Эротические рассказы

Wildfell Hall. Anne BronteЧитать онлайн книгу.

Wildfell Hall - Anne Bronte


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Abend herausgerufen zu haben, ob gleich es keine Sache von Wichtigkeit ist.«

      »Sag’ ihm, daß er hereinkommt, Mama,« rief Arthur.

      »Haben Sie Lust, hereinzukommen?« fragte die Dame.

      »Ja, ich möchte Ihre neuen Einrichtungen im Garten ansehen.«

      »Und wie die Wurzeln Ihrer Schwester unter meiner Pflege gediehen sind,« fügte sie hinzu indem sie die Thür öffnete.

      Und wir schlenderten durch den Garten und sprachen von den Blumen, den Bäumen, dem Buche — und dann von andern Dingen. Der Abend war mild und freundlich und ebenso meine Gefährtin. Ich wurde allmählig wärmer und zärtlicher, als ich es je vielleicht gewagt hätte, aber dessenungeachtet erklärte ich mich nicht deutlich, und sie versuchte mich nicht zurückzuweisen, bis sie, als wir an einem Moosrosenbusche vorüberkamen, welchen ich ihr vor einigen Wochen im Namen meiner Schwester gebracht hatte, eine schöne, halbaufgebrochene Knospe abpflückte, und sagte daß ich sie Rosa geben solle.

      »Darf ich sie nicht selbst behalten,« fragte ich

      »Nein, aber hier ist eine andere für Sie.«

      Statt dieselbe ruhig zu nehmen, ergriff ich auch die Hand, welche sie anbot, und blickte ihr in’s Gesicht. Sie ließ mir dieselbe auf einen Augenblick und ich sah ihre Augen erglänzen, ein Aufleuchten froher Aufregung in ihrem Gesichte — ich dachte daß die Stunde des Sieges gekommen sei——plötzlich aber schien eine schmerzliche Erinnerung hereinzubrechen, eine Wolke der Pein verdunkelte ihre Stirn, eine marmorne Blässe bleichte ihre Wangen und Lippen, es schien ein kurzer, innerer Kampf stattzufinden, und mit einer plötzlichen Anstrengung entzog sie mir ihre Hand und trat um ein paar Schritte zurück.

      »Nun, Mr. Markham,« sagte sie mit einer Art verzweifelter Ruhe, »ich muß Ihnen ohne Umschweife sagen, daß ich dies nicht gestatten kann; Ihre Gesellschaft gefällt mir, weil ich hier allein bin, und das Sprechen mit Ihnen mir mehr Vergnügen macht, als das mit irgend einer andern Person; wenn Sie sich aber nicht damit begnügen können, mich als Freundin, als kalte, einfache, mütterliche oder schwesterliche Freundin zu betrachten, so muß ich Sie bitten, mich jetzt zu verlassen, und in Zukunft nicht mehr zu besuchen — so müssen wir in der That einander fremd werden.«

      »Dann will ich Ihr Freund — oder Ihr Bruder — oder was Sie sonst wünschen« sein, wenn Sie mir nur gestatten, Sie ferner zu besuchen; sagen Sie mir aber, warum ich Ihnen nicht mehr sein kann?«

      Es trat eine verlegene, nachdenkliche Pause ein.

      »Ist es in Folge eines vorschnellen Gelübdes?«

      »Es ist etwas dieser Art,« antwortete sie, »ich werde es Ihnen dereinst vielleicht sagen, für jetzt aber thun Sie am Besten, mich zu verlassen, und, Gilbert, versetzen Sie mich nie in die schmerzliche Nothwendigkeit, das, was ich Ihnen eben jetzt gesagt, zu wiederholen!« fügte sie ernst hinzu, indem sie mir freundlich ihre Hand gab. Wie süß, wie melodisch mein Name in ihrem Munde erklang!

      »Ich werde es nicht thun, antwortete ich, »aber Sie verzeihen mir doch für dieses Mal?«

      »Unter der Bedingung, daß Sie das Vergehen nicht wiederholen.«

      »Und darf ich Sie von Zeit zu Zeit besuchen?«

      »Vielleicht — gelegentlich, vorausgesetzt — daß Sie es nie mißbrauchen.«

      »Ich mache keine leeren Versprechungen, Sie werden aber sehen.«

      »In dem Augenblicke, wo Sie es thun, hat auch unser Verkehr ein Ende, das ist Alles.«

      »Und wollen Sie mich immer Gilbert nennen! — Es klingt schwesterlicher und wird mich an unsern Kontrakt erinnern.«

      Sie lächelte und hieß mich nochmals gehen, und endlich hielt ich es für das Gerathenste, zu gehorchen, und sie trat wieder in das Haus, und ich begab mich den Hügel hinab. Auf meinem Wege fiel mir, aber das Geräusch von Pferdehufen aufs Ohr, und unterbrach die Stille des thauigen Abends, und als ich nach der Straße blickte, sah ich einen einzelnen Reiter herankommen, obgleich die Dämmerung schon hereingebrochen war, erkannte ich ihn doch auf den ersten Blick — es war Mr. Lawrence auf seinem grauen Pony. Ich floh über das Feld — sprang über die Steinmauer und ging ihm dann entgegen. Als er mich erblickte, hielt er plötzlich sein kleines Pferd an und schien geneigt zu sein, sich zurückzuwenden, schien es aber bei weiterem Besinnen für besser zu halten, in der früheren Richtung zu bleiben. Er begrüßte mich mit einer leichten Verbeugung, hielt sich dicht an der Mauer und versuchte vorüber zureiten, aber — ich hatte keine Lust, das geschehen zu lassen, sondern ergriff die Zügel und rief:

      »Jetzt, Lawrence, muß dieses Geheimniß aufgeklärt werden. — Sagen Sie mir sofort und deutlich, wohin Sie gehen, und was Sie im Sinne haben!«

      »Nehmen Sie Ihre Hand vom Zügel,« sagte er ruhig — »Sie verletzen das Maul meines Ponys.«

      »Gehen Sie mit Ihrem Pony zum Teufel.«

      »Was macht Sie so roh und brutal, Markham, ich schäme mich Ihrer wirklich.«

      »Sie werden meine Fragen beantworten, ehe ich Sie von der Stelle lasse! Ich muß wissen, was Sie mit dieser perfiden Doppelzüngigkeit im Sinne haben!«

      »Ich werde nicht eher eine Frage beantworten, bis Sie den Zügel loslassen, und wenn Sie bis zum Morgen stehen blieben!«

      »Nun wohl,« sagte ich, die Hand öffnend, ohne aber aus seinem Wege zu treten.

      »Fragen Sie mich ein anderes Mal, wenn Sie wie ein Gentleman sprechen können,« antwortete er, und machte einen neuen Versuch an mir vorüberzureiten; ich aber fing den Pony schnell wieder ein, der über eine so unhöfliche Behandlung kaum weniger erstaunt war, als sein Herr.

      »Wahrlich, Mr. Markham, das ist zu viel; kann ich meine Pächterin nicht in Geschäften besuchen, ohne auf diese Art angefallen zu werden?«

      »Das ist keine Zeit zu Geschäften, Herr! — ich will Ihnen jetzt sagen, was ich von Ihrem Benehmen denke.«

      »Sie würden am Besten thun, Ihre Ansicht bis auf eine gelegnere Zeit zu versperren,« unterbrach er mich leise, »hier ist der Vikar.«

      Und richtig befand sich der Vikar auf dem Heimweg von einem fernen Winkel seines Kirchspiels gerade hinter mir. Ich ließ Lawrence augenblicklich los; und er ritt, Mr. Milward im Vorbeigehen begrüßend, fürbaß.

      »Wie, Sie zanken, Markham?« rief der Letztere mir zu — »und sicherlich wegen der jungen Witwe,« fuhr er mit vorwurfsvollem Kopfschütteln fort, »lassen Sie sich aber sagen, junger Mann« (hier neigte er sein Gesicht mit wichtiger, vertraulicher Miene zudem meinen) »sie ist es nicht werth!« Und er bestätigte seine Behauptung mit einem feierlichen Nicken.

      »Mr. Milward!« rief ich in einem Tone grimmiger Drohung, über den sich der hochwürdige Herr, von so ungewohnter Insolenz entsetzt, umwendete und mir mit einem Blicke, der deutlich sagte: »Wie, das mir?« in’s Gesicht starrte.

      Ich war aber zu indigniert, um mich zu entschuldigen oder noch ein Wort zu ihm zu sprechen, wendete mich also um, eilte mit schnellen Schritten den steilen, rauhen Weg hinab, heimwärts, und ließ ihn folgen, wie er Lust hatte.

      Elftes Kapitel.

       Wieder der Vikar.

      Sie müssen jetzt annehmen, daß etwa drei Wochen vergangen waren; Mrs. Graham und ich waren jetzt an erkannte Freunde —— oder vielmehr Geschwister, wie wir uns zu nennen beliebten. Sie nannte mich auf meinen ausdrücklichen Wunsch Gilbert und ich sie Helene; denn ich hatte diesen Namen in ihren Büchern gesehen. Ich machte selten den Versuch, sie mehr als zweimal wöchentlich zu sehen, und ließ unsre Begegnungen immer noch, so oft ich konnte, als das Resultat des Zufalls erscheinen, da ich es nöthig fand, äußerst vorsichtig zu sein, und benahm mich im Ganzen mit so ausnehmendem Anstand, daß sie — nie Anlaß fand, mich zu tadeln, und doch mußte ich zu weilen bemerken, daß sie unglücklich oder unzufrieden mit sich — oder ihrer Lage sei, mit welcher letzteren ich wahrhaftig


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