lasergewehrs, wobei sie die niedrige Brüstung als Stütze benutzte.

      Ein weißer Punkt tauchte über der Tür des Polizeigebäudes auf. Dann bewegte er sich abwärts auf Roz und Chris zu.

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