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Wüstenfeuer. Katherine V. ForrestЧитать онлайн книгу.

Wüstenfeuer - Katherine V. Forrest


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und kommt auch. Ich muss jetzt Schluss machen, Tante Kate.«

      »Okay. Mach dir keine Sorgen, Dylan. Ich passe auf mich auf.«

      Sie legte lächelnd auf.

      Ihr Blick fiel auf die Visitenkarte neben dem Anrufbeantworter, und sie gab dem Impuls nach, ehe er sich verflüchtigen konnte. Sie nutzte ihre beschwingte Stimmung, um die Nummer auf ihrem Handy einzutippen.

      Sie war davon ausgegangen, auf einen Anrufbeantworter zu treffen, und war perplex, als sich jemand mit einem schlichten »Hallo?« meldete. Kate erkannte die Stimme, auch wenn sie nur ein Wort gesagt hatte. Sie würde dieses satte Timbre überall erkennen, jederzeit.

      »Hier spricht Kate Delafield«, sagte sie zögernd. »Ich weiß nicht, ob Sie sich an mich erinnern.«

      »Natürlich«, erwiderte Calla Dearborn. »Natürlich erinnere ich mich an Sie. Wie geht es Ihnen?«

      »Ich …« Sie musste sich neu sortieren. »Ich habe gehört, Sie praktizieren nicht mehr.«

      »Ich bin nicht mehr beim Polizeipsychologischen Dienst – das stimmt.«

      Kate räusperte sich und versuchte, die Beklommenheit aus ihrer Stimme zu bannen. »Sicher haben Sie keine Lust mehr, Cops zu behandeln.«

      »Kommt auf den Cop an. Sie sind mir immer willkommen, Kate. Was ist los?«

      Um der direkten Frage auszuweichen, antwortete sie: »Ich … Nun, ich dachte, ein Termin irgendwann, wenn es Ihnen passt …«

      »Wie wäre es mit heute Nachmittag?«

       »Heute?«

      »Ja, mir wäre vier Uhr recht.«

      Wieder musste Kate sich räuspern, sich neu sortieren. Sie brauchte das hier, aber sie war noch nicht bereit dazu. Nicht sofort. Seit fast fünf Monaten war sie wie scheintot gewesen, und plötzlich war sie eine Flipperkugel, die von Carolina Walcott zu Maggie Schaeffer flitzte zu Joe Cameron zu ihrem aus der Versenkung auftauchenden Bruder zu Dylan zu Aimee. Und nun zu Calla Dearborn. »Ich habe einiges zu erledigen.« Sie versuchte Zeit zu gewinnen. »Vermutlich bin ich kaum bei Ihnen und muss auch schon wieder los.«

      »Ich verstehe. Gehen wir das Risiko ein. Kommen Sie her und lassen Sie uns zumindest anfangen. Wo sind Sie?«

      »West Hollywood, in der Nähe vom La Cienega Boulevard.« Okay. Sie würde hinfahren. Sie konnte sich immer noch eine Ausrede einfallen lassen und wieder gehen.

      »Also ganz in der Nähe. Fahren Sie einfach La Cienega runter. Ich bin gleich hinter dem Pico Boulevard. Sie brauchen ungefähr zwanzig Minuten, je nach –«

      »Verkehr«, sagten sie beide gleichzeitig.

      Nach dem Telefonat ging Kate zu ihrem Kleiderschrank und inspizierte ihre Garderobe. Sollte sie Jeans tragen, um den Eindruck zu erwecken, sie ginge die ganze Sache locker an und das alles sei kein großes Ding? Nein, Calla Dearborn würde es nicht schätzen, wenn Kate sich nicht einmal die Mühe machte, etwas Besseres als Jeans anzuziehen. Vielleicht wären Jeans mit einem Blazer das Richtige. Oder vielleicht Stoffhosen mit einem Hemd. Sie seufzte. Sie würde einfach verschiedene Kombinationen anprobieren müssen, bis sich etwas richtig anfühlte.

      Etwa eine Stunde später – Kate trug eine marineblaue Stoffhose und ein hellblaues Polohemd – parkte sie ihren Focus vor Calla Dearborns Haus.

      Von der Ecke aus war es das dritte Haus; es gehörte zu einer Reihe von hübschen Einfamilienhäusern mit angebauten Garagen, im spanischen Stil gedeckten Dächern und gepflegten Vorgärten, die von halbhohen Zäunen umgeben waren. Sie unterschieden sich einzig durch ihre individuellen Fensterformen – manche waren bogenförmig, andere boten einen Panoramablick – und durch ihre Gartenbepflanzung, in Calla Dearborns Fall blühende Rosenstöcke.

      Calla Dearborn – gekleidet in lohfarbene Hosen und ein etwas helleres Jersey-Top mit tiefem rundem Ausschnitt – erschien in der Tür, zog sie hinter sich zu und kam Kate über die Einfahrt entgegen. Außer dass sie nun komplett ergraut war, während ihr dunkles Haar früher nur ein paar graue Einsprengsel aufgewiesen hatte, erschien sie Kate nicht viel anders als zwölf Jahre zuvor. Ihre Frisur war unverändert – ein gleichförmiger runder Afro, der ihre hohe Stirn betonte, was die praktisch unsichtbaren Augenbrauen noch unterstrichen. Eine modisch aktuelle randlose Brille war hinzugekommen. Und ihre kompakte Gestalt, bei einer Größe von eins achtzig, war ein bisschen mehr ausgepolstert. Aber ihre schimmernde, faltenfreie Mandelhaut und ihre rosigbraunen Wangen waren noch so, wie Kate sie in Erinnerung hatte. Ebenso wie die Grübchen, die sich nun mit ihrem Lächeln zeigten.

      »Kate, wie schön, Sie wiederzusehen!«

      Calla Dearborns schwarzbraune Augen hießen Kate einfach nur willkommen – sie ließen keine Spur der Betroffenheit erkennen, die Kate in Walcotts Augen hatte aufblitzen sehen. Erleichtert ergriff Kate die angebotene Hand. Dearborns Handfläche war kühl, und ihre langen Finger umschlossen Kates. »Danke, Calla. Danke, dass Sie Zeit für mich haben.«

      »Kommen Sie mit nach hinten.«

      Kate folgte der kräftigen, langbeinigen Gestalt den Pfad an der Seite des Hauses entlang durch eine Pforte in den Garten und zu einem weißen, baumbeschatteten Gartenhaus.

      »Mein Refugium«, sagte Dearborn und öffnete die Tür zu einem Raum mit Holzfußboden, einem zweisitzigen Ledersofa, Bücherregalen, auf denen sich zwei Vasen mit frisch geschnittenen weißen und gelben Rosen befanden, und zwei Sesseln, die sich gegenüberstanden. Ein kleiner Schreibtisch stand an der Wand. Sonnenlicht warf ein wunderschönes Wellenmuster auf den Kiefernboden. »Das hier ist der Grund, warum wir uns vor zwei Jahren für dieses Haus entschieden haben.«

      Kate ließ sich in einem der Sessel nieder. Er hatte Rollen, wie sie feststellte, genau wie der Sessel damals in Dearborns Büro beim Polizeipsychologischen Dienst. Ihr gefiel das – die Rollen gaben ihr das Gefühl, in dem Sessel nicht ganz so gefangen zu sein. »Wenn Sie ein solches Büro haben, dann sind Sie noch nicht im Ruhestand«, bemerkte sie.

      Dearborn setzte sich in den anderen Sessel. Wieder erschienen ihre Grübchen, als sie lächelte. »Aus Ihnen spricht die Detektivin.«

      Im Augenblick die defekte Detektivin. »Außerdem sind Sie zu jung, um sich zur Ruhe zu setzen.«

      »Mit Sicherheit.« Das Lächeln wurde breiter. »Ich nehme mir eine Auszeit von ein bis zwei Jahren, um zu schreiben. Unter anderem eine Studie über Polizeibeamte landesweit und deren psychologische Betreuung, die nicht annähernd gewährleistet, aber erforderlich ist, damit sie ihren Arbeitsanforderungen gerecht werden und gleichzeitig ihre psychische Gesundheit erhalten. Und ich habe immer noch einige private Klientinnen. Wo wir gerade beim Thema Gesundheit sind: Was macht Ihre Schulter, Kate?«

      »Wird bei Kälte oder Regen immer noch ein bisschen steif«, gestand Kate ein und lockerte sie. »Aber ich bin jeden Tag dankbar, unter keinerlei Bewegungseinschränkung zu leiden.« Die Kugel, die sie während der aus dem Ruder gelaufenen Verhaftung in Gramercy Park abbekommen hatte, war der Anlass gewesen, sich bei Calla Dearborn in psychologische Behandlung zu begeben, wie es in solchen Fällen obligatorisch war. Kates Befürchtung, Calla Dearborn könnte ihre Machtposition nutzen und ihrer Karriere einen Strich durch die Rechnung machen, hatte dazu geführt, dass sie sich auf drei Sitzungen eingelassen hatte, die angespannt verlaufen waren, konfliktreich und voller Misstrauen.

      Dearborn nickte. »Also, Kate, was führt Sie zu mir?«

      Ich habe keine Karriere mehr vor mir. Sie haben keine Macht mehr über mich. »Träume«, antwortete sie.

      »Träume. Zweifelsohne keine angenehmen. Doch bevor wir uns Ihren Träumen widmen, Kate, möchten Sie mir nicht erzählen, wie Ihr Leben im Moment aussieht? Wie kommen Sie mit Ihrer Pensionierung zurecht?«

      »Was hat Captain Walcott Ihnen erzählt?«

      »Captain Walcott?« Dearborn klang und wirkte erstaunt. »Was hat Captain Walcott damit zu tun?«

      »Sie hat Sie nicht angerufen? Sie hat mir Ihre Karte gegeben.«


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