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Das pure Leben spüren. Barbara MesserЧитать онлайн книгу.

Das pure Leben spüren - Barbara Messer


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Sabbatical, sondern ein Leben als Nomadin in Deutschland, vier Jahreszeiten mit allem Wesentlichen dabei, was es für das tägliche (Arbeits-)Leben braucht. Ein Jahr Minimalismus, persönliche Klarheit, Power und Resilienz.

      Ein Jahr im Aufbruch, voller Verantwortung und mit einem ganz normalen Arbeitsalltag als Rednerin, Trainerin und Coach.

      Ein Jahr voller ganz besonderer, einmaliger Momente.

      Ein Jahr, welches mich gelehrt hat,

      •kostbare Momente im Alltag zu schaffen, die unvergesslich sind,

      •den Tagen (und Nächten) mehr Leben zu geben,

      •ortsunabhängig Heimat und Zuhause zu leben,

      •dass ich mit wenig viel bewirken kann,

      •kleine und große Abenteuer im Alltag zu erleben,

      •ein neues Verständnis für Rechtschaffenheit und andere Tugenden zu bekommen,

      •eine neue Sicht auf das Leben zu erhalten,

      •den eigenen Ängsten in die Augen zu schauen und das Gold darin zu finden,

      •Minimalismus zu leben,

      •dass ich ungeschminkt am ehesten ich selber bin,

      •klarer zu sein, einfacher zu sein, intensiver und glücklicher zu sein.

      Dies ist kein weiteres Buch unter dem Motto »So machen Sie Ihr Leben besser« oder »Lebe Deinen Traum«. Dieses Buch kann ein kleiner Anstoß sein, über die Verantwortung für das eigene Leben nachzudenken, sich der eigenen Werte und Möglichkeiten bewusst zu werden und klarer zu werden. Und dieses Buch kann viele Impulse liefern, mit weniger Zuviel mehr Freude und Glück zu erfahren, verwundbarer zu sein und zufriedener zu leben.

      In einer Welt, die einerseits jederzeit in wenigen Stunden zerstört sein kann und die zugleich voller Wunder und Schönheit ist, suchen wir Menschen unseren individuellen Weg, um ein sinnvolles Leben zu führen.

      Immer unsteter werden die Parameter, an denen wir unsere Definition eines guten Lebens festmachen können, die Welt wandelt sich ständig, und die Zukunft ist ungewiss.

      Materielles ist vergänglich, die Aussicht auf eine Rente zu vage, um ein Sicherheitspolster fürs Alter sicherzustellen, da bekommt unser Selbst einen neuen Fokus.

      Alles Materielle ist nur auf Lebenszeit geborgt, teilweise sogar auf Pump gekauft. Materielles kann schnell zum Klotz am Bein, zur Unfreiheit und zum Ballast werden. Neue Erfahrungen, kleine und große Abenteuer, neue Einsichten und Erkenntnisse, sich von sich selber überraschen lassen, das lässt uns zum Lebensende hin zufrieden auf das eigene Leben schauen.

      Meist geht es doch darum, aus dem, was wir haben, etwas Neues zu kreieren, was uns glücklich macht, was uns erfüllt und was uns später im Rückblick auf unser Leben wissen lässt, dass es gut war. Oft genug gilt es, die Veränderungen, die das Leben fordert, anzunehmen und etwas Neues daraus zu schaffen – wenn nicht sogar die eigene Person neu zu erfinden.

      Oder es sogar abenteuerlich, aufregend, erfüllend, spektakulär zu gestalten – und es gilt, noch mehr Aspekte im Auge zu haben, um getrost in dieser sich wandelnden Welt den eigenen Kurs zu bestimmen.

      Und das ist nicht immer einfach, denn unsere Weltordnung fordert uns heraus – täglich kommen neue Schreckensmeldungen, die uns erschüttern. Flüchtlinge, die an Spaniens Urlaubsstränden landen, durch Massenvergewaltigung gekennzeichnete Frauen in Afrika, Kinder, die zu Prostitution und Heirat gezwungen werden und auf Müllhalden leben, Konsumwahn auf Kosten anderer. Restaurants werfen Lebensmittel weg, von denen andere Menschen sich tagelang ernähren könnten, und Atomraketen stehen parat, die jeden Moment gestartet werden können. Wie kann das gelingen, mit diesen und anderen Nachrichten zurechtzukommen und dabei das eigene Leben genießen zu können? Geht das überhaupt noch? Ich sage: Ja.

      Was für Menschen möchten wir sein? Wie möchten wir uns selber betrachten? Würdevoll oder lieber uns abwendend, weil wir uns selbst nicht gerecht werden? Das sind Fragen, denen ich mich – auch in diesem ganz besonderen Jahr – gestellt habe.

      Ich frage mich täglich, was das richtige Maß ist, die Welt der Nachrichten in meine Welt hineinzulassen. Mich erschüttern diese Nachrichten, manches Mal bringen sie mich zum Weinen. Doch dennoch wage ich mich an den Gedanken heran, was ein Mädchen erlebt, das Zwangsheirat durchmacht, oder eine Frau, die eine Vergewaltigung über sich ergehen lassen muss, oder ein Künstler, der unverhofft inhaftiert wird. Ich kann es mir nicht vorstellen, doch ich mag es auch nicht von mir wegschieben – und suche nach einer Lösung. Natürlich kann ich nicht die Welt retten, aber ich weiß, dass ich in meiner kleinen Welt für Verbesserungen sorgen kann. Und täglich bin ich dankbar für die Freiheit und die Möglichkeiten, die ich habe und erleben darf.

      Oft genug wissen wir, was gut wäre, um zumindest den Schaden des eigenen Handelns zu reduzieren, doch wir tun es nicht immer – denn die Welt da draußen ist weit weg.

      Es gibt schon viele gute Projekte und Ideen, doch reichen sie nicht aus, damit alle Menschen auf diesem Planeten in Sicherheit und Frieden leben können.

      Und dennoch – jedes kleine Projekt kann einen Unterschied machen.

      Worauf richten wir jedoch den Fokus? Auf die Anti-Faltencremes, die diversen Angebote von Selbstoptimierung und kontinuierlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten der eigenen Persönlichkeit oder eine noch gesündere Ernährungsform oder eine Yoga-App?

      Wie mag ein glückliches Leben gelingen? Welche Parameter lassen wir gelten? Gelingt uns da noch eine Ehrlichkeit, uns und anderen gegenüber? Ich vermute, dass das nur noch möglich ist, wenn wir den Blick nicht allzu sehr heben, denn sonst müssten wir unweigerlich vieles unseres Lebensstils in Frage stellen und unser Leben komplett umkrempeln. Doch eine »Ist-mir-egal«-Haltung geht nicht, dass wissen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ganz genau.

      Den Mittelweg finden? Das könnte ein Schlüssel sein. Einen eigenen Weg finden. Nicht nur nach der Leichtigkeit suchen, sondern lernen, auch das Schwere, wie Probleme und Herausforderungen, anzunehmen, um damit in Frieden und Akzeptanz zu sein.

      Das Internet ist voller Tipps, wie wir glücklich leben können. Jede Buchhandlung hat Hunderte von Büchern, die uns lehren wollen, wie wir ein positives Leben führen können. Für mich ein Zeichen, dass die Sehnsucht der Menschen danach groß ist.

      Doch gehört für mich auch dazu, ehrlich, demütig und rechtschaffen zu leben und den Schwierigkeiten nicht auszuweichen, sondern sie anzunehmen, bevor sie sogar noch schwerer wiegen.

      Ein eigenes Bild von sich und dem eigenen Leben zu entwickeln, ist eine starke, wirksame Möglichkeit, auch in dieser sich so schnell wandelnden Welt das Steuerrad in der Hand zu halten.

      Und »Aus allem das Beste machen!« ist meine Ergänzung dazu. Auch aus einer vermeintlichen Schwierigkeit zu lernen und reifer herauszugehen – gelöste Probleme, überwältigte Hürden und durchlebte Schicksalsschläge machen unser Leben reicher. Nicht materieller Art, aber sie schenken uns Erfahrungen, die uns reich machen.

      »Ändere doch deine Einstellung!« oder »Steig doch einfach aus dem Hamsterrad aus!« sagen die einen, andere werden womöglich krank, bekommen einen Burn-out oder jagen einem optimierten Selbst hinterher. Und es gibt Menschen, die brechen komplett aus, nehmen ihre noch nicht schulpflichtigen Kinder auf eine Weltreise mit dem VW-Bus mit. Andere leben mit ihren zwei Kindern im Fertighaus auf Pump und zwei Autos davor. Es gibt so viele Möglichkeiten, das Leben zu gestalten.

      Meine Geschichte ist die Geschichte eines Mittelweges: der liebevollen, humorvollen und verantwortungsvollen Annahme des Schicksals, ohne das Steuerrad aus der Hand zu geben. In einer herausfordernden Situation aktiv zu bleiben, um sie zu nutzen für einen Aufbruch zu einem neuen Ufer, hat etwas mit Lebenskunst zu tun. Das Leben als Kunstwerk zu betrachten, selber darin zu schaffen, zu wirken; Möglichkeiten zu sehen und zu nutzen; Vernünftiges und Unvernünftiges zu tun. Und ein wenig Pfadfinderin sein, denn das Prinzip »Jeden Tag eine gute Tat« habe ich schon mit acht Jahren verstanden. Und nicht zuletzt kleine und große Abenteuer zu erleben, denn das wollen ja nicht nur die Pfadfinder.


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