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Von Chef zu Chef II. Heidemarie HirschmannЧитать онлайн книгу.

Von Chef zu Chef II - Heidemarie Hirschmann


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noch Slip und Sockenhalter, als die schöne Irina mit unsäglich verachtungsvoller Gebärde aus dem Hauch in rosa Nylon schlüpfte, den sie um die Hüften getragen hatte. Gebwiller, der luxemburgische Baron, rettete die Lage durch eifrigen Applaus (ich hatte ihn in Verdacht, daß der Oiseau bleu ihm recht gut und Irina einigermaßen bekannt war, aber er tat nichts dergleichen und hielt sich höflich an mich). Van Straaten durfte also seinen Altherrenschwanz noch ein Weilchen verborgen halten, während Irina nun, da sie nichts mehr zu verlieren hatte, sich mit lässig-frechen Attituden über die ganze Party lustig zu machen begann und schließlich so obszön inmitten der Reste des kalten Buffets thronte, daß Dussing der Schweiß auf die Stirn trat.

      „ Ich bitte dich, Heidemarie, tu etwas“, flüsterte er mir hinter der vorgehaltenen Serviette zu, „die sprengt mir doch die ganze Gesellschaft.“

      „ Helfen Sie mir, Baron“, sagte ich meinerseits zu Gebwiller, der als der einzige von allen vier Herren noch hinreichend nüchtern war, „Sie kennen doch Ihre Kollegen, sagen Sie mir offen, was die Herren erwarten, wir wollen es Ihnen so angenehm wie nur möglich machen, und Dussing ist diskret, dafür verbürge ich mich.“

      „ Was ich erwarte, fragen Sie nicht?“ antwortete Gebwiller lächelnd und hob mir sein Glas entgegen. Sein wohlgenährtes Bonvivantgesicht legte sich in anzügliche Falten. Der also hatte es auf mich abgesehen, van Straaten auf Irina, blieb Dremelon für das Blondchen aus Paris.

      „ Man müßte, nun sagen wir, Rückzugsmöglichkeiten bieten“, regte Gebwiller leise an, „wir sind doch allesamt nicht mehr jung und unbefangen genug für eine Gruppenparty. Wie steht’s denn mit dem ersten Stock, sind da noch Zimmer?“

      Das war deutlich, aber zweckdienlich, und eine Viertelstunde später wälzte sich van Straaten mit Irina in den Dussingschen Ehebetten, Dremelon mit Monique im Gästezimmer, und ich saß nackt auf Gebwillers Schoß im blauen Salon, in einem mächtigen Ohrenfauteuil, der solche Spiele sicherlich schon manchmal gesehen hatte, denn er wackelte mit keinem Ohr. Der Stummel, den ich aus Gebwillers Frackhose geholt hatte, war zwar kurz, aber dick, und wenn auch Experten behaupten, daß Dicke die Länge nicht ersetzen könne (so nachzulesen bei Diane di Prima in High ), so fühlte ich mich nach den ersten Reitübungen mit dem Baron doch höchst angenehm berieben.

      „ Falls Sie sich von Ihren Hosen trennen könnten, Baron, würde das Ihre Möglichkeiten um etwa zwei bis drei Zentimeter steigern“, sagte ich, als ich merkte, daß er praktisch nur masturbiert werden wollte. „Meinen Sie, daß das viel Sinn hat, Heidemarie?“ „Und ob! Wagen Sie’s doch. In diesen Dingen gibt es keine Rückzugsstrategie!“

      Ich zog ihm die Hose von den Beinen, befreite ihn auch von einer köstlich geblümten Unterhose, breitete dann den Sofaüberwurf aus herrlich weichen Guanakofellen auf den Teppichboden und legte mich für ihn so einladend hin, wie es mir schon meine angefeuchtete Möse als dringend geboten erscheinen ließ.

      „ Und nun blasen Sie zum Angriff, Baron“, ermunterte ich ihn, und es war nicht vergebens. Wie in alten Zeiten kniete der Bonvivant aus dem kleinen Herzogtum vor mir nieder, knabberte genüßlich an meinen Schamlippen herum, bekaute den Kitzler, als sei er eine Olive, und warf sich schließlich mit einem unartikulierten Brunftschrei auf mich.

      Das Fell rieb an meinem bloßen Po, der Baron rieb in meinem Döschen, mir wurde immer wärmer und wohler zumute, und die Stuck-Amoretten an der Zimmerdecke begannen einen erotischen Tanz mit Monsterpopos und Minischwänzen aufzuführen.

      In dem Augenblick, da Gebwiller voll in Fahrt an meinen Brüsten mantschte und saugende Küsse aus meinem Mund zu holen begann, seufzte es vernehmlich in nächster Nähe, beim Tisch mit dem kalten Buffet: Herr Dr. Ing. Theodor Dussing hatte aus Verzweiflung in eine große Schüssel Tomatensalat ejakuliert und bestrich sich den Pimmel, um sich zu bestrafen, mit Develey-Senf.

      „ Was sagen Sie zu diesem Mann“, fragte Gebwiller, atemlos weiterrammelnd, „der hat vom Gemeinsamen Markt noch keine Ahnung. Für so etwas nimmt man doch Moutarde de Dijon!“

      Er hatte also Humor, er hatte Manieren, und er hatte keinen jener langen, dünnen Levantinerschwänze, die einen in Tiefen kitzelten, wo sie ganz und gar nicht mehr angenehm waren, Glieder, die man glücklicherweise meist nur in Pornofilmen zu sehen bekam. Monsieur le Baron de Gebwiller war zufrieden mit mir, wir hatten beide miteinander geschwitzt, ohne daß einer von uns angewidert gewesen wäre, das verbindet über den Tag hinaus, und Tag war es schon lange nicht mehr. Unter Kronleuchtern hat der Sex seinen besonderen Charakter, und da Dussing, beschämt aufstehend, nun irgendwoher Musik erklingen ließ, fühlte ich mich durchaus angenehm belebt unter dem festlichen Deckenlicht, das meine unbestreitbaren Vorzüge so glanzvoll ins Bild rückte. Es war eine richtige Orgie geworden, nicht so ein verstecktes Geschmuse in einem dreivierteldunklen Separé, das nach der vorangegangenen Nummer stank. Es war la grande bouffe gewesen, von allem etwas, und Dussing jedenfalls würde mir nichts vorwerfen können.

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