Alles, was Sie über Trading wissen müssen. Александр ЭлдерЧитать онлайн книгу.
dass es inzwischen auch Menschen mit anderen Problemen anwenden. Es gibt 12-Schritte-Gruppen für Kinder von Alkoholikern, für Glücksspieler und so weiter. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass Trader aufhören können, Geld zu verlieren, wenn sie die Grundprinzipien der Anonymen Alkoholiker auf ihr Trading anwenden.
Verleugnung
Wer in Gesellschaft trinkt, genießt einen Cocktail, ein Glas Wein oder ein Bier, aber er hört auf, wenn er findet, dass es reicht. Die Chemie eines Alkoholikers ist anders. Sobald ein Alkoholiker etwas trinkt, verspürt er den Drang, so lange weiterzutrinken, bis er umkippt oder ihm das Geld ausgeht.
Vielleicht sagt ein Trunkenbold, er müsse das Trinken herunterfahren, kann aber nicht zugeben, dass er es nicht unter Kontrolle hat. Versuchen Sie einmal, einem Verwandten, einem Freund oder einem Mitarbeiter zu sagen, er habe das Trinken nicht unter Kontrolle – Sie werden gegen eine Mauer der Verleugnung anrennen.
Womöglich sagt ein Alkoholiker: „Mein Chef hat mich rausgeschmissen, weil ich einen Kater hatte und zu spät zur Arbeit kam. Meine Frau ist mit den Kindern ausgezogen, weil sie von vornherein keinen Verstand besaß. Mein Vermieter will mich rauswerfen, weil ich mit der Miete ein bisschen im Rückstand bin. Ich muss bloß weniger trinken, dann kommt alles wieder in Ordnung.“
Dieser Mann hat seine Familie und seine Arbeit verloren. Er steht kurz davor, sein Dach über dem Kopf zu verlieren. Sein Leben gerät außer Kontrolle – aber er sagt immer noch, er könne das Trinken herunterfahren. Das ist Verleugnung!
Alkoholiker verleugnen ihre Probleme, während gleichzeitig ihr Leben in Stücke bricht. Solange ein Alkoholiker meint, er habe „das Trinken im Griff“, befindet er sich auf der schiefen Bahn. Bei ihm wird sich nie etwas ändern, selbst wenn er einen neuen Job, eine neue Frau und einen neuen Vermieter findet.
Alkoholiker leugnen, dass der Alkohol ihr Leben bestimmt. Wenn sie davon sprechen, weniger zu trinken, dann sprechen sie über die Beherrschung von etwas, das nicht zu beherrschen ist. Das ist wie bei einem Autofahrer, dem das Fahrzeug auf einer Bergstraße außer Kontrolle gerät. Wenn das Auto über eine Klippe rutscht, ist es zu spät für das Versprechen, vorsichtig zu fahren. Das Leben eines Alkoholikers rutscht unkontrolliert ab, während er leugnet, Alkoholiker zu sein.
Es gibt eine sonnenklare Parallele zwischen einem Alkoholiker und einem Trader, dessen Konto durch Verluste vernichtet wird. Wenn Letzterer seine Trading-Taktik ändert, handelt er wie ein Alkoholiker, der versucht, sein Problem dadurch zu lösen, dass er von Hochprozentigem auf Bier umschwenkt. Ein Verlierer leugnet, dass er die Kontrolle über sein Trader-Leben verloren hat.
Ganz unten
Ein Trinker kann den Weg zur Genesung erst dann antreten, wenn er sich eingesteht, dass er Alkoholiker ist. Er muss erkennen, dass der Alkohol sein Leben im Griff hat und nicht umgekehrt. Die meisten Trinker können diese schmerzliche Wahrheit nicht akzeptieren. Sie können sich ihr erst dann stellen, wenn sie vollständig am Boden liegen.
Manche Alkoholiker kommen am Tiefpunkt an, indem sie eine lebensbedrohliche Krankheit bekommen. Andere erreichen ihn, wenn ihre Familie sie verstößt oder wenn sie ihren Job verlieren. Ein Alkoholiker muss so tief sinken – sozusagen bis in die Gosse –, dass sein Leiden derart unerträglich wird, dass es schließlich seine Verleugnung durchdringt.
Der Schmerz, ganz unten zu landen, lässt einen Alkoholiker erkennen, wie tief er gesunken ist. Er sieht eine einfache drastische Wahl vor sich – sein Leben ändern oder sterben. Erst dann ist ein Alkoholiker bereit, den Weg der Genesung anzutreten.
Gewinne verschaffen Tradern ein emotionales Hochgefühl und ein Gefühl der Macht. Dann versuchen sie, wieder „high“ zu werden, gehen leichtsinnige Trades ein und verlieren das Gewonnene wieder. Die meisten Trader halten das Leiden nicht aus, das schwere Verluste hervorrufen. Wenn sie den Tiefpunkt erreicht haben, „sterben“ sie als Trader und werden aus dem Markt gespült. Die wenigen Überlebenden begreifen, dass das Hauptproblem nicht in ihren Methoden liegt, sondern in ihrer Denkweise. Sie können sich ändern und zu erfolgreichen Tradern werden.
Der erste Schritt
Ein Alkoholiker, der gesund werden will, muss zwölf Schritte durchlaufen – zwölf Stufen der persönlichen Entwicklung. Er muss sein Denken und Fühlen sowie sein Verhältnis zu sich selbst und zu anderen ändern.
Der erste Schritt der Anonymen Alkoholiker ist der schwierigste: eingestehen, dass man gegenüber dem Alkohol machtlos ist. Ein Alkoholiker muss erkennen, dass sein Leben nicht mehr zu bewältigen ist, dass der Alkohol stärker ist als er. Die meisten schaffen diesen Schritt nicht, brechen ab und machen mit der Zerstörung ihres Lebens weiter.
Wenn der Alkohol stärker ist als man selbst, darf man ihn sein Leben lang nie wieder anrühren, nicht einmal ein Schlückchen. Man muss das Trinken für immer aufgeben. Die meisten Trunkenbolde wollen dieses Vergnügen nicht aufgeben. Lieber zerstören sie ihr Leben als den ersten Schritt der Anonymen Alkoholiker zu gehen. Nur der Schmerz, ganz unten zu landen, kann sie zu diesem ersten Schritt motivieren.
Einen Tag nach dem anderen
Vielleicht haben Sie auf Autos schon Aufkleber gesehen, auf denen steht „Einen Tag nach dem anderen“ oder „Sei vorsichtig!“ Das sind AA-Slogans und die Fahrer der betreffenden Autos sind wahrscheinlich Alkoholiker auf dem Weg der Besserung.
Ein Leben ohne Alkohol zu planen kann einen überfordern. Deshalb fordern die Anonymen Alkoholiker ihre Mitglieder auf, immer nur einen Tag abstinent zu bleiben.
Jedes AA-Mitglied setzt sich das Ziel, heute trocken zu bleiben und heute Abend nüchtern ins Bett zu gehen. Nach und nach werden aus den Tagen Wochen, Monate und schließlich Jahre. Die AA-Treffen und sonstigen Aktivitäten helfen den genesenden Alkoholikern, einen Tag nach dem anderen trocken zu bleiben.
Die genesenden Alkoholiker erhalten bei diesen Sitzungen von den anderen – und geben den anderen – unschätzbar wertvolle Unterstützung und ein Gemeinschaftsgefühl. Sie finden zu allen Tageszeiten und auf der ganzen Welt statt. Trader können aus diesen Versammlungen viel lernen.
Ein AA-Treffen
Der Besuch eines AA-Treffens gehört zu den besten Dingen, die ein Trader tun kann. Ganz besonders empfehle ich das jedem Trader, der eine Verluststrähne hat. Rufen Sie die Anonymen Alkoholiker an und fragen Sie nach dem nächsten „offenen“ Meeting oder dem nächsten „Meeting für Neulinge“ in Ihrer Region.
Ein Treffen dauert etwa eine Stunde. Man kann sich in eine hintere Reihe setzen und zuhören. Man wird nicht gedrängt, etwas zu sagen, und niemand fragt einen nach dem Nachnamen.
Jede Sitzung beginnt damit, dass ein langjähriges Mitglied aufsteht und über seinen persönlichen Kampf um die Heilung vom Alkohol spricht. Dann teilen mehrere andere Mitglieder ihre Erfahrungen mit. Schließlich wird Geld für die Deckung der Kosten gesammelt – wenn Sie wollen, spenden Sie einen Euro. Sie brauchen bloß aufmerksam zuzuhören und das Wort „Alkohol“ jedes Mal, wenn Sie es hören, durch „Verlust“ zu ersetzen. Es wird Ihnen vorkommen, als würden die Anwesenden über Ihr Trading sprechen!
Wer in Gesellschaft trinkt, genießt ab und zu ein Gläschen oder eine Flasche, aber ein Alkoholiker sehnt sich nach Alkohol. Dabei leugnet er, dass der Alkohol sein Leben beherrscht und zerstört – bis er in eine persönliche Krise gerät. Das kann eine lebensbedrohliche Krankheit sein, Arbeitslosigkeit, dass ihn die Familie verlässt oder ein anderes unerträglich leidvolles Ereignis. Die AA sprechen davon, dass man