Aufbrüche. Katharina SchultensЧитать онлайн книгу.
Weg ging heim
als Zaum die Fransen des Schals
& verwehte Blätter im Mund
fielen Fetzen von Wolken
noch immer einander an
rissen auf Sterne
im Dunkel & mir
ein Gebet
dass jeder sein einzeln Sein
vergäße
***
barfuß die Abende
I
wenn im Laufen langsam & in unsicheren
Schritten das Zwielicht aufsteigt
& Kinder die vor dem Kiosk warten rauchen
sich küssen in weiten Kleidern
mit ihren Blicken mir in die Schritte greifen &
auf dem Turm der Kirche dahinter grün
die Schindeln glänzen & blenden &
alles auch der Holunder in
der Luft mich frösteln macht & wieder
der Schritt mir stockt:
als liefe ich über
Scherben & Lachen von Öl
die Schuhe über die Schulter
geschlagen
II
das Rauschen hinter den Augen
zu halten wenn nachts plan
die Schilder glühen
an den Haltestellen der Busse der
Straßenbahnen & in Paaren die Scheinwerfer
vorbeiziehen
wenn es still wird & bloß
ich die Füße laufen lasse
dem Rhythmus des Steins unterm Absatz
zu entgehen:
es reißt
nachts immer mir
den Atem fort ich laufe
hinter dem Licht
***
Richtungen
I
jetzt schon komm ich
nicht mehr nach Hause. an den
Treppen steig ich aus sieh
man enthauptete hier einen Baum man riss
die Mauer der er anlehnte ihm
aus der Erde. umzäunt
sind die Felder durchgraben & nur
braunem Lehm anliegen die Ähren
da lauf ich die Furchen ab stelle
mich einem Gang den sie suchten in
Feuer & Hagel vor Jahren fürchte
die Berge & mehr ihren Sturz
bald
am Geländereisen hing ich
mich schon hinauf
glättet mich holt mich
heim
II
hin & zurück. man grub
schnell dass Schiefer & Ziegel
fielen in Schutt kein
Heim wäre kehrte hierher wer
noch zurück. schält sich der Asphalt leckt
Öl Salz Wasserlachen
Efeu rankt wo man fällte
die Mauern den Mörtel
zu sprengen da
schlief ich nie das sei
mir fremdes Land wenn
sie schnell genug sind
***
& dahinter
»ein weiches, befriedigendes Geräusch ...«
(Elisabeth Borchers: Lichtwelten)
die Schneebeeren alle Mittage hinter
der Schaukel & hell
überm Laub es waren
zweiundzwanzig Minuten hinauf
& hinunter die Treppe
war glatt vom Herbst & mir fror
ans Geländer die Hand wenn du kamst
die Schneebeeren unter den Schuhen sie
krochen ein in die Rillen der Sohlen das Laub
den Rauch den Sand im Mund
lag ich unter den Zweigen es waren
zweiundzwanzig Minuten hinter
den Bänken den Hügel hinauf
& hinunter im Herbst
lief ich nicht jeden Mittag
auf den Beeren dem Laub das
braun & feucht lag die
Treppe hinauf & hinunter
***
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