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Frühchristliche apologetische Schriften - Группа авторов


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jährlichen Klagen erstehe, damit das zur Ruhe gebrachte Weinen durch neues Geheul wieder erregt werde, damit unseliger Menschensinn Vatermord oder Blutschande oder Ermordungen infolge der heiligen Gebräuche zu verehren und nachzumachen lerne. 4. Von Grund aus müssen solche Dinge, allerheiligste Kaiser, ausgemerzt und vernichtet werden und sollen durch schärfste Gesetze und Erlasse eurerseits geändert werden, damit nicht länger dieser verhängnisvolle irrige Wahn den römischen Erdkreis beflecke, damit nicht diese ruchlosen, verpestenden Gebräuche erstarken, damit nicht länger, was immer einen Mann Gottes zu verderben sucht, auf der Erde herrsche. Sie wollen zwar nicht und leisten Widerstand und verlangen in hastiger Gier nach ihrem Verderben. Doch kommt den Elenden zu Hilfe, bewahret sie vor dem Untergang. Dazu hat euch der höchste Gott die Regierung anvertraut, daß durch euch der Streich dieser Wunde geheilt würde. Wir kennen die Gefahr ihrer Freveltat, bekannt sind uns die Strafen für den Irrwahn, aber besser ist, daß ihr sie gegen ihren Willen befreit, als daß ihr sie nach ihrem Willen dem Verderben überlasset. 5. Die Kranken erfreut, was ihnen nachteilig ist, und wenn den Leib des Menschen ein Übelbefinden ergriffen hat, fordern die Leidenden ihrer Wohlfahrt entgegen Verkehrtes. Der befangene Sinn wünscht immer infolge krankhaften Gebrechens Förderungsmittel der Erschlaffung, verachtet und verschmäht die Mittel der Heilkünstler, weist die medizinischen Hilfsmittel zurück und eilt mit hastiger Gier in sein Verderben. Wenn dann das Übel der Krankheit stärker angewachsen, werden stärkere Heilmittel gesucht, und zum Heil des Menschen setzt sich die sorgsam bereitete Arznei kräftiger zusammen. Rauhe Kost, bittere Tränke werden gegen Willen eingegeben, und wenn das Übel angewachsen, wird Feuer und Eisen angewandt. So bekennt dann der Mensch mit festem Urteil nach wiedererlangter Gesundheit und wiedergewonnenem Wohlbefinden, daß alles, was er gegen Willen an seinem gebrechlichen und kranken Leibe erduldet hat, zu seinem Nutzen geschehen ist.

      17.

      1. Laßt euch auch, allerheiligste Fürsten, auch über die Namen der Götter belehren, wie sie zusammengesetzt sind. Das Licht, welches den Menschen auf Geheiß Gottes die Finsternis verscheucht und den Tag wiederbringt, welches in einem Zeitraum von zwölf Stunden seinen regelrechten Lauf nimmt, wollen sie Sol genannt wissen, nicht weil es allein14 ist, wie einige glauben, da ja dort der Himmel ist und der Mond und sehr viele andere Gestirne, die wir sehen, von denen einige gleichsam angeheftet und angewachsen an dem beständigen und einmal eingenommenen Platze leuchten, andere am ganzen Himmel zerstreut unstete Bahnen in bestimmten Irrfahrten durchmessen, sondern deswegen wird es Sol genannt, weil es15 nach seinem Aufgang allein leuchtet, während die übrigen Gestirne verfinstert werden. 2. Auch die Luna – gleichbedeutend mit Lucina – hat vom nächtlichen Licht16 den Namen erhalten. Sie wollen einige auch Diana genannt wissen, weil sie bei Nacht leuchtend den Menschen sozusagen einen anderen Tag17 schaffe. Diejenigen, welche das Meer durchschwimmen, wollten vom Schwimmen18 den Neptun benannt haben, also, indem sie einem Namen Wesenheit zudachten, nach dem, was sie gerne zu tun pflegten. Alle Erdengewalt und Natur nennen sie Vater Dis, weil es die Natur der Erde ist, daß alles in sie zurücksinkt und wiederum aus ihr entstammt und hervorgeht, ein Umstand, der die Wohlhabenheit und den Reichtum19 der Erde kundgetan hat, 3. Das Wesen der Früchte wollen sie Proserpina nennen, weil die Früchte den Menschen, wenn man sie zu pflanzen beginnt, nützen20 . Die Erde selbst nennen sie Ceres, indem sie diesen Namen von den Früchten, die sie tragen soll21 , entlehnt haben. Von den Kriegsfällen hat Mars22 seinen Namen erhalten, weil er große Wendungen herbeiführe23 . Minerva ist in ähnlicher Weise ein kriegerischer Name, weil sie entweder schädige24 oder drohe25 . Die Schönheit26 der Menschen wurde Venus geheißen. Den Namen Apollon haben sie mit einem griechischen Wort aus den menschlichen Unfällen ersonnen, da er alles ihm Anvertraute verliere oder verderbe. Auch die Sonne nennen einige Apollon, weil sie täglich beim Untergang den Schein ihres Lichtes verliert; verlieren aber heißt auf griechisch „apollin“. 4. Ihr seht, wie «diese» ersonnenen und erdichteten Götter ein verworrener Irrwahn ausdenkt, wie einem Altweiber-Aberglauben Gestalten und Namen unserer Götter entstammen. Doch all das hat die Wahrheit entdeckt und gesunde Sinnesweise herausgefunden, damit nach Erforschung und Entdeckung alles dessen, was ein ruchloser Irrwahn verborgen hatte, die Wahrheit neu geboren aufleuchte. All dies flößte nämlich, erst in übler Weise erdichtet, zunächst den Sterblichen Schrecken ein, dann erwuchs, nachdem die Neuheit sich verloren, für die gleichsam von langer Krankheit genesenen Menschen aus der Bewunderung eine Art Verachtung. So wagte allmählich der Geist, was er anstaunte, sorgfältig zu erforschen, und sofort entsandte er in die Geheimnisse erdichteter und törichter Wahnideen seinen scharfsinnigen Verstand. Hierauf stellte er infolge fortdauernden Überdenkens des Verborgenen die Beschaffenheit heraus und gelangte zu den Ursachen, so daß das Menschengeschlecht die elenden Erdichtungen heidnischer Religionen zunächst kennen lernte, dann verachtete und fürs dritte zurückwies.

      18.

      1. Wir wollen nun darlegen, an welchen Zeichen oder an welchen Symbolen sich die elende Menschenrotte bei ihren abergläubischen Kulten selbst erkennt. Sie haben nämlich eigene Zeichen eigene Parolen, welche ihnen bei diesen ruchlosen Versammlungen die Schule des Teufels gelehrt hat. In irgendeinem Tempel sagt der dem Tode geweihte Mensch, um in die inneren Teile eingelassen werden zu können: „Aus der Pauke habe ich gegessen, aus der Zimbel habe ich getrunken und habe die religiösen Geheimnisse gründlich gelernt“, was auf griechisch heißt: ek tumpanou bebroka, ek kmbalou pepoka, gegona mutes Atteos27 . 2. In böser Weise bekennst du, elender Mensch, die verübte Freveltat. Einen verpestenden Giftsaft hast du geschlürft, und du leckst den todbringenden Kelch, von ruchloser Raserei angetrieben. Dieser Speise folgt stets Tod und Strafe. Was du getrunken zu haben verkündest, schnürt die Lebensader zum Tod zusammen und bringt durch fortgesetzte üble Befleckung den Wohnsitz der Seele28 in Unordnung. Eine andere Speise ist es, welche Heil und Leben spendet, eine andere Speise ist es, welche den Menschen dem höchsten Gott empfiehlt und versöhnt, eine andere Speise ist es, welche die Ermattenden erleichtert, die Irrenden zurückruft, die Gefallenen aufrichtet, welche den Sterbenden die Wahrzeichen ewiger Unsterblichkeit schenkt. Suche Christi Brot, Christi Kelch, damit das Wesen des Menschen unter Verachtung irdischer Vergänglichkeit durch unsterbliche Nahrung gesättigt werde. 3. Welches ist aber dieses Brot oder welchen Kelch verkündet die Weisheit in den Büchern Salomos mit lauter Stimme? Sie sagt nämlich: „Kommet und esset von meinen Broten und trinket den Wein, den ich gemischt habe“. Und Melchisedech, der König von Salem und Priester des höchsten Gottes, hat dem heimkehrenden Abraham mit Brot und Wein des Segens Gnade dargeboten. Nachdem Jsaak den Jakob gesegnet hatte, sprach der Vater, als Esau das gleiche von seinem Vater flehentlich erbat, auch zu ihm: „Ich habe jenen zu deinem Herrn gemacht und alle seine Brüder zu seinen Dienern gemacht, mit Weizen und Wein ihn gestärkt“. Da beweinte Esau sein Unglück mit jämmerlichem Wehklagen, weil er die Gnade des Weizens und des Weines, das heißt seines künftigen Glückes verloren hat. 4. Was aber den geheiligten Menschen von Gott durch dieses göttliche Brot zuteil wird, sagt der Heilige Geist durch Isaias: „So spricht der Herr: Siehe, die mir dienen, werden essen, ihr aber werdet hungern: siehe, die mir dienen, werden jauchzen, ihr werdet verwirrt werden, euch wird der Herr töten“. Nicht nur wird dieses Brot vom höchsten Gott den Gottlosen und Unheiligen versagt, sondern auch Strafe angedroht und ein schlimmes Ende eines bitteren Todes bestimmt in der Weise, daß hungrigen Schlünden das Schicksal göttlicher Strafe aufgedrängt wird. 5. In der gleichen Richtung bewegen sich auch die verehrungswürdigen Aussprüche des 33. Psalms. Es sagt nämlich der Heilige Geist durch David: „Kostet und sehet, daß süß ist der Herr. Süß ist die himmlische Nahrung, süß die Gottesspeise, nicht hat sie in sich die traurige Qual eines elenden Hungers, sie entfernt aus dem Mark der Menschen die früheren Giftsäfte. Diese Tatsache bezeugen folgende Weissagungssprüche; es heißt nämlich: “Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen, weil es keine Not gibt für die, welche ihn fürchten. Die Reichen haben gedarbt und gehungert, die aber den Herrn suchen, werden keinen Mangel haben an irgendeinem Gute„. 6. Du, der du im Tempel in der Prätexta einhergehst, der du in Purpur glänzest, dessen Haupt mit Gold oder Lorbeer beschwert ist, deinem Irrwahn folgt schmähliche Dürftigkeit und deinem Nacken droht das drückende Gewicht der Armut. Der Arme, den du verachtest ist im Überfluß und reich; einen Thron bereitet ihm Abraham in seinem Schoße. Dann wirst du


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