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Kommentar zum Briefe des Heiligen Paulus an die Römer. Johannes ChrysostomosЧитать онлайн книгу.

Kommentar zum Briefe des Heiligen Paulus an die Römer - Johannes Chrysostomos


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ist. Gebet braucht diese Krankheit und viel Fürbitte. Denn wenn schon der, welcher seinen Bruder nicht liebt, wenn er auch sein Vermögen hingibt, wenn er auch im Glanz der Märtyrerkrone erstrahlt, doch nichts Besonderes gilt, bedenke, welcher Strafe der würdig sein wird, welcher gegen einen andern feindselig auftritt, der ihm gar kein Unrecht zugefügt hat! Ein solcher ist schlechter als die Heiden. Denn wenn wir schon vor diesen nichts voraus haben, wenn wir bloß die lieben, welche uns lieben, wo, sag’ mir, wird erst der seinen Platz bekommen, welcher die mit Mißgunst verfolgt, welche ihn lieben? Sogar schlimmer als Kriegführen ist das mißgünstige Verfolgen. Denn wer Krieg führt, steht davon ab, sobald die Ursache des Krieges geschwunden ist. Der Mißgünstige dagegen wird nie zum Freunde. Der Kriegführende geht offen vor, der Mißgünstige versteckt; jener hat oft einen plausiblen Grund zum Kriege, dieser keinen andern als Wut und teuflische Gesinnung. Womit soll man eine solche Seele vergleichen? Mit welcher Schlange? mit welcher Natter? mit welchem Wurme? mit welchem Insekt? Es gibt nichts Verworfeneres, nichts Schlechteres als eine solche Seele. Das, ja das ist es, was die kirchlichen Gemeinden verwüstet, was die Glaubensspaltungen erzeugt, was die Bruderhand (des Kain) bewaffnet und sie mit dem Blute des Gerechten benetzt und die Gesetze der Natur nicht geachtet und dem Tode die Tore geöff- net und jenen Fluch verwirklicht hat und jenen Unseligen nicht denken ließ, weder an die gemeinsame Abstammung noch an die Eltern noch an etwas anderes sondern ihn so in Wut versetzte und zu solcher Raserei antrieb, daß er auch dem Rufe Gottes nicht nachgab, der sprach: „Er soll nach dir sich wenden, und du sollst über ihn herrschen“ 101. Und wiewohl er ihm die Sünde nachließ und den Bruder ihm unterstellte, blieb doch diese Krankheit so unheilbar, daß ihr Gift trotz aller möglichen Heilmittel hervorbrach. Weswegen grämst du dich dann (Kain), du unseligster unter allen Menschen? Daß Gott geehrt wird? Aber das ist ja teuflisches Denken. Oder daß dein Bruder bei ihm in Gunst steht? Aber es liegt ja an dir, ihn darin noch einzuholen. Willst du ihn (im Wettstreit) besiegen, so töte ihn doch nicht; schaffe ihn nicht aus dem Wege, sondern laß ihn leben, damit dir die Möglichkeit eines Wettstreites bleibe, und trage den Sieg davon über deinen lebenden Nebenbuhler. So wird dir eine strahlende Siegeskrone werden. Tötest du ihn aber, so erklärst du dich damit selbst als Überwundener. Doch von all dem will der Neid nichts wissen. Was strebst du nach Ehre in solcher Einsamkeit? Sie waren ja die einzigen zwei, die damals die Erde bewohnten. Doch nichts von all dem hielt ihn zurück. Das alles schlug er sich aus dem Sinn und trat auf die Seite Satans zum Kampfe; denn dieser war neben Kain damals der Führer im Kampfe. Nicht genug daran, daß der Mensch zum Sterben verurteilt war, suchte er durch die Art des Todes das Schauspiel noch tragischer zu machen und überredete zum Brudermorde. Er, der niemals genug Elend auf uns gehäuft sieht, trieb und drängte, daß der Richterspruch ins Werk gesetzt werde. Wie jemand, der seinen Feind gefesselt und zum Tode verurteilt sieht, darnach lechzt, ihn noch, bevor er aus der Stadt hinausgeführt wird, drinnen tot zu sehen und die Zeit (bis zur Ausführung des Urteils) nicht erwarten kann, so machte es damals der Teufel. Trotzdem er gehört hatte, daß der Mensch zur Erde zurückkehren werde, gelüstete es ihn doch, noch etwas mehr zu sehen: den Sohn früher gestorben als der Vater, den Bruder als den Mörder des Bruders, einen vorzeitigen, gewaltsamen Tod.

       7.

      Siehst du, zu was Großem der Neid führt? Wie er die unersättliche Gier des Teufels befriedigt und ihm ein Mahl vorgesetzt hat, wie er sich’s wünschte? Fliehen wir darum diese Krankheit! Es ist unmöglich, es ist unmöglich, jenem Feuer zu entrinnen, das dem Teufel bereitet ist, wenn wir uns nicht frei machen von diesem Siechtum. Wir werden uns aber freimachen davon, wenn wir uns zu Gemüte führen, wie sehr Christus uns geliebt hat, er, dessen Gebot es ist, daß wir einander lieben. Wie hat doch er uns geliebt! Sein kostbares Blut hat er dahingegeben für uns, seine Feinde, die wir ihm das größte Unrecht angetan hatten. Handle auch du so deinem Bruder gegenüber! Das ist ja sein Wort: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander lieb habet, wie ich euch geliebt habe“ 102. Doch vielmehr, bei diesem Maßstab bleibt es nicht. Er hat das für seine Feinde getan; du willst dein Blut nicht hingeben für deinen Bruder? (Nun gut,) aber was vergießt du sein Blut und handelst so dem Gebote (Christi) gerade entgegen? Ferner, was er tat, tat er nicht aus Schuldigkeit; du aber erfüllst eine Schuldigkeit, wenn du es tust. Auch jener Knecht, der zehntausend Talente geschenkt erhielt und hundert Denare davon einforderte, wurde nicht bloß dafür gestraft, daß er (das Geld) einforderte, sondern dafür, daß er durch die Wohltat nicht besser geworden war; daß er seinem Herrn, der den Anfang gemacht hatte (mit dem Schenken), nicht nachfolgte und auch seinerseits die Schuld schenkte. Denn er hätte seinem Mitknecht gegenüber nur seine Schuldigkeit getan, wenn er so gehandelt hätte. Bei allem, was wir tun, erfüllen wir ja nur eine Schuldigkeit, wenn wir es tun. Darum hat er selbst gesagt: „Wenn ihr alles getan habt, so saget: Wir sind unnütze Knechte; denn was wir zu tun schuldig waren, haben wir getan.“ 103 Mögen wir also ein Liebeswerk verrichten, mögen wir Geld ausspenden an die Bedürftigen, so erfüllen wir nur eine Pflicht, nicht nur weil er selbst im Wohltun (uns) vorangegangen ist, sondern auch weil wir nur das, was ihm gehört, austeilen. Was beraubst du dich also selbst dessen, worüber du nach seinem Willen (wirklich) Herr sein sollst; darum hat er dir ja geboten, es einem andern zu geben, damit es auf diese Weise wirklich dein Besitz werde. Solange du es nämlich selbst behältst, ist es nicht dein Besitz; gibst du es aber einem andern, dann bekommst du es eigentlich erst in deinen wirklichen Besitz. Übrigens, welche Liebesgabe käme der seinigen gleich? Er gab sein Blut hin für seine Feinde, wir nicht einmal unser Geld für den Wohltäter; er das Blut, das sein eigenes war, wir nicht das Geld, das gar nicht uns gehört; er vor uns, wir nicht einmal nach ihm; er für unser Heil, wir nicht einmal zu unserem eigenen Nutzen; denn ihm kommt nichts zugute von unserer Liebestat, sondern der ganze Gewinn fällt uns zu. Das ist ja der Grund, warum uns befohlen ist, das unsrige wegzuschenken, damit wir nicht darum kommen. Wenn jemand einem kleinen Knaben ein Geldstück schenkt, so trägt er ihm auf, es sorgfältig einzustecken oder es seinem Diener zur Aufbewahrung zu übergeben, damit nicht jeder, der Lust hat, es ihm raube; so macht es Gott mit uns. Gib, spricht er, dem Bedürftigen, damit dir nicht dein Vermögen ein anderer abnehme, etwa ein Schmarotzer oder der Teufel oder ein Dieb oder zu allerletzt der Tod. Solange du es in der Hand hast, ist es nicht sicher verwahrt; gibst du es aber mir vermittelst der Armen, so hüte ich alles mit Sorgfalt und stelle es dir zu seiner Zeit zurück mit reichen Zinsen. Ich nehme es in Empfang, nicht um es dir zu nehmen, sondern um es zu vermehren, um es mit der größten Sorgfalt zu hüten, um es dir aufzubewahren für jene Zeit, wo niemand mehr leihen, niemand mehr Erbarmen üben wird. Was gäbe es für ein größeres Ungeheuer, als wir wären, wenn wir nach solchen Anerbietungen uns dennoch nicht herbeiließen, ihm zu leihen? So werden wir dann mutterseelenallein und nackt und arm bei ihm ankom- men, ohne das, was uns anvertraut war, weil wir es ihm nicht in Verwahrung gegeben haben, der es am sorgfältigsten gehütet hätte; und dafür werden wir die äußerste Strafe erleiden. Was werden wir auf die Anklage erwidern können, um dem Untergang vorzubeugen? Welchen Verteidigungsgrund vorbringen? Welche Entschuldigung? Warum gabst du nichts? (wird es heißen.) Mißtrautest du, daß du zurückbekommen würdest? Was hat das aber für einen Sinn? Wie sollte der, welcher dir gab, ohne daß du ihm gegeben hattest, dir nachher nicht geben, nachdem er es empfangen hat? Aber der Anblick (des Geldes) macht dir Freude? Gib es also eben darum um so bereitwilliger hin, damit du dort um so mehr Freude genießest, wo dir niemand das deine rauben wird; behältst du es aber, so hast du tausenderlei Gefahren zu bestehen. Denn wie ein Hund, der einem Knaben ein Stück Brot oder Kuchen aus der Hand reißen will, so geht der Teufel die Reichen an. Übergeben wir also (unsern Besitz) dem Vater! Sieht das der Teufel, so macht er sich gleich davon; wenn er gewichen sein wird, dann wird dir der Vater alles zurückgeben im zukünftigen Leben, wo jener (dir) nicht mehr nachstellen kann. Wahrhaftig, es ist kein Unterschied zwischen kleinen Knaben, die von Hunden belästigt werden, und den Reichen; alles rings um sie bellt sie an, zupft und zieht an ihnen, nicht bloß Menschen, sondern auch unheilvolle Leidenschaften: Schwelgerei, Trunkenheit, Schmarotzerei und Genußsucht jeder Art. Wenn wir Geld ausleihen wollen, da suchen wir uns Leute aus, die viel Zinsen geben und sich so dankbar erweisen; hier aber machen wir das Gegenteil: Gott, der so erkenntlich ist, daß er nicht nur ein Hundertstel, sondern hundertfach zurückgibt, den lassen wir fahren und suchen dafür Schuldner, die uns nicht einmal das Kapital zurückgeben.

       8.

      Was


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