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Officer Hot Cop - Laurelin Paige


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      OFFICER HOT COP

      Laurelin Paige

      Sierra Simone

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      © 2020 Sieben Verlag, 64823 Groß-Umstadt

      © Umschlaggestaltung Andrea Gunschera

      © Englische Originalausgabe Laurelin Paige, Sierra Simone 2017

      © Übersetzt von Corinna Bürkner

      ISBN Taschenbuch: 9783864439476

      ISBN eBook-mobi: 9783864439483

      ISBN eBook-epub: 9783864439490

       www.sieben-verlag.de

      Für Kiawah und einen Alligator namens Clive.

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Epilog

       Danksagungen

      Kapitel 1

       Livia

      Dreihundertvierundsechzig Tage.

      Das ist mein erster Gedanke, als ich aufwache. Ich habe noch nicht einmal die Augen geöffnet. Es liegen noch dreihundertvierundsechzig Tage vor mir, bevor Untergang und Zerstörung in Gestalt meines dreißigsten Geburtstags über mich hereinbrechen.

      Dreihundertvierundsechzig erbärmliche Tage.

      Das ist nicht annähernd lange genug. Ich befinde mich praktisch schon auf dem Totenbett. Ich kann fühlen, wie meine Haut trocken und faltig wird, während ich hier liege. Wie meine Knochen spröde werden. Wenn ich hinfiele, würde ich mir wahrscheinlich den Oberschenkelhals brechen. Vorbei sind die Tage, an denen ich am Eingang von Clubs und Bars meinen Führerschein vorzeigen musste. Es ist für jeden ersichtlich, dass ich nur noch einen Steinwurf vom Grab entfernt bin. Stöhnend ziehe ich mir die Decke über den Kopf. Ich bin neunundzwanzig und habe in meinem Leben nichts erreicht. Das Ende zieht herauf.

      Ich bin fast dreißig.

      Bevor ich wieder einschlummern kann, klingelt das Telefon. Die Neugier treibt mich an, danach zu greifen. Nur zwei Menschen rufen mich jemals an. Meine Mom und mein Bruder. Und keiner von beiden würde es wagen, mich so früh am Tag zu stören.

      Ich sehe den Namen auf dem Bildschirm und seufze. Wenn ich sie ignoriere, ruft mich Megan einfach noch mal an. Also gehe ich dran.

      „Echt jetzt? Ein Anruf? Ist deine Tastatur kaputt oder so was?“

      Weil, ernsthaft. Wer ruft schon an, statt einfach eine Nachricht zu tippen?

      „Was?“, fragt sie, verwirrt von meiner Begrüßung.

      Vielleicht kennt sie mich noch nicht lange genug, um meine Pedanterie reizend zu finden. „Ach nichts. Was gibt’s?“

      „Nicht viel. Ich muss heute nicht arbeiten und wollte mal nach dir hören.“

      Ich bin erst seit zwei Monaten in der Corinth Bibliothek. Das reichte für Megan Carter, der extrem fürsorglichen und extrem aufgeschlossenen Informationsfachfrau für Kinder, mich unter ihre Fittiche zu nehmen. Obwohl ihre Art manchmal beinah erdrückend sein kann, muss ich feststellen, dass ich sie sehr mag.

      „Du hast ein bisschen niedergeschlagen ausgesehen, als du gestern Abend die Bar verlassen hast. Ist alles in Ordnung?“

      „Außer, dass mich bald der Tod heimsuchen wird, geht es mir echt gut.“

      „Au weia. Bisschen Drama-Queen-mäßig drauf oder wie?“

      Ich werfe die Decke von mir und klettere aus dem Bett. „Bin ich das? Oder bin ich Realistin? Stelle ich mich meiner unausweichlichen Vernichtung?“

      „Klingt nicht so, als würdest du dich irgendwas stellen. Du jammerst. Bist dramatisch. Jeder wird älter. Jeder wird mal dreißig. Außerdem liegt noch ein komplettes Jahr vor dir. Willkommen im Leben, Schwester.“

      Ich schlurfe zur Küche und zu meiner Keurig Kaffeekapsel Maschine, die ich mir zum Geburtstag geschenkt habe. Ich habe sie erst einen Tag, bin ihr aber schon für immer verfallen. „Meinst du nicht eher Willkommen im Tod?“ Ich wähle die Sorte Southern Pekannuss, drücke den Knopf und warte auf die Freude in meinem Humpen mit der Aufschrift Ich würde sterben für eine gute Tasse Kaffee. Das scheint zu meinem Sterblichkeitsthema zu passen.

      Megan findet meinen Witz nicht lustig. „Das macht dir wirklich zu schaffen, oder? Warum glaubst du das?“

      Oh Gott. Ich wollte wirklich nicht über meine Gefühle reden. Ich seufze. Das mache ich gern. „Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl mir fehlt irgendetwas. Da muss es noch mehr geben, als das hier.“ Von der Küche aus blicke ich mich in meiner Zweizimmerwohnung um. Mit dem Rest vom Erbe meiner Großmutter konnte ich mir die Abzahlung leisten. Der andere Teil ging in die Finanzierung meines Studiums für Humanwissenschaften und abendländische Kultur an der Universität von Kansas. Meine Büchersammlung sprengt bereits fast meinen vorhandenen Platz, aber sie ist alles, was ich jemals gebraucht habe. Und genau das, was ich immer haben wollte. Warum also fühle ich diese innere Leere?

      „Du brauchst einen Kerl“, entscheidet Megan.


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