Alles, was Sie über Trading wissen müssen. Александр ЭлдерЧитать онлайн книгу.
Sie fahren emotional Achterbahn und dabei entgeht ihnen der wesentliche Bestandteil des Gewinnens – dass man seine Gefühle managt. Ihre Unfähigkeit, sich selbst zu managen, führt zu schlechtem Risikomanagement und zu Verlusten.
Wenn der eigene Verstand nicht auf den Markt abgestimmt ist oder wenn man massenpsychologische Veränderungen ignoriert, hat man keine Chance, mit Trading Geld zu verdienen. Jeder Profi, der Gewinne erzielt, kennt die enorme Bedeutung der Psychologie. Die meisten Amateure, die Verlust machen, kennen sie nicht.
Freunde und Studenten, die wissen, dass ich Psychiater bin, fragen mich oft, ob mir das beim Traden hilft. Gute Psychiatrie und gutes Trading haben einen wichtigen Grundsatz gemeinsam. Beide richten sich auf die Wirklichkeit, darauf, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Um ein gesundes Leben zu führen, muss man mit offenen Augen leben. Um ein guter Trader zu sein, muss man mit offenen Augen traden, tatsächliche Trends und Wendungen erkennen – man darf weder Zeit noch Energie auf Fantasien, Bedauern und Wunschdenken verschwenden.
Männersache?
Die Daten der Brokerhäuser deuten darauf hin, dass die meisten Trader männlich sind. Die Unterlagen meines Unternehmens Elder.com bestätigen, dass etwa 85 bis 90 Prozent der Trader Männer sind. Allerdings hat sich der Anteil der Traderinnen unter meinen Kunden seit der ersten Auflage von „Alles, was Sie über Trading wissen müssen“, die vor 20 Jahren geschrieben wurde, mehr als verdoppelt.
So, wie die deutsche Sprache beschaffen ist, fließt einem „er“ leichter aus der Feder als „er oder sie“ oder der Wechsel zwischen den beiden Pronomina (oder die Ergänzung der weiblichen Wortendung in Klammern oder mit Schrägstrich oder mit einem Großbuchstaben) und im Interesse des Leseflusses verwende ich im gesamten Buch das männliche Fürwort sowie die männliche Bezeichnung. Das soll selbstverständlich keine Geringschätzung gegenüber den vielen Traderinnen ausdrücken.
Tatsächlich stelle ich fest, dass der Anteil erfolgreicher Traderinnen unter den Frauen höher ist als der Anteil erfolgreicher Trader unter den Männern. Als Gruppe betrachtet sind Frauen disziplinierter und weniger arrogant als Männer.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Die drei Säulen des erfolgreichen Tradings sind Psychologie, Marktanalyse und Risikomanagement. Zusammengehalten werden sie von gewissenhaften Aufzeichnungen. Das vorliegende Buch hilft Ihnen, in allen diesen Bereichen das Wichtigste zu lernen.
Teil 1 zeigt Ihnen, wie man beim Trading die Emotionen managt. Ich habe diese Methode beim Praktizieren als Psychiater entdeckt. Sie hat mein Trading sehr verbessert und kann auch Ihnen helfen.
Teil 2 befasst sich mit der Massenpsychologie der Märkte. Massen verhalten sich primitiver als einzelne Menschen. Wenn man versteht, wie sich Massen verhalten, kann man ihre Stimmungsumschwünge ausnutzen anstatt sich von ihren emotionalen Wellen mitreißen zu lassen.
Teil 3 führt vor, wie sich das Massenverhalten in Chartmustern und Chartformationen niederschlägt. Die klassische Technische Analyse ist angewandte Sozialpsychologie und hat Ähnlichkeiten mit Meinungsumfragen. Unterstützungen, Widerstände, Ausbrüche und andere Muster spiegeln das Verhalten der Masse wider.
Teil 4 bringt Ihnen die modernen Methoden der computergestützten Technischen Analyse nahe. Indikatoren liefern mehr Aufschluss über die Massenpsychologie als klassische Chartformationen. Mithilfe von Trendfolge-Indikatoren kann man Markttrends erkennen und Oszillatoren zeigen an, wann eine Wende des Trends ansteht.
Auch das Handelsvolumen und das Offene Interesse spiegeln Massenverhalten wider. Teil 5 handelt davon und vom Verstreichen der Zeit an den Märkten. Die Aufmerksamkeitsspanne der Massen ist kurz und ein Trader, der Preisänderungen zur Zeit in Beziehung setzt, gewinnt dadurch einen Wettbewerbsvorteil.
Teil 6 befasst sich mit den besten Instrumenten, um den Aktienmarkt als Ganzes zu analysieren. Besonders nützlich sind sie, wenn man mit Futures auf Aktienindizes oder mit Optionen handelt.
Teil 7 stellt mehrere Handelssysteme vor. Wir fangen an mit dem System „Triple Screen“, das inzwischen allgemein anerkannt ist, und beleuchten anschließend das Impuls-System und Kanäle.
Teil 8 bespricht mehrere Arten von Handelsinstrumenten. Er skizziert die Vor- und Nachteile von Aktien, Futures, Optionen und Devisen – und verscheucht den von der Werbung verursachten Nebel, der manche dieser Märkte verhüllt.
Teil 9 führt Sie in das überaus wichtige Thema des Money-Managements ein. Die meisten Nichtprofis vernachlässigen diesen unentbehrlichen Aspekt des erfolgreichen Tradings. Auch wenn man ein brillantes Handelssystem hat, so kann bereits eine kurze Verlustserie das Depot vernichten, wenn das Risikomanagement schlecht ist. Mit dem magischen Dreieck der Risikokontrolle und anderen Instrumenten gewappnet, werden Sie zum sichereren und effektiveren Trader.
In Teil 10 befassen wir uns eingehend mit den praktischen Aspekten des Tradings – wie man Stoppkurse und Zielkurse setzt und wie man geeignete Wertpapiere sucht. Diese praktischen Details werden Ihnen helfen, das Ihnen zusagende System umzusetzen.
Teil 11 geleitet Sie durch die Grundsätze für das Führen ordentlicher Aufzeichnungen und bietet Ihnen Mustervorlagen. Die Qualität Ihrer Aufzeichnungen ist der allerwichtigste Vorhersagefaktor für Ihren Erfolg. Ich biete Ihnen die Mustervorlagen, die ich gern benutze, zum kostenlosen Download an.
Und nicht zuletzt gibt es zu diesem Buch ein separates Arbeitsbuch für das Selbststudium. Es enthält über 100 Fragen, die sich jeweils auf einen bestimmten Abschnitt des Buches beziehen. Alle Fragen sind darauf ausgerichtet, Ihr Maß des Verständnisses zu überprüfen und etwaige Schwachstellen aufzudecken. Es ist sinnvoll, jedes Mal, wenn Sie einen Abschnitt des Buches zu Ende gelesen haben, in dem Arbeitsbuch die Fragen zu beantworten, die sich auf den betreffenden Abschnitt beziehen. Werden Sie nicht hektisch, wenn die Testergebnisse nicht besonders gut ausfallen! Lesen Sie das Kapitel noch einmal und absolvieren Sie den Test noch einmal.
Sie stehen jetzt davor, viele Stunden mit diesem Buch zu verbringen. Wenn Sie darin auf Gedanken stoßen, die Ihnen wichtig erscheinen, überprüfen Sie sie auf die einzige Art, auf die es ankommt: anhand Ihrer Marktdaten und im Rahmen Ihres Tradings. Dieses Wissen wird nur dann zu Ihrem Eigentum, wenn Sie es infrage stellen und überprüfen.
Warum machen die meisten Trader Verlust und werden aus dem Markt gespült? Wichtige Gründe sind emotionales und gedankenloses Trading, aber es gibt noch einen anderen. Die Märkte sind nämlich tatsächlich so angelegt, dass die meisten Trader zwangsläufig Verlust machen. Die Trading-Industrie richtet die Trader durch Gebühren und Slippage langsam zugrunde.
Man bezahlt Gebühren, wenn man einen Trade eingeht, und man bezahlt wieder Gebühren, wenn man aussteigt. „Slippage“ ist die Differenz zwischen dem Preis, zu dem man seine Order aufgibt, und dem Preis, zu dem sie ausgeführt wird. Wenn man eine Limit-Order platziert, wird sie zum gewünschten oder einem besseren Preis ausgeführt oder sie wird überhaupt nicht ausgeführt. Wenn Sie unbedingt mittels einer Market-Order einen