Sprüche der Väter. Das Weisheitsbuch im Talmud. Группа авторовЧитать онлайн книгу.
Festtage schändet,
3 die Tora frech auslegt,
4 den Bund unseres Vaters Abraham bricht,
5 seinen Nächsten öffentlich bloßstellt,
(von dem gilt:) Hat er auch sonst gute Werke getan –
Anteil an der künftigen Welt hat er nicht.
(Gedankenkette: Frohsinn, Leichtsinn, Keuschheit)
12 Rabbi Jischmaël gab den Rat:
Sei frohen Sinns und dienstbereit!
Empfange jeden Menschen mit Freuden!
13 Rabbi Akiva (Akiba) lehrte:
Lachen und Leichtsinn führen zu liederlichem Leben.
»Der Tora (Dornen-)Zaun ist die Masora.«
Der Zaun des Reichtums ist der Zehnt,
Gelübde sind der Zaun der Keuschheit,
der Weisheit Zaun – Gelassenheit.
[28]14 Derselbe (Akiva) lehrte:
(Gottes Liebe zum Menschen und zu Israel)
Ein Geliebter ist der Mensch, als Ebenbild erschaffen!
Noch mehr der Liebe: es ward ihm offenbart,
dass er als (Gottes) Ebenbild erschaffen ward.
[Ist doch gesagt (Gen 9,6): »Als Gottes Ebenbild schuf er den Menschen.«]
Geliebt ist Israel, genannt des »Ortes« Sohn;
noch mehr der Liebe: Es ward ihm offenbart,
dass sie des »Ortes« Söhne sind.
[Ist doch gesagt (Dtn 14,1): »Söhne seid ihr des HERRN, eures Gottes.«]
Geliebt ist Israel: Ein Kleinod ward ihm gegeben!
Noch mehr der Liebe: Es ward ihm offenbart,
dass ihm das Kleinod ward gegeben,
durch das die Welt erschaffen ward.
[Ist doch gesagt (Spr 4,2): »Eine gute Lehre gab ich euch, verlasst nicht meine Tora.«]
(Wie Gott mit dem Menschen umgeht)
15 Alles ist vorhergesehen, doch Willensfreiheit ist gegeben.
Mit Großmut wird die Welt gerichtet – stets mit Blick auf die Zahl der (guten) Werke.
[29]16 [Derselbe (Akiva) lehrte auch dies:]
»ein Netz ist ausgebreitet über alles, was lebt«.
Offen steht das Geschäft, der Händler gibt auf Kredit.
Offen liegt das Buch, es schreibt hinein die Hand.
Beständig, jeden Tag, gehn die Kassierer um.
Sie nehmen zurück vom Menschen, ob er’s erwartet oder nicht,
auf Unterlagen stützen sie sich.
Das Gericht bringt (zuletzt) die Treue ans Licht.
Und alles ist bereit zum (festlichen) Mahl.
(Eine Bitte um Unterstützung)
17.1 Rabbi Elasar ben Asarja lehrte:
»Keine Tora, kein Alltagstun.«
Kein Alltagstun, keine Tora.
Keine Weisheit, keine (Gottes-)Furcht,
keine (Gottes-)Furcht, keine Weisheit.
Kein Wissen, keine Einsicht,
keine Einsicht, kein Wissen.
Kein Mehl, keine Tora,
keine Tora, kein Mehl.
[30](Worte aus der Schule)
17.2 Derselbe (Elasar ben Asarja) lehrte:
Wessen Weisheit größer ist als seine Werke,
wem der wohl gleicht?
Einem Baum, der viele Äste hat und wenig Wurzeln.
Es kommt der Sturm, er reißt ihn aus und wirft ihn um.
Wessen Taten aber größer sind als seine Weisheit,
wem der wohl gleicht?
Einem Baum, der wenig Äste hat, doch viele Wurzeln.
Stürmen alle Winde der Welt auch gegen ihn heran,
sie können von der Stelle ihn nicht rücken.
18 Rabbi Elasar ben Hisma lehrte:
»Vogelnester« und »Menstruation« gehören zum Corpus der Halacha. Zeiten und Ziffern sind Zukost zur Weisheit.
[31]Viertes Kapitel
(Lehren und Regeln für alle)
1 Ben Soma lehrte:
Wer ist ein Weiser? – Wer von jedermann lernt!
[Wie es heißt (Ps 119,99): »Von allen, die mich lehrten, wurde ich klug.«]
Wer ein Held? – Wer seinen (bösen) Trieb besiegt!
[Wie es heißt (Spr 16,32): »Langmut ist besser als Kriegsruhm, Selbstbeherrschung besser als Städte erobern.«]
Wer ein Reicher? – Wer glücklich, was immer sein Los!
[Wie es heißt (Ps 128,2): »Lebst du von deiner Hände Arbeit, Heil dir und Glück!« »Heil dir« schon in dieser Welt, und »Glück« in der kommenden.]
Wer ein Ehrenmann? – Wer selber die Menschen ehrt!
[Wie es heißt (1 Sam 2,30): »Wer mich ehrt, den ehre ich; wer mich verachtet, kommt in Schande.«]
2 Ben Asai gab diesen Rat:
Erledige schnell das kleinste Gebot!
Vor Übertretung sei auf der Hut!
Denn Gebot(serfüllung) verursacht (weitere) Gebot(serfüllung),
Übertretung verursacht (weitere) Übertretung.
[32]Der Lohn der Gebot(serfüllung) ist (weitere) Gebot(serfüllung),
der Lohn der Übertretung – (weitere) Übertretung.
3.1 Derselbe (Ben Asai) gab den Rat:
Für unnötig halte kein Ding!
Denn es gibt keinen Menschen, der seine Stunde nicht hätte;
auch gibt es kein Ding, für das sich nicht fände ein Platz.
3.2 Rabbi Levitas aus Javne mahnte: