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Ausgewählte Briefe. Augustinus von HippoЧитать онлайн книгу.

Ausgewählte Briefe - Augustinus von Hippo


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glaubende Volk zwar zu Hause gemeinschaftlich die Speise genieße, ihm aber ein gemeinschaftlicher Tisch Christi nicht ermöglicht sei. Haben wir es nicht zu beseufzen, daß Mann und Frau häufig bei Christus sich eheliche Treue schwören, aber sogar den Leib Christi in getrennter Kommunion zerteilen? Wenn durch deine Bescheidenheit und Klugheit und jene Liebe, die wir dem schulden, der sein Blut für uns vergossen hat, ein so großes Ärgernis, ein so großer Triumph des Teufels, ein so großes Seelenverderbnis ausgerottet sein wird, — wer vermöchte es dann mit Worten zu schildern, welche Palme dir der Herr bereitet, daß zur Heilung der übrigen Glieder, die in ganz Afrika in elender Schwäche umherliegen, von dir das nachahmungswürdige Beispiel der Heilung ausgehe? Doch ich fürchte gar sehr, da du mein Herz nicht sehen kannst, möchte ich mehr im Spott als in Liebe zu dir zu reden scheinen. Aber ich weiß nichts Besseres zu tun, als daß ich dir meine Worte, Gott mein Herz unterbreite.

       6.

      Lassen wir die nichtigen Vorwürfe beiseite, die unwissende Parteiführer gegeneinander zu schleudern pflegen; mache du mir keinen Vorwurf aus den Zeiten des Makarius61, ich will dir die Grausamkeit der Circumcellionen62 nicht vorwerfen. Geht dieses dich nichts an, so mich jenes nichts. Die „Tenne des Herrn“63 ist noch nicht gereinigt; es kann an Spreu auf ihr nicht fehlen. Wir wollen beten und unser Möglichstes tun, daß wir zum Getreide gehören. Ich kann von der Wiedertaufe unseres Diakons nicht schweigen; ich weiß, wie verderblich dieses Schweigen für mich wäre. Denn ich habe nicht vor, im kirchlichen Amte meine Zeit mit Nichtigkeiten zu vertreiben, sondern ich bedenke, daß ich dem obersten aller Hirten wegen der anvertrauten Schafe werde Rechenschaft abzulegen haben. Sollte es dir nicht lieb sein, daß ich solches schreibe, so mußt du es, o Bruder, meiner Furcht zugute halten. Denn ich fürchte gar sehr, es möchten noch andere von euch wiedergetauft werden, wollte ich schweigen und die Sache vertuschen. Ich habe mir also vorgenommen, diese Frage, soweit der Herr mir hierzu Kraft und Gnade verleihen will, so zu behandeln, daß durch unsere friedlichen Erörterungen alle, die in unserer Gemeinschaft leben, erkennen, wie groß der Unterschied zwischen der katholischen Kirche und Häresie oder Schisma ist und wie sehr man sich vor dem Verderben des Unkrautes oder der vom Weinstocke abgeschnittenen Zweige zu hüten habe. Wenn du diese Erörterung mit mir bereitwilligen Herzens annimmst und also unsere Briefe mit gegenseitiger Einwilligung dem Volke vorgelesen werden, so wird meine Freude unaussprechlich groß sein. Wenn du dich aber hierzu nicht verstehen kannst, was kann ich dann anderes tun, o Bruder, als daß ich auch gegen deinen Willen meine Briefe dem katholischen Volke vorlese, damit es besser unterrichtet sei? Würdigst du mich aber keiner Antwort, so steht doch mein Entschluß fest, wenigstens meinen Brief vorzulesen, damit man wenigstens eure Besorgnisse kenne und sich der Wiedertaufe schäme.

       7.

      Jedoch will ich das nicht tun, so lange Militär anwesend ist, damit niemand von euch meine, ich hätte wegen der Sache mehr Lärm schlagen wollen, als mit friedlichen Absichten verträglich ist. Vielmehr soll die Vorlesung erst nach dem Abmarsch der Soldaten geschehen, damit alle meine Zuhörer erkennen, es sei nicht meine Absicht, daß die Leute wider ihren Willen zur Kirchengemeinschaft mit irgend jemandem gezwungen werden, sondern daß in aller Ruhe die Wahrheit denen kund werde, die nach ihr Verlangen tragen. Auf unserer Seite wird aufhören der Schrecken der weltlichen Gewalt; möge auch auf eurer Seite der Schrecken der Circumcellionenscharen aufhören! Wir wollen rein sachlich kämpfen, mit Gründen, mit Beweisstellen aus der Heiligen Schrift; in aller Ruhe wollen wir nach Kräften bitten, suchen, klopfen, damit wir empfangen, finden und man uns auftue. Dann wird es auch mit der Hilfe des Herrn und durch unsere einträchtigen Bemühungen und Gebete möglich sein, in unserer Gegend den Anfang zur Ausrottung einer so großen Unordnung und Gottlosigkeit Afrikas zu machen. Glaubst du nicht, daß ich erst nach Abzug der Soldaten handeln will, so beantworte mein Schreiben erst nach ihrem Abzuge! Wollte ich aber in Anwesenheit des Militärs meinen Brief dem Volke vorlesen, so würde ja der Wortlaut des Briefes mich des Wortbruches bezichtigen. Möge die Barmherzigkeit Gottes einen solchen Frevel von meinem Charakter und meiner Gemütsart, die er durch sein Joch mir einzuflößen sich gewürdigt hat, fernhalten.

       8.

      Mein Bischof hätte vielleicht deiner Wohlwollenheit selbst geschrieben, wenn er anwesend wäre, oder ich hätte in seinem Auftrage und mit seiner Zustimmung geschrieben. Da er aber abwesend ist, die Wiedertaufe des Diakons aber erst kürzlich geschah oder geschehen sein soll, so konnte ich nicht dulden, daß die Sache infolge von Verzögerung kalt wurde, gestachelt vom heftigsten Schmerze über den wahren und eigentlichen Tod dieses Bruders. Vielleicht soll eine friedliche Entschädigung durch Gottes Barmherzigkeit und Vorsehung diesen Schmerz lindern. Gott, unser Herr, wolle dir eine versöhnliche Gesinnung einflößen, geliebtester Herr und Bruder!

      XV. (Nr. 27.) An Paulinus

      Geschrieben im Jahre 395.

       Seinen wahrhaft heiligen und ehrwürdigen Herrn, den mit vorzüglichem Lobe in Christus zu preisenden Bruder Paulinus begrüßt Augustinus im Herrn.

      Inhalt. Paulinus, der spätere Bischof von Nola, war 393 zu Barcelona zum Priester geweiht worden und hatte sich 394 nach Mailand zum heiligen Ambrosius begeben. Wahrscheinlich befand er sich noch in dieser Stadt, als Augustinus gegen 395 den folgenden Brief an ihn schrieb. Er enthält Versicherungen der innigsten Freundschaft, eine Anempfehlung des Überbringers des Briefes und seines Sohnes und schließlich ein Versprechen, für Paulinus eine Lebensbeschreibung des Alypius zu verfassen.

       1.

      O guter Mann und guter Bruder! Du warst meiner Seele entschwunden. Zwar sage ich ihr, sie soll es dulden, daß du noch meinen Augen entzogen bist, aber sie gehorcht mir kaum, ja gar nicht. Oder duldet sie etwa deine Abwesenheit? Warum peinigt mich dann die Sehnsucht nach dir in meiner innersten Seele? Denn wenn ich körperliche Schmerzen litte, die die Seelenruhe nicht stören, so könnte man mich mit Recht sie ertragen heißen. Da ich es aber nicht mit Gemütsruhe trage, dich nicht zu sehen, so ist es unerträglich, vom „Ertragen“ zu sprechen. Da du aber ein so hervorragender Mann bist, so wäre es vielleicht noch unerträglicher, wenn man deine Abwesenheit ertragen könnte. Es ist also gut, daß ich dies nicht mit Gleichmut ertragen kann; denn könnte ich dies, so würde man mich vielleicht nicht mit Gleichmut ertragen. Seltsam ist, aber trotzdem wahrhaft diese meine innere Empfindung: ich empfinde Schmerz, daß ich dich nicht sehe, und doch tröstet mich gerade mein Schmerz. Deshalb mißfällt mir die Geistesstärke, mit der man die Abwesenheit guter Menschen, wie du einer bist, erträgt. Denn wir sehnen uns ja auch nach dem künftigen Jerusalem, und je ungeduldiger unsere Sehnsucht nach ihm ist, um so geduldiger ertragen wir alles um seinetwillen. Wer kann sich also nicht freuen, wenn er dich sieht, wer somit auch nicht Schmerz empfinden, wenn er dich nicht sieht? Ich kann keines von beiden, und wenn ich es könnte, wäre es ein abscheuliches Können; es freut mich, daß ich es nicht kann, und in dieser Freude liegt einiger Trost. In meinem Schmerze tröstet mich also weniger die Stillung als vielmehr die Erwägung des Schmerzes. Tadle mich bitte nicht mit deinem heiligen Ernste, den du vor mir voraus besitzest, und behaupte nicht, mein Schmerz, dich noch nicht zu kennen, sei unbegründet, da du mir doch das Innerste deines Herzens, das ist dich selbst, zu schauen gegeben habest. Denn nimm doch den Fall an, ich hätte dich irgendwo in deiner Geburtsstadt auf Erden als meinen Bruder und Freund und als einen so ausgezeichneten Mann im Herrn kennen gelernt: meinst du wohl, ich würde dann keinen Schmerz empfinden, wenn es mir nicht auch gestattet wäre, dein Haus kennen zu lernen? Wie sollte es mir nun nicht leid tun, dich noch nicht von Angesicht zu kennen, da doch dieses das Haus deiner Seele ist, die ich wie meine eigene kenne?

       2.

      Denn ich habe deinen Brief gelesen, der von Milch und Honig fließt und die Einfalt deines Herzens offenbart, in der du den Herrn suchst, indem du in Liebe seiner gedenkest; Ehre und Lob bringt er dem Herrn dar. Gelesen haben ihn auch meine Brüder, und sie werden nicht müde, sich zu freuen über die so unaussprechlich reichlichen und herrlichen Gaben Gottes, die du besitzest.


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