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Die Römer. Reinhard PohankaЧитать онлайн книгу.

Die Römer - Reinhard Pohanka


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Untergang des Weströmischen Reiches (457–476 n. Chr.)

       15. Die Ursachen des Untergangs des Weströmischen Reiches

       Das römische Erbe

       Anhang

       Zeittafel

       Literaturauswahl

       Fußnoten

       Kontakt zum Verlag

      Einleitung

      War es die Gier nach Reichtum, war es eine Ideologie oder waren es religiöse Gründe, welche die Römer dazu brachten, ein antikes Weltreich zu errichten? Wahrscheinlich war es keines davon, es war wohl der Ruhm, nachdem die Konsuln, die Ritter und der Senat, die Generäle und Heermeister strebten, es war die Suche nach der Vergöttlichung, welche die römischen Kaiser dazu bewog. Kein anderes Volk im Altertum ist so dem Diesseitigen verpflichtet gewesen wie die Römer, keines der anderen antiken Völker brachte denselben Pragmatismus auf wie die Bewohner der Siebenhügelstadt, der sie befähigte, ohne jedwede Ideologie zu handeln und wenn es ihnen angebracht schien, auch grausam zu sein und ganze Völker in die Sklaverei zu verkaufen. Es gibt wenig, was die Römer selbst erfunden haben, den Kalender mit den 365 Tagen übernahmen sie von den Ägyptern, die Baukunst bis hin zur Ingenieursleistung des Wasserleitungsbaues von den Griechen, von denen sie auch die Kunst, Literatur und Philosophie importierten, und von den Karthagern lernten sie den Schiffbau. Nur die Schaffung dessen, was ihnen die Beherrschung dieser Dinge garantierte, die Organisation des Staates und der Befehl über eine der mächtigsten Armeen aller Zeiten, waren ihre ureigenste Schöpfung.

      Die Römer waren die Meister der Kriegskunst, die zwar immer wieder Schlachten verloren, ihre Kriege aber die längste Zeit gewonnen haben. Allerdings beließen sie es nicht allein bei der Eroberung und Ausbeutung von Provinzen, sie brachten den eroberten Ländern auch ihre Kultur mit, ihre Sprache, ihre Straßen, Thermen, Brücken und Aquädukte. Sie gründeten Städte rund um das Mittelmeer und erschlossen öde Landstriche mit ihren hier angesiedelten Veteranen. Sie brachten das „Feuer der Zivilisation“ oder das, was sie darunter verstanden, den Barbaren jenseits ihrer Grenzen. Ihr Verdienst ist die Schaffung einer einheitlichen Kultur, die den gesamten Mittelmeerraum und ein Viertel der damals existierenden Menschheit umfasste.

      Aber sie brachten nicht nur den sichtbaren Ausdruck ihrer Zivilisation mit, wichtiger waren ihre unsichtbaren Monumente, Recht und Politik. In ihrem Imperium galt das Recht für alle freien Menschen und es war geschriebenes Recht, auf das man vertrauen konnte. Auch für die Sklaven wurden Rechte geschaffen um ihr Los zu erleichtern, wenngleich sich das Römische Reich, auch unter dem Einfluss des Christentums, niemals von dieser Institution befreien konnte. In ihrer Politik nach außen waren die Römer großzügig, unterworfene Völker konnten ihre Eigenheiten, ihre Könige und Teile ihrer alten Macht behalten, wenn sie sich Rom unterordneten. Die Römer waren tolerant, Religion war, mit zeitweiser Ausnahme des Christentums, in jeder Form erlaubt, solange man dem Staatskult ein Opfer brachte.

      Jedes Weltreich hat einen Anfang. Rom entstand der Sage nach durch einen Brudermord, als Romulus den Remus erschlug und sich mit wenigen Getreuen in einer sumpfigen Ebene zwischen sieben Hügeln ansiedelte. Von hier ging der Weg hinaus, die Königsherrschaft wurde abgeschüttelt, die Republik überzog Italien so lange mit Krieg, bis es unter der alleinigen Herrschaft Roms stand. Dann griff man über die Grenzen der Halbinsel hinaus, man besiegte den Handelskonkurrenten Karthago und brachte Griechenland und Kleinasien unter Kontrolle, Caesar eroberte Gallien, und Octavian schloss Ägypten an das Reich an. Unter Kaiser Traian reichte das römische Imperium vom Persischen Golf bis nach Schottland, vom Karpatenbogen bis an den Rand der Sahara. Wohin der römische Legionär auch kam, brachte er die römische Zivilisation mit und ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. hatten die Römer ein Reich errichtet, indem dasselbe Gesetz, dieselben Maße und dieselbe Währung galten wie anderswo. Vierhundert Jahre hielt dieses Staatswesen unter guten und schlechten Kaisern zusammen, aber stets so in sich gefügt, dass es auch Katastrophen hinnehmen und überleben konnte. Sein Ende fand das Reich nicht allein durch die Barbaren der Völkerwanderung, innere Streitigkeiten über einen Zeitraum von 100 Jahren brachten es zu Boden, es wurde nicht ermordet, es verdämmerte langsam.

      Die eigentliche Leistung der Römer war die Befreiung Europas und der Mittelmeerwelt von ihrer Kleinräumigkeit. Der Mittelmeerraum und die nördlich daran anschließenden Länder waren einst fragmentiert in viele kleine Kulturräume. Erst das Imperium Romanum gab diesen Gebieten ein Recht, eine Kultur und eine Geschichte, ohne Rom wäre Europa zu einem zersplitterten Territorium geworden, das niemals die Kraft gehabt hätte, die Weltgeschichte für fast zwei Jahrtausende zu dominieren. Die Römer sind die Gründerväter unserer Staatsform und unserer Lebensart geworden, den selbst als Westrom 476 n. Chr. unterging, eiferten die Nachfolgestaaten dem Gedanken des Imperiums nach und der deutsche König Otto III. sah sich mit einer Erneuerung des Römischen Reiches und nach seiner Krönung in Rom wieder als legitimer römischer Kaiser, wie viele andere Herrscher vor und nach ihm.

      Mit der Wirkung, die Rom auf die Welt hatte, ist römische Geschichte Universalgeschichte, es gibt kein Verständnis der heutigen Geschichte, ohne dass man den Lauf der Zeiten unter den Römern verfolgt.

      1. Die älteste Geschichte Italiens (1200–753 v. Chr.)

      Die Flavier (69–96 n. Chr.)

      Titus Flavius Vespasianus stammte aus einer bürgerlichen Familie aus der Gegend des sabinischen Reate; er selbst stand viele Jahre als Offizier und Verwaltungsbeamter im Dienste der Kaiser. Er galt als harte, arbeitsame und sparsame Natur. Als er von den Legionen zum Kaiser ausgerufen wurde, befand er sich im Krieg gegen Iudaea, das 67 n. Chr. einen Aufstand gegen die römische Besatzung unternommen hatte. Als er nach Rom ging, überließ er den Krieg seinem Sohn Titus, der mit großer Härte gegen die Juden vorging. Er eroberte nach wochenlanger Belagerung die Stadt Jerusalem und zerstörte den Tempel Salomons, der letzte jüdische Widerstand wurde 73 n. Chr. mit der Eroberung der Festung von Masada beendet. Die Niederlage der Juden war so vollständig, dass viele danach das Land verließen und sich in verschiedene Teile des Reiches zerstreuten, der Beginn der jüdischen Diaspora. Niedergeschrieben wurden diese Ereignisse in der Geschichte des jüdischen Krieges (Ἱστορία Ἰουδαϊκοῦ πολέμου πρὸς Ῥωμαίους) vom jüdischen Geschichtsschreiber Josephus Flavius (37–100 n. Chr). Als Sieger erhielt Titus einen Triumph in Rom und den steinernen Titusbogen am Forum zum Gedenken.

      Ein zweiter Aufstand beschäftigte Vespasian in Germanien. Im Rheindelta waren die Bataver 69 n. Chr. unter Iulius Civilis gegen Vitellius aufgestanden und hatten zahlreiche Kastelle am Rhein zerstört. Erst unter Petilius Cerealis, einem General Vespasians, konnten die Bataver wieder befriedet werden.

      Vespasian bemühte sich auch um den Ausbau des Reiches, im Norden von Britannien schob er die Grenze bis zum schottischen Hochland vor und in Germanien erreichte er den Oberen Neckar und verband die Donaulinie mit dem Rhein mit einer Straße.

      In Rom ließ er die Domus Aurea zum Teil abtragen, die 36 m hohe Kolossalstatue Neros wurde in eine Statue des Sonnengottes Sol invictus umgewandelt. Vespasians größtes Vermächtnis ist das Amphitheatrum Flavium, heute als Kolosseum bezeichnet, das er aus der Beute


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