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Mata Hari II. EffesЧитать онлайн книгу.

Mata Hari II - Effes


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einem Märchen, gewendet hatten. Ich verstand, daß Pieter sehr generös gehandelt hatte, aber ich war damals zu unerfahren, um es ganz ermessen zu können, welche Überwindung es einem Manne kosten mußte, eine so sichere Beute fahren zu lassen.

      Ich erlaubte ihm, meine Hand zu küssen. Er liebkoste sie zärtlich und ich war ganz überrascht über das Gefühl, das diese innige Huldigung in mir auslöste. Als ich nach einigen Gläsern Likör mich besonders leicht und beschwingt fühlte und die Uhr am Kamin, in dem helles Feuer loderte, ein leises Glockenspiel ertönen ließ – ich weiß eigentlich heute noch nicht, woher ich damals den Mut nahm – stand ich auf und versuchte einige Tanzschritte.

      Pieter klatschte begeistert Beifall und bat mich inständig, weiterzutanzen. Als ich mich lachend weigerte, umfaßte er mich und ich war gezwungen, mich mit ihm herumzudrehen. Solange bis mir schwindlig wurde …

      Und da küßte mich Pieter auf den Mund.

      Es war ein leiser, unendlich süßer Kuß. Der erste Kuß …

      Wieso es dann so viele wurden, weiß ich heute nicht mehr. Jedenfalls, Pieters sanfte Zärtlichkeit, seine nervösen, mich unsagbar zart streichelnden Hände hypnotisierten mich geradezu, raubten mir den letzten Rest meiner Besinnung.

      Auf einmal befanden wir uns liegend auf einem der breiten brokatbespannten Divans, die in den Ecken des prunkvollen Salons, in dem mich Pieter empfangen hatte, standen. Unsere Münder hafteten aufeinander und trennten sich auch nicht mehr, wir waren beide in unserer Lust versunken und wußten nichts von der Umwelt. Ich fühlte nur wie im Traum, daß Pieters Hände mir sacht und zärtlich ein Kleidungsstück nach dem andern abschmeichelten und daß in dem Maße, in dem sich immer mehr von meiner kühlen Haut seinen Küssen bot, diese immer heißer, immer drängender wurden …

      Sie bedeckten mich wie ein köstlicher Mantel; sie hüllten mich ein wie ein Regen; ich empfand an zahllosen Stellen einen leisen, aber beharrlichen Druck, gleich Tropfen, die lind auf die Haut aufprallen.

      Ich fühlte sie überall. Und an manchen Orten verweilten sie länger, von manchen Plätzen konnten sie sich scheinbar nicht mehr trennen. Sie überliefen aber trotzdem meinen ganzen Körper, so, daß ich den Eindruck hatte, ich werde gleichzeitig überall und ohne Unterlaß geküßt. Einmal prasselten sie auf meinen Busen nieder, einmal bohrten sie sich in meine Achselhöhlen. Dann wieder glitten sie meine Hüften entlang oder sie wühlten sich in das besonders weiche Fleisch der Innenseite meiner Schenkel …

      Und auch Pieters Hände, die das Auskleiden längst beendet hatten, waren fieberhaft geschäftig. Sie streichelten mich ohne Unterlaß, zuerst so zart, daß ich fast glaubte, Henriette neben mir zu haben … Sie liebkosten meine Schultern, meinen Rücken, sie strichen über meine Brüste – wenn seine Lippen sich gerade anderswo Nahrung suchten – und gleich darauf fühlte ich ihr zärtliches Schmeicheln zwischen meinen Beinen. Sie schlichen sich unter meinen Körper, mich fast unmerklich aufhebend und wölbten sich um meine üppigen Backen. Aber als sie auf diese fleischigen, vollen Kugeln stießen, wurden sie energisch: sie krallten sich um meine kernigen, vollen Formen und begannen sie zu kneten, zu pressen, zu quetschen, daß es mich mit Wonne erfüllte …

      Ich weiß auch nicht mehr, wieso es kam, daß ich Pieters nacktes Fleisch fühlte. Ich hatte nicht bemerkt, wie er sich auszog. Er mußte dies mit fakirhafter Geschicklichkeit besorgt haben, denn seine Liebkosungen, seine Hände vielmehr, hatten mich keinen einzigen Augenblick vernachlässigt. Jetzt umklammerten mich auf einmal zwei nervige, marmorkühle Männerschenkel meinen Körper, lösten sich wieder, drängten sich zwischen meine kaum widerstrebenden „köstlich langen Tänzerinnenbeine“, wie Pieter später immer sagte; und sein nackter Oberkörper preßte sich gegen meine weiche wehrlose Brust.

      Aber wie wohl das tat! Dieses unbekannte Männerfleisch, wie es duftete, herb und würzig, wie neu – wie anders als das meines Gatten, mit dem ich nun schon so oft geschlafen hatte. Und wie aufregend! War dies ein so anderer Mann? Wieso hatte mich noch nie ein Mann derart erregt? War Pieter besonders schön oder war es sein spezifischer Körpergeruch, der mich fast besinnungslos machte?

      War es die Kraft seiner Arme, die ich wohl zu fühlen bekam, die mir aber durchaus nicht weh tat? So hatte ich noch niemals gefühlt …

      Und wieder einmal preßte sich sein Mund auf den meinen. Zuerst weich, ohne zu sehr auf meinen Lippen zu lasten; allmählich jedoch drängte sich eine heiße Zunge hervor und willenlos erlaubte ich ihr, in meinen Mund einzudringen, meine Zunge zu schmeicheln und schon nach kurzem begriff ich, daß dieses Spiel eine Aufforderung bedeutete, eine Einladung, auch meine Zunge auszuschicken, den Besuch zu erwidern. Ich war folgsam. Die Wirkung, die dies bei Pieter auslöste, war unbeschreiblich. Er verdoppelte seine Zärtlichkeit und seine Küsse wurden fast zu Bisse. Er sog an meinen Lippen, an meiner Zunge, als wollte er sie verschlingen.

      Es schüttelte ihn. Pieter lag jetzt auf mir und ich bekam die herrliche Schwere seines Körpers zu spüren. Eine Weile verhielt er sich still, als wolle er sich sammeln, aber bald darauf begann er sich an mir zu reiben; zuerst langsam, fast bedächtig, aber doch intensiv, daß mir beinahe bange wurde; nach einer Weile aber hatte ich mich daran gewöhnt.

      Und etwas anderes lenkte mich ab. Was ich nämlich besonders stark fühlte, fühlen mußte, war sein unerhört hartes Glied. Es befand sich zwischen unseren Leibern, eingeklemmt, einem kurzen Knüppel gleich, der seltsamerweise gerade dort stecken geblieben war, wo ich ihn am deutlichsten spüren mußte.

      Aber, – es mochte sein, daß Pieter seine Lage ein wenig verändert hatte oder waren meine Schenkel unwillkürlich auseinandergeraten – auf einmal lag dieser Knüppel nicht mehr zwischen unseren Körpern, sondern fein säuberlich inmitten meiner Beine gebettet, sich an mein geheimstes Plätzchen pressend, als drückte ihn eine verborgene Feder dagegen …

      Pieter atmete laut und heftig und seine Stimme klang fast rauh, als er jetzt sagte: „Hast du mich ein wenig lieb, du süße Frau, willst du mich sehr, sehr glücklich machen?“

      Ich konnte nicht anders – ich antwortete: „Ja, ich habe dich lieb, mach mit mir was du willst, ich bin dein, nimm mich … ganz … ganz…“

      „Liebste, du beschämst mich … ich … ich … ach! – ich bin jetzt zu glücklich … später … später will ich dir sagen, was – ich – auf – dem – Herzen – habe … ich liebe dich …!“

      Noch während er diese Worte, die mir unendlich süß klangen, sagte, schob sich sein heißes, männlich strotzendes Glied sanft und vorsichtig, aber ebenso beharrlich und unaufhaltsam, zwischen meinen nun weit auseinandergespreizten Schenkeln vor und – und setzte am Eingang meines Heiligtums an. Ein kurzes unmerkliches Zögern, eher ein prüfendes Tasten und dann drang der süße Pfahl ruhig und sicher, mit einem köstlich stetigen Druck, in meinen Schoß ein. Es gelang ihm ohne Schwierigkeit, die Bahn war vorbereitet, wohlgleitend und aufnahmefreudig; das Erregende der Situation, die Liebkosungen Pieters, seine männlich-zärtliche Art hatten mich längst in einen Zustand versetzt, der diese Lösung herbeisehnen mußte und mein Innerstes mit dem Seim der Liebe überschwemmte. Mein Leib, meine gesunde Natur hatten ihre Pflicht getan …

      Pieters Hände hatten meine Backen zu fassen bekommen und sie mit kräftigem Griff umklammert. Er trug mich gleichsam in seinen hohlen Händen, während sein Liebespfeil mich in diese herrliche Höhlung hineinzwang. Und als er nun auszuholen begann, in wundervoll ausgeglichenen Stößen, die mich kaum erschütterten, aber doch bis in das Mark meiner Seele erbeben ließen, da dämmerte es mir langsam auf, was Wonne sei. Sein Prachtding drang in mich ein, schmeichlerisch und fordernd, kühn und doch behutsam, als würdiger Bote Amors, so leicht, so innig werbend, so unwiderstehlich … Und wenn er sich schelmisch zurückzog, da zitterte ihm mein ganzes Ich nach, da bangte mein ganzes Fleisch nach ihm, als wollte er mich für immer verlassen und nicht bloß einen zärtlichen Anlauf für seinen Sprung in meine von Sehnsucht erglühende Grotte zu nehmen …

      Die Regelmäßigkeit dieser wonnigen Stöße ist mir unvergeßlich geblieben und wird es bleiben. Es lag etwas unbeschreiblich Selbstbewußtes, Machtvolles in dieser ruhigen Art, beinahe majestätisch gebarte sich dieser wahrhaft fürstliche Zepter; wenn man so sagen kann: Pieter vögelte mich würdevoll.


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