Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit. Amy BlankenshipЧитать онлайн книгу.
das Mädchen in seine derzeitige Wohnung bringen, damit sie sich erholen konnte. Er sah hoch zu der Dachgeschosswohnung auf der anderen Straßenseite. Dort war sie sicher vor ihm… aber er würde vorsichtig sein müssen. Er konnte Hyakuheis Diener in der Dunkelheit fühlen, die den Club umgab.
Seine Zähne knirschten, als er einen entfernten Schrei hörte und wusste, dass ein weiteres Opfer gefunden worden war. Seinen Blick auf das schlafende Mädchen in seinen Armen gerichtet, wurden seine goldenen Augen weich. Vorerst… war sie sein Geheimnis. Sie fühlte sich so leicht an, wie eine Feder, und erschien so fragil.
Er konnte nicht verstehen, wie dieses kleine Mädchen, so ein feuriges Temperament haben konnte, und dennoch eine so reine Seele. Und ‚Toya‘, sie hatte den Namen seines toten Bruders ausgesprochen, als würde sie ihn kennen. Wie war das möglich?
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er ein mächtiges Wesen der Nacht vor sich fühlte, im selben Moment, wie der schwere Geruch von Blut auf seine Nase traf. Angespannt erkannte er die Aura des Lykan, der Kyoko vorhin vor dem Punk beschützt hatte, nur um sie dann alleine zu lassen… in großer Gefahr.
Nachdem er nicht riskieren wollte, dass das Mädchen verletzt wurde, falls er kämpfen musste, legte Kyou sie vorsichtig auf den Boden und folgte dem Geruch des Blutes um die Ecke. Wenn der Wolf einen Menschen abgeschlachtet hatte, dann war die Frau in seiner Nähe vielleicht in Gefahr. Es war bekannt, dass einige Werwölfe nicht mehr sie selbst waren, wenn sie sich ihrem Zorn hingaben, und er würde nicht zulassen, dass das Mädchen von einem so gefährlichen Wesen beschützt wurde.
Als er um die Ecke gebogen war, erblickten Kyous Augen eine Szene, die er seit Jahrhunderten nicht mehr miterlebt hatte. Der Wolf, noch in seiner menschlichen Gestalt, stand da, knurrend mit gefletschten Zähnen. Seine tiefblauen Augen leuchteten, als er wild etwas anfauchte, das wie ein lebloser Körper in seinen Händen aussah.
*****
Toya hielt inne, als er sich dem Eingang näherte. Er atmete konzentriert ein und lief plötzlich in die andere Richtung, weg vom Eingang. Er konnte sie riechen… obwohl er in seinem Hinterkopf nicht verstehen konnte, wie er das können sollte. So schnell er konnte, rannte er in eine Straße, die hinter dem Club entlang führte. Sein Herz hämmerte wild in seiner Brust, als seine morbiden Gedanken durch seinen Kopf flogen.
Verschwundene Mädchen und dunkle Orte… Kyoko war hoffentlich gesund und munter, sonst…
Als er in den Schatten ankam, blieb Toya schlitternd stehen, als die Angst ihm den Atem raubte. Da, in einem Häufchen an der schmutzigen Ziegelmauer… war Kyoko. Dieselbe Angst, die ihn wie angewurzelt stehenbleiben ließ, ließ ihn weiterrennen. Eine Sekunde später war er neben ihr.
Er kniete sich hin, berührte sie, suchte nach dem Lebenszeichen, das seinem Herzen wieder erlauben würde weiterzuschlagen.
Erst als seine Finger ihren Hals berührten, schlug sein eigenes Herz wieder weiter, synchron mit dem ihren, und er atmete wieder. Gott sei Dank… sie lebte. Er erlebte ein Déjà-vu, als eine ungewollte Erinnerung auftauchte, aber er schob sie schnell zurück, hatte plötzlich Angst davor. Nachdem er fühlte, dass andere in der Nähe waren, verschwendete er keine Zeit, hob sie hoch, um sie in Sicherheit zu bringen. Als er sie in seinen Armen hielt, nutzte Toya seine unnatürliche Geschwindigkeit, um sie beide aus der Dunkelheit wegzubringen.
*****
Kotaro hielt Yohji an die Ziegelmauer gedrückt, während er versuchte, seinen Blutdurst zu unterdrücken. Es hatte keinen Sinn mehr, mit seiner Bestrafung weiterzumachen, angesichts der Tatsache, dass der Junge schon wieder bewusstlos war. Als er ihn nicht sehr sanft zu Boden fallen ließ, fühlte er eine Veränderung in der Energie um ihn herum.
Sein Kopf hob sich ruckartig, seine eisblauen Augen wurden schmal.
Kyou beobachtete, wie der Wolf den Jungen fallenließ, ohne ihn zu töten. Er erkannte sofort den Menschen, der Kyoko belästigt hatte. Plötzlich änderte er seine Meinung von eben erst, und seine Lippen verzogen sich bösartig. Wenn er es gewesen wäre, der den Jungen am Hals gehalten hätte, dann wäre der Typ nicht mehr in einem Stück.
Als würde er ihn fühlen können, drehte der Lykan seinen Kopf und ihre wütenden Blicke trafen sich. Kyou konnte die riesige Macht fühlen, die der Wolf ausströmte. Er zeigte sie als Warnung.
In der Vergangenheit hatten Wölfe und Vampire einander immer gemieden. Keine Seite kümmerte sich um die andere und sie ließen einander in Ruhe. Beide waren ähnlich stark und keine der beiden Rassen wollte die andere unbedingt dominieren. Sie existierten einfach nebeneinander in derselben Welt, gingen einander aus dem Weg und kümmerten sich nur um ihre eigenen endlosen Leben.
Alle von Kotaros Instinkten erwachten zum Leben, als er den Vampir dort in den Schatten stehen sah… der ihn beobachtete. Er konnte ihn nicht deutlich genug sehen, um sein Gesicht zu erkennen, aber seine Instinkte sagten ihm, dass der Blutsauger eine Gefahr darstellte. Er musste immer noch ein wenig Dampf ablassen und ließ seine Fingerknöchel knacken, dachte, dass es vielleicht einer von Hyakuheis Untertanen war.
Gerade als er beschlossen hatte, sich umzudrehen und anzugreifen, wurde das Bild schärfer, dann flimmerte es und verschwand. „Goldene Augen?“ Kotaro richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, als ihm klar wurde, dass er gerade fast Kyou angegriffen hätte. „Was macht er hier?“
„Verdammt!“, zischte Kotaro und rannte los, fürchtete, dass Kyoko nicht dort sein würde, wo er sie zurückgelassen hatte. Er musste schnell zu ihr… Blutsauger waren hier heute Nacht unterwegs und er durfte nicht zulassen, dass sie eines ihrer Opfer wurde. Und wenn Kyou hier war… war absolut nicht vorauszusehen, wie gefährlich es wirklich werden konnte.
Kyou tauchte wieder auf, stand vor derselben Mauer, wo er das Mädchen zurückgelassen hatte. Als er sah, dass sie nicht mehr da war, bluteten seine Augen rot und ein wütendes Knurren ertönte in der leeren Seitenstraße und das Echo davon hallte bis in die angrenzenden Straßen.
*****
Suki und Shinbe trafen Kotaro an der Eingangstür des Clubs. Während er Shinbe an der Schulter packte, fragte Kotaro drängend: „Ist Kyoko noch drinnen?“ Seine übermenschlichen Sinne ließen alle Alarmglocken läuten und seine Instinkte sagten ihm, dass sie nirgendwo in der Nähe war.
Suki machte schnell zwei Schritte vorwärts und packte Kotaros Hemd, woraufhin sie seine Befürchtungen bestätigte. „Ein Mann hat sie vor vielleicht zehn Minuten mitgenommen. Du musst sie finden!“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie fortfuhr: „Wir können sie nirgendwo finden!“
Nachdem er noch nicht bereit dazu war, Suki ihre Freiheit wiederzugeben, zog Shinbe sie an der Hand zurück, bis sie an seine Brust gedrückt war. Er schlang seine Arme wie Stahlseile um sie. Einen bedeutungsvollen Blick auf Kotaro gerichtet, korrigierte er: „‘Etwas‘ hat sie mitgenommen.“
Shinbe sah hinunter auf Suki, die nun zitterte, und versuchte, sie zu beruhigen. Sie würde ihn nie einfach machen lassen, was er wollte, ohne zu widersprechen. „Ich verspreche, wir werden sie finden!“ Nachdem er sein Versprechen gegeben hatte, hob er seinen Kopf wieder, um wieder mit Kotaro zu sprechen, aber der Sicherheitschef war schon weg.
„W… wo ist er hin?“, stotterte Shinbe und sah sich um, aber sah keine Spur von dem Wachmann. Kopfschüttelnd seufzte er. Er hatte für eine Nacht genug absurde Dinge gesehen.
Als Suki endlich aus ihrer Schreckensstarre erwachte, schnaubte sie genervt. „Ich wünsche ihm, dass er Kyoko findet… sonst esse ich Kotaro-Kebab zum Abendessen…“ Shinbe hinter sich herziehend, als hätten sie plötzlich die Rollen getauscht, sagte sie: „Mein Auto, jetzt, komm!“
Shinbe sah sich suchend am Parkplatz um, als wäre ihm plötzlich etwas Wichtiges eingefallen. „Wo wir von Autos sprechen… Toya ist auch verschwunden.“
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