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Seekadett Jack Freimut. Фредерик МарриетЧитать онлайн книгу.

Seekadett Jack Freimut - Фредерик Марриет


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gemacht hätte; dass sie während des ganzen Tages nur Bohnen zu essen gehabt hätten, und dass es deshalb für sie unumgänglich notwendig sei, ihre Lage zu verbessern; dass sich keine vier Meilen von ihnen entfernt ein grosses Schiff befinde, welches er zu nehmen gedenke; dass er, sobald dies geschehen, noch einige weitere zu kapern beabsichtige. Er betonte, dass er darauf rechne, bei diesem Unternehmen durch ihren Eifer unterstützt zu werden, und dass er hoffe, während seines Kreuzens grosse Thaten zu verrichten. Er bedeutete ihnen ferner, dass sie sich als an Bord eines Kriegsschiffes befindlich betrachten und von den Kriegsartikeln sich leiten lassen müssten, welche für sie alle geschrieben seien, und dass er, im Falle sie dieselben nicht mehr wüssten, eine Abschrift davon in der Tasche habe, die er ihnen morgen früh, sobald sie sich behaglich an Bord des Schiffes aufgepflanzt hätten, vorlesen wolle. Hierauf ernannte er Mesty zum ersten Leutnant, den Marinesoldaten zum Sergeanten, den Beischiffsführer zum Hochbootsmann, zwei Matrosen zu Hochbootsmanngehilfen und zwei weitere zu Steuermännern. Zwei mussten sich in die Backbord- und Steuerbordwache teilen. Die Leute waren sehr zufrieden mit Jacks Rede, sowie mit dem Beförderungserlasse, und gingen nun zu einem wichtigeren Gegenstande über, zur Frage nämlich, wie die Wegnahme des Schiffes bewerkstelligt werden sollte. Nach kurzer Beratung wurde Mestys Vorschlag angenommen. Dieser lautete dahin, nicht weit von dem Schiffe entfernt zu ankern und da bis zwei Uhr morgens zu warten, wo sie dann in aller Stille im Kutter auf dasselbe zurudern und sich seiner bemächtigen wollten.

      Gegen neun Uhr abends warfen sie besprochenermassen die Anker aus. Jack verwunderte sich nicht wenig, zu finden, dass das Schiff viel grösser war, als er sich gedacht hatte; es besass beinahe denselben Tonnengehalt wie die „Harpy“. Die spanischen Gefangenen wurden nun zuerst an Händen und Füssen gebunden und auf die Bohnensäcke gelegt, um ihr Lärmmachen zu verhüten; dann wurden die Segel aufgerollt, und alles verhielt sich ruhig.

      An Bord des feindlichen Schiffes herrschte Lust und Munterkeit; um halb Elf etwa sah man ein Boot von demselben dem Lande zurudern, dann verstummte das Geschrei allmählich, ein Licht nach dem anderen erlosch, und dann ward alles still.

      „Was meinst du, Mesty“, sagte Jack, „glaubst du, wir sollen das Schiff nehmen?“

      „Es nehmen; ganz gewiss, wir es nehmen, halten ein wenig — warten, bis sie alle tief schlaf.“

      Gegen Mitternacht trat ein heftiger Spritzregen ein, der für unseres Helden Absichten äusserst gelegen kam. Da es jedoch den Anschein hatte, als ob sich’s bald wieder aufklären wolle, so verschob er auf Mestys Rat das Unternehmen nicht länger. Er schlich sich mit seinen Leuten leise in das Boot, sie nahmen zwei Ruder zum Steuern, fuhren unter den Bug des Fahrzeuges, kletterten an den Vorderketten hinauf und fanden das Verdeck leer. „Obacht geben, nicht Pistole abseuern“, sagte Mesty zu seinen Leuten, als sie heraufkamen, indem er ihnen den Finger auf die Lippen legte, um ihnen die Notwendigkeit des Stillschweigens einzuprägen. Sobald alle Mannschaft auf dem Verdeck und der Kutter angebunden war, gingen Jack und Mesty voraus. Die Hauptluke wurde besetzt, die Gitter an den hinteren Lukengängen angelegt und dann ging’s wieder nach hinten zum Kompasshäuschen, wo noch ein Licht brannte. Mesty beorderte zwei Mann, vorwärts zu gehen, die Luken zu besetzen und da als Wache stehen zu bleiben.

      „Bei der Allmacht, wir hab’ das Schiff“, sagte Mesty, „aber wir noch genug müssen thun. Ich glaube, da liegen so ein verdammter kleiner Spitzbub im Schlaf zwischen den Kanonen. Ein kleine Weile es nicht regnen, und dann wir sehen besser. Jetzt bleiben alle ruhig.“

      „Dieses Schiff muss eine zahlreiche Mannschaft haben“, erwiderte unser Held, „es ist sehr gross und führt zwölf oder vierzehn Kanonen — wie sollen wir es anfangen, uns ihrer zu versichern?“

      „Ganz recht“, antwortete Mesty, „machen alles das nach und nach. Nicht bekümmern, wie bald Tag anbricht.“

      „Es hat schon aufgehört zu regnen“, bemerkte hier Jack, „im Kompasshäuschen steht ein Licht; ich denke, wir wollen dasselbe anzünden und uns auf dem Verdeck umsehen.“

      „Ja“, antwortete Mesty, „ein Mann Schildwache über der Kajüttenluke und ein anderer über die hintere Luke. Sodann wir Licht anzünden. Merken sich, sie lassen alle ihre Pistole an der Gangspille.“

      „Was sollen wir nun thun, Mesty?“ fragte Jack.

      „Jetzt, Sir“, sagte Mesty, „öffnen die Hinterluke und wachen — wenn kommen Mann herauf, wir sie nehmen fest — gesetzt, kommen nicht mehr, wir warten, bis Tag anbricht — und sehen, was weiter zu thun ist.“

      Hierauf ging Mesty nach vorn, um zu sehen, ob die Leute auf dem Vorderkastell wachten; nachdem er alles in Ordnung gefunden hatte, blies er das Licht aus und stellte sich mit den anderen an der Hinterluke auf.

      Es war gerade um die Zeit des Tagesanbruches, als die Spanier, welche die Morgenwache zu beziehen hatten, erwachten, sich ankleideten und aufs Verdeck kamen; sie blickten sich um und suchten in der Dunkelheit auszuspähen, wo ihre Kameraden seien. Jack liess das Gitter wieder hinunterklappen, und ehe die guten Spanier nur das Auge recht aufmachen konnten, waren sie festgenommen und in Sicherheit gebracht.

      Während dies geschah und bis man die geknebelten Leute zwischen die Kanonen hinlegte, war der Tag angebrochen, und nun sah Jack mit den Seinigen, welch ein schönes Fahrzeug sie glücklich in ihre Gewalt bekommen hatten — aber noch vieles musste geschehen. Es war eine starke Besatzung auf demselben, und überdies befanden sie sich nur eine Meile von einer Zehnkanonenbatterie entfernt. Mesty, der in allem der vorderste war, liess vier Mann hinten und ging mit Jack und den übrigen Leuten an die Kajüttenluke.

      „Nun, Massa Freimut, das grosse Ding wird sein, Kapitän in Gewalt kriegen; wir müssen bringen ihn auf Verdeck. Öffnen Kajüttenluke nun und halten die Hinterluke fest. Bleiben zwei Mann hier, die anderen kommen alle nach hinten.“

      „Allerdings“, erwiderte Jack, „wird es ein wichtiger Punkt sein, sich des Kapitäns zu bemächtigen — aber wie kriegen wir ihn herauf?“

      „Sie nicht wissen, wie Kapitän kriegen herauf? Bei den Heiligen, ich sehr wohl wissen.“

      Und damit nahm Mesty die aufgerollten Taue vom Mittelmaste weg, schleppte sie aufs Verdeck, eines nach dem anderen, und machte damit den grösstmöglichen Lärm. In kurzer Zeit liess sich ein heftiges Klingeln an der Glocke in der Kapitänskajütte hören, und eine Minute später kam ein Mann im blossen Hemde zur Kajüttenluke herauf, den man sogleich festnahm.

      „Dies des Kapitäns Diener“, sagte Mesty, „er kommen und sagt, nicht machen solch verfluchten Lärmen. Warten ein wenig — Kapitän wütend werden und kommen selbst herauf.“

      Mit diesen Worten fing Mesty von neuem an, gerade über der Kapitänskajütte mit den Tauen herumzupoltern. Mesty hatte recht: nach wenigen Minuten kam der Kapitän selbst, schäumend vor Wut. Sobald sie die Kajüttenthür aufgehen hörten, verbargen sich die Matrosen hinter der Mannschaftsluke, die sehr hoch war, und liessen so den Kapitän ruhig aufs Verdeck kommen. Dieser war ein äusserst kräftiger Mann und konnte somit nur mit Mühe überwältigt werden.

      „Nun alles recht“, sagte Mesty, „und wir bald hab’ das Schiff; aber ich müssen ihn einschüchtern.“

      Der Kapitän wurde aufs Verdeck gegen eine der Kanonen gesetzt, und Mesty, der dämonisch aussah, streckte seinen langen nervigen Arm mit dem geschwungenen scharfen Messer über ihn hin, als ob er jeden Augenblick bereit wäre, es ihm ins Herz zu stossen. Der spanische Kapitän fühlte sich in seiner Lage ganz und gar nicht behaglich. Er wurde nun über die Zahl seiner Schiffsmannschaft, seiner Offiziere und so weiter befragt, worauf er ganz offen antwortete, denn sein Auge war auf die entschiedene Haltung und den unbarmherzigen Blick Mestys gerichtet.

      „Jetzt denk’, alles in Ordnung nun“, sagte Mesty. „Mr. Freimut, wir jetzt hinabgehen und alle Mannschaft im Raum schlagen.“

      Unser Held billigte diesen Rat. Sie nahmen ihre Pistolen von der Gangspill und stürzten mit diesen, sowie mit Handdegen versehen hinunter, indem sie zwei Mann als Wache vor der Kajüttenthür zurückliessen; sie wurden bald handgemein mit den Spaniern, die alle noch nackt in ihren Hängematten lagen und deren Widerstand also, obgleich sie an Zahl doppelt


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