Эротические рассказы

Wildfell Hall. Anne BronteЧитать онлайн книгу.

Wildfell Hall - Anne Bronte


Скачать книгу
würde.

      Wenn ich Ihnen alle die Fragen und Conjekturen, die Befürchtungen und Hoffnungen und milden Regungen erzählen wollte, die einander in meinem Geiste drängten und jagten, so könnte ich damit allein schon einen Band füllen; ehe ich aber noch halb herabgekommen war, hatte ein Gefühl von der Theilnahme an der, welche ich so eben Verlassen, alle übrigen verdrängt, und schien mich gebieterisch zurückzurufen. Ich begann zu denken:

      »Warum eile ich so schnell nach dieser Richtung hin? Kann ich zu Hause Trost, Frieden, Gewißheit, Zufriedenheit, alles oder irgend etwas von dem, was mir noth thut, finden? Und kann ich dort alle Unruhe, Sorge und Bekümmernisse hinter mir zurücklassen?«

      Und ich wendete mich um und schaute nach der alten Halle. Ueber meinem engen Horizonte war außer dem Schornstein nur wenig davon sichtbar, — ich schritt zurück, um eine bessere Aussicht zu erhalten, als sie sich vor meinen Blicken erhob, blieb ich einen Moment stehen, um darauf hin zu schauen und schritt dann nach dem düstern Gegenstande, welcher mich anzog, weiter. Ein gewisses Etwas rief mich näher — immer näher — und warum nicht? Konnte ich nicht mehr Nutzen aus der Betrachtung des ehewürdigen Gebäudes, über das der volle Mond am wolkenlosen Himmel so ruhig mit dem einer Augustnacht eigenthümlichen warmen, goldenen Glanze herabschien, und in dem sich die Herrin meiner Seele befand, als wenn ich nach meiner Heimath zurückkehrte, wo Alles verhältnißmäßig hell und lebensvoll und heiter und mir das her bei meiner gegenwärtigen Stimmung feindlich war — umso mehr, als alle Bewohner derselben mehr oder weniger von dem verabscheuungswürdigen Glauben angesteckt waren, bei dem bloßen Gedanken an welchem schon das Blut in meinen Adern kochte — und wie konnte ich ertragen, ihn offen kund geben, oder was schlimmer noch, vorsichtig insinuiren zu hören, — da ich so schon Mühe genug mit einem geschwätzigen Satan hatte, — der mir fortwährend in das Ohr flüsterte: »Es kann doch wahr sein,« — bis ich laut schrie: »»Es ist eine Lüge, ich biete dir Trotz, mich zum Glauben daran zu bewegen!««

      Ich konnte den rothen Feuerschein in ihrem Zimmer glimmen sehen, ich ging bis an die Gartenmauer, lehnte mich darüber, heftete meine Augen auf das Fenster und dachte, was sie wohl jetzt thun, denken oder leiden möge und wünschte, daß ich jetzt nur ein Wort zu ihr sprechen oder auch unreinen Blick von ihr erhaschen könne, ehe ich ging.

      Ich hatte noch nicht lange so hingeblickt, und gewünscht und gedacht, als ich unfähig, der Versuchung, noch einen Blick in das Fenster zu werfen, um zu sehen ob sie gefaßter sei, als bei unsrem Scheiden — und wenn ich sie noch in tiefem Kummer finde, vielleicht ein Wort des Trostes zu versuchen — einem von den vielen Dingen Worte zu geben, die ich früher hätte sagen sollen, statt ihre Leiden durch meine einfältige Heftigkeit zu vergrößern — zu widerstehen, über die Mauer sprang. — Ich sah hinein, ihr Stuhl war leer und ebenso das Zimmer. In diesem Augenblicke öffnete aber Jemand die Hausthür und eine Stimme — ihre Stimme — sagte:

      »Komm heraus, ich möchte den Mond sehen und die Abendlust einathmen, dies wird mir wohlthun, wenn es irgend etwas vermag.«

      Sie kam also mit Rahel heraus, um einen Spaziergang im Garten zu machen! Ich wünschte mich wohlbehalten über die Gartenmauer zurück — blieb jedoch im Schatten des hohen Stechpalmenbusches stehen, welcher sich zwischen dem Fenster und der Thür befand, und mich für den Augenblick vor Bemerkung schützte, aber nicht verhindern konnte, daß ich zwei Gestalten in dem Mondschein herauskommen sah.

      Mrs. Graham, welcher eine andre folgte, nicht — Rahel, sondern ein junger, schlanker, ziemlich langer Mann. O Himmel! wie meine Schläfe pochten! Die furchtbarste Qual verdunkelte meine Augen, aber ich dachte — und die Stimme bestätigte es —— daß es Mr. Lawrence sei.

      »Du solltest Dich nicht so sehr davon beängstigen lassen, Helene,« sagte er, »ich werde künftig vorsichtiger sein und mit der Zeit —«

      Ich hörte das Uebrige des Satzes nicht, denn er ging dicht neben ihr, und sprach so sanft, daß ich die Worte nicht vernehmen konnte. Mein Herz wollte mir vor Hast zerspringen, aber ich lauschte aufmerksam auf ihre Antwort. Ich hörte sie deutlich genug.

      »Aber ich muß diesen Ort verlassen, Friedrich,« sagte sie, »ich kann hier nie glücklich sein — noch irgendwo anders; was das betrifft,« fügte sie mit einem Lachen ohne Heiterkeit hinzu, »aber ich kann hier nicht bleiben.«

      »Aber wo könntest Du einen bessern Ort finden,« antwortete er, »so abgeschieden — so nahe bei mir — wenn Du darauf Werth legst.«

      »Ja,« antwortete sie« »er ist Alles, was ich wünschen kann, wenn man sich nur nicht um mich kümmern wollte.«

      »Aber Du magst gehen, wohin Du willst, Helene, überall wirst Du dieselben Quellen des Aergernisses finden. Ich kann nicht zugeben, daß ich Dich verliere; ich muß mit Dir gehen, oder zu Dir kommen, und es giebt an andern Orten eben so gut aufdringliche Narren, wie hier.«

      Unter diesen Reden waren sie langsam den Gartengang hinab an mir vorbei gekommen und ich hörte von ihrem Gespräch weiter nichts, sah aber, wie er seinen Arm um ihren Leib schlang, während sie liebevoll ihre Hand auf seiner Schulter ruhen ließ — und dann verdunkelten sich meine Blicke, das Herz that mir weh und der Kopf brannte mir wie Feuer. Ich stürzte halb, halb schwankte ich von der Stelle hinweg, an die mich das Entsetzen gefesselt hatte, und sprang oder fiel über die Mauer — welches von beiden, weiß ich selbst kaum — aber ich weiß, daß ich mich nachher wie ein erzürntes Kind auf den Boden warf und dort in einem Paroxysmus von Wuth und Verzweiflung liegen blieb — wie lange, kann ich nicht wohl sagen — aber es muß eine bedeutende Zeit gewesen sein, denn als ich, theilweise durch einen Thränenstrom erleichtert, zum Monde hinauf sah, der so ruhig und sorglos, von meinem Elende so wenig berührt wie ich durch sein friedliches Strahlen — herabschien und eifrig um Tod oder Vergessen gebetet hatte. — Als ich mich darauf erhob und, ohne aus den Weg zu achten, aber instinktmäßig von meinen Füßen nach Hause getragen, hinwegging, fand ich die Thür verriegelt und verschlossen und Alles im Bette, außer meiner Mutter, die sich beeilte, auf mein ungeduldiges Klopfen herabzukommen und mich mit einem Regen — von Fragen und Vorwürfen überschüttete.

      »O« Gilbert, wie konntest Du das thun? Wo bist Du gewesen! Komm herein und iß Dein Abendbrot — es steht Alles bereit, obgleich Du es nicht verdient hast, da Du mich nach der sonderbaren Art, in der Du heute Abend das Haus verließest, so in Schrecken zurückgelassen hast. Mr. Milward war ganz — um Gotteswillen, Junge, wie krank Du aussiehst! O gütiger Himmel, was ist Dir geschehen!«

      »Nichts, nichts — geben Sie mir ein Licht.«

      »Aber willst Du nicht erst etwas zu Abend essen?«

      »Nein, ich will zu Bett gehen, sagte ich, indem, ich ein Licht nahm, welches sie in ihrer Hand hielt, und es anzündete.

      »O, Gilbert, wie Du zitterst,« rief meine Mutter besorgt. »Wie weiß Du aussiehst! — sage mir, was es giebt? Ist Dir etwas zugestoßen?«

      »Es ist nichts!« rief ich, vor Aerger, weil das Licht nicht anbrennen wollte, fast mit den Füßen stampfend. Hierauf fügte ich, meine Reizbarkeit unterdrückend, hinzu: »Ich bin zu schnell gegangen, das ist Alles; gute Nacht! und marschierte zu Bett, ohne das mir von unten nach gerufene:

      »Zu schnell gegangen, — wo bist Du gewesen?« zu achten

      Meine Mutter folgte mir mit ihren Fragen und Rathschlägen über meine Gesundheit und mein Benehmen bis an die Thür meines Zimmers. Aber ich flehte sie an, mich bis zum Morgen ungeschoren zu lassen, und sie entfernte sich und endlich hatte das Vergnügen, sie ihre eigene Thür schließen zu hören. Ich dachte jedoch, daß mir diese Nacht keinen Schlaf bringen werde und schritt, statt denselben zu suchen schnell im Zimmer auf und ab, nachdem ich die Stiefeln ausgezogen hatte, damit mich meine Mutter nicht hören sollte; aber die Dielen knarrten und sie war wachsam. Ich hatte es noch keine Viertelstunde so getrieben, als sie sich schon wieder an der Thür befand.

      »Gilbert, warum bist Du nicht im Bette? — Du sagtest doch, daß Du gehen wolltest?«

      »O, zum Kuckuk, ich gehe schon,« sagte ich.

      »Warum machst Du aber so lange daran? Es muß Dir etwas im Kopfe herumgehen


Скачать книгу
Яндекс.Метрика