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Das heiße Bett. AnonymЧитать онлайн книгу.

Das heiße Bett - Anonym


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jetzt kannst du jedenfalls Barnett ‚Onkel‘ nennen“, sagte der erste Bursche.

      „Yeah, das stimmt“, antwortete der andere. „Ist doch seine Puppe, nicht wahr? Ich möchte wetten, daß er sich bescheißt, wenn er wüßte, was seine kleine Nutte so alles treibt, wenn er nicht in der Nähe ist.“

      Beide brachen in schallendes Gelächter aus.

      Ich ließ ein paar Tränen fließen, während ich auf der Toilette saß und mein Geschäft verrichtete.

      Amie Conway … aus und vorbei.

      3

      Bis auf den runden Tisch, an dem ich saß, waren alle Korbstühle mit den Beinen nach oben auf die Tische gestellt. Die Sägespäne, ein wichtiger Bestandteil des gesamten Dekors, waren aufgefegt worden. Die Böden in allen Räumen wurden täglich feucht aufgewischt. Auch das gehörte zum echten Milieu.

      Das Nelson-Herrenhaus, jetzt als Matador bekannt, liegt in einen kleinen Palmenhain eingebettet, rundum von tropischen Büschen und Pflanzen und Blumen umgeben. Ich hatte eine Asphalt-Auffahrt anlegen lassen, und auf der Rückseite gibt es einen stattlichen Parkplatz.

      Als ich schließlich die Auffahrt hinabging, gestand ich mir selbst nicht ein, daß ich zur Straße wollte, um nachzusehen, ob ein gewisser Wagen nicht endlich auftauchen würde. Es handelte sich um einen grünen Camaro, wie ich mich von gestern abend her erinnerte. An sich gab es keinen Grund, warum er zu dieser frühen Morgenstunde über die Brickel Avenue kommen sollte. Aber er tat es.

      Ich lehnte an einem der aus Ziegeln errichteten Torpfeiler, als der Wagen anhielt. Da ich mich auf der Fahrerseite befand, beugte ich mich zum Fenster hinab, blickte hinein und sagte: „Komisch, daß wir uns hier treffen.“ Sie sehen also, daß ich mich nicht gerade besonders gut darauf verstehe, eine Unterhaltung anzufangen.

      „Ich bin gerade auf der Durchfahrt“, zirpte sie. „Da dachte ich, einmal kurz anzuhalten und hallo zu sagen … Hallo!“ Sie trug ein leichtes Sommerkleid und lächelte.

      Ein Teil meines Gehirns dachte: Sie ist keineswegs das unschuldige Püppchen, als das sie sich ausgibt! Der andere Teil dachte: Das ist die Tochter von Brigadegeneral Leonhard West … und mein Alter war einer von diesen Sklaven, die für die Nelson Company und für die Nelsons und Wests und ihresgleichen geschuftet haben! Aber dann: Man kann nicht nur von Brot und Kartoffeln leben. Irgendwie und irgendwann muß es auch mal Steaks und Champagner geben.

      Nitra West war der Champagner, nach dem ich mich schon so lange gesehnt hatte … den ich schon immer begehrt hatte. Und was soll schon daran verkehrt sein, wenn man seinen Schwengel auch mal in eine hochklassige Dose stecken will? Nichts, verdammt nichts!

      Sie rutschte über den Sitz herüber und sagte: „Möchten Sie eine kleine Ausfahrt machen? Oder wollen Sie den Wagen lieber für mich eine kleine Weile parken?“

      Ich lächelte langsam … ein Lächeln, wie ich es mal in einem Film gesehen hatte, dann schob ich mich hinter das Lenkrad, ohne ihre Frage zu beantworten. Zum Teufel, warum nicht ein bißdien dramatisch sein?

      „Haben Sie schon gefrühstückt?“ fragte ich.

      „Himmel, ja!“ erwiderte sie lächelnd. „Schon vor Stunden.

      Ich glaube, es wird Zeit für einen Scotch mit Soda.“

      „Ist das Ihr übliches zweites Frühstück?“

      „Es ist anregend“, sagte sie. „Und es hält schlank.“

      Irgendwie sahen ihre Brüste heute anders aus. Vielleicht kam es daher, daß sie sie besonders provozierend nach vom reckte. Jedenfalls zeichneten sich zwei stramme Hügel unter dem weichen Stoff ihrer Bluse ab.

      „Scheint wirklich zu klappen“, sagte ich. „Man sieht’s! Okay, machen wir ’ne kleine Spritztour. Denken Sie an ein ganz besonderes Ziel?“

      „Bringen Sie mich doch mal dorthin, wo Sie aufgewachsen sind.“

      Ich drehte mich nach ihr um.

      „Zum Teufel, wer kann denn so was schon sehen wollen? Wir haben direkt neben den alten Lehmgruben gewohnt. Sind ja jetzt alle längst geschlossen. Die paar Häuser, die noch übriggeblieben waren, sind verrottet und zerfallen. Außerdem muß es dort jetzt nur so von Schlangen wimmeln.“

      Sie legte eine Hand auf meinen Arm und sagte: „Ich möchte es trotzdem gern einmal sehen, Cory.“

      Ich zuckte die Schultern und brummte nur etwas Unverständliches.

      „Eines Tages werde ich Ihnen den Grund nennen“, sagte sie.

      „Dann meinen Sie also nicht meinen Charme?“

      „Den haben Sie zweifellos … in gewisser Hinsicht“, sagte sie. „Aber sehr überwältigend ist er noch nicht. Aber das hat gar nichts damit zu tun.“

      Ich verstand beim besten Willen nicht, wovon sie redete, aber ich dachte auch gar nicht daran, einen Haufen Fragen zu stellen. Ich setzte den schmucken Camaro von der Auffahrt zurück, wirbelte das Steuer herum und fuhr über die Dixie Highway in Richtung Coconut Grove. Bis nach Homestead, meiner alten Heimat, würde ich noch durch mehrere kleine Städte fahren müssen. Unterwegs dachte ich über Nitra West nach. Ich überlegte, was sie eigentlich von mir wollte … außer dem Wunsch, einmal von einem Bauern gebumst zu werden. Manche reichen Leute sind so. Armut und all der Scheißdreck, der dazugehört, faszinieren sie. Vielleicht haben sie Schuldkomplexe, weil sie selbst so viel haben. Vielleicht wollen sie deshalb ihre parfümierten Körper nicht nur mit ihresgleichen, sondern zur Abwechslung auch mal mit einfachen Leuten aus dem Volke teilen. Vielleicht macht’s ihnen Spaß, zu sehen, wie so einem armen Bastard die Zunge aus dem Halse hängt. Vielleicht sind sie so stolz auf ihre gottverdammten, süß duftenden Pussys, daß sie einen armen Teufel auch mal daran schnuppern lassen wollen, nur um zu zeigen und zu beweisen, wie übertrieben sauber sie sind. Aber wer, zum Teufel, weiß das schon so ganz genau?

      Ich fuhr an dem noch stehenden Fabrikschornstein und am ehemaligen Werksgelände vorbei, auf dem nun meterhoch das Unkraut wucherte. Verrostete Feldbahngleise führten immer noch durch die Gegend. Die Natur hatte sich mächtig beeilt, das trostlose Aussehen unter üppigem Grün zu verstecken.

      Nitra stand eine ganze Weile selbstvergessen da. Sie runzelte abwechselnd die Stirn oder verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als erlebte sie im Geiste tatsächlich jenes Leben, das ich einmal geführt hatte … das ich einmal hatte führen müssen. Nachdem sie schließlich noch einmal sehr tief Luft geholt hatte, sagte sie: „Ist das dort unten am Wasser eine Barkasse?“

      „Ein halbversunkener Prahm, der schon vor vielen Jahren untergegangen ist. Ich kann mich noch recht gut an diesen und eine ganze Anzahl ähnlicher Fahrzeuge erinnern. Als Junge habe ich sogar mal davon geträumt, eines Tages einen solchen Kahn über die Bucht steuern zu können. Sie sehen also, daß ich damals meine Ziele nicht gerade sonderlich hoch gesteckt hatte.“

      „Jeder hat so seine Träume“, sagte sie und akzeptierte meine Worte ziemlich gleichgültig. „Aber dort drüben scheint eine Straße nach unten zu führen.“ Sie zeigte nach links, wo der alte Prahm lag.

      „Hoffentlich wollen Sie jetzt nicht dort runter.“

      „Doch, das möchte ich sogar sehr gern.“

      „Ist aber kein schöner Anblick. Nur ein paar Löcher im Boden. Einige enthalten genügend stagnierendes Wasser, um eine ganze Armee darin ertränken zu können. Manche sind über fünfzehn Meter tief.“

      „Fünfzehn Meter? Ich dachte, wir befänden uns dicht über dem Meeresspiegel.“

      „Sind wir auch. Der Lehm in den Gruben hat das Wasser ferngehalten, als die Männer dort unten arbeiteten. So merkte man dann eines Tages auch, daß die Lehmvorkommen zu Ende gingen. Nachdem man nämlich eine Seitenwand durchstoßen hatte, strömte das Wasser in die Gruben. Ich glaube, ein paar Männer sind an jenem Tage ertrunken.“

      Wir folgten einem kleinen Pfad, der wohl nur noch


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