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Winterwundernacht - Группа авторов


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Küche und trägt dampfende Schüsseln ins Wohnzimmer. „Mia, hol bitte deinen Bruder und sieh nach, wo Papa ist. Wir wollen lieber anfangen, bevor das Essen kalt wird!“

      Schnell läuft Mia die Treppe hoch und macht die Tür zum Zimmer ihres Bruders auf. „Linus, komm! Es gibt Essen! Bist du immer noch sauer, weil Manfred heute da ist?“

      „Naja, solange wir alle satt werden und er sich nicht einen Vorrat für das nächste Jahr anfuttern will, wird das schon gehen“, antwortet ihr Bruder.

      „Sei bloß nett zu ihm! Er hat doch sonst keinen!“, sagt Mia und verschwindet wieder. Als sie an die Tür zum Schlafzimmer ihrer Eltern klopft, hört sie Papas Stimme von drinnen. „Nicht reinkommen! Ich komme sofort runter!“

      Vorsichtig öffnet er die Tür und drückt sich hindurch. Mia schafft nicht einmal einen kleinen Blick auf die vielen Geschenke, die er den Tag über im Schlafzimmer eingepackt hat. „Ein bisschen musst du dich noch gedulden“, grinst Papa.

      Fröhlich nimmt er Mia huckepack und schreitet mit ihr auf dem Rücken die Treppe hinunter. „Mhm, das riecht aber gut!“ Als Papa die Tür aufmacht, steht Manfred bereits am Tisch.

      „Hallo! Sie müssen Manfred sein! Herzlich willkommen! Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl bei uns!“

      Er schüttelt ihm die Hand, dann lässt er Mia von seinem Rücken springen.

      Mia kann gar nicht aufhören, Manfred anzuschauen. „Du siehst aber anders aus!“, staunt sie.

      Der lacht. „Mein Bart ist weg, und seit der Dusche fühle ich mich wie neu.“ Tatsächlich! Er hat Kleidung von Papa an, und ohne seinen Bart sieht er gar nicht mehr so wild aus!

      Es wird ein fröhliches Essen mit viel Lachen und Gesprächen. Manfred erzählt, dass er eigentlich Pilot von Beruf ist. Viele Jahre hat er große Maschinen gesteuert und ist in die ganze Welt geflogen. Dann aber hatte er einen Unfall und konnte nicht mehr fliegen. Irgendwann ging es ihm so schlecht, dass er auf der Straße landete. Er erzählt von den aufregendsten Flugzielen, und Linus, der immer schon einmal fliegen wollte, hört ihm gespannt zu.

      Als alle fertig mit Essen sind und der Tisch abgeräumt ist, geht Papa ins Schlafzimmer und holt die Geschenke runter. Gemeinsam wird alles unter den Tannenbaum gelegt. Die Kinder bekommen eine heiße Schokolade mit Marshmallows, während die Erwachsenen ein Glas Wein trinken. Aufgeregt packt einer nach dem anderen seine Geschenke aus. Mama und Papa freuen sich über die Schale, die Mia in der Schule für sie gemacht hat. Aus Ton hat sie ein Blatt von einem Baum geformt, das ihre Lehrerin im Ofen gebrannt hat. Grün bemalt ist sie wunderbar für Gebäck geeignet. Als Lina eines ihrer Geschenke auspackt, jubelt sie! „Juhu, ich habe den Malkasten bekommen, den ich mir so gewünscht habe! Jetzt kann ich mit Ölfarben und vielen anderen Farben malen! Danke!“ Sie umarmt ihre Eltern, die lachend auf die vielen Geschenke schauen.

      „Eins ist noch übrig! Das ist für dich, Linus!“, sagt Papa und überreicht ihm ein großes Paket. Darin findet Linus einen Flughafen, den er selbst zusammenbauen kann, und zwei Flugzeuge. Der Flughafen besitzt alles, was ein echter Flughafen auch braucht – eine Start- und Landebahn, einen Tower und viele Transporter und Geräte, damit die Flugzeuge beladen werden und fliegen können. Linus‘ Augen leuchten! Manfred hat er das noch nicht verraten, aber wenn er groß ist, will er auch am liebsten Pilot werden. Er hebt die beiden Flugzeuge hoch, und Manfred sagt anerkennend: „Das sind ja richtig tolle Nachbildungen vom neuen Airbus! Das ist mein Lieblingsflugzeug von allen, die ich schon geflogen bin!“

      Linus staunt. „Ich mag den Airbus auch am liebsten“, sagt er und hält beide Flugzeuge vor sich in der Hand. Schnell überlegt er und schaut dann Manfred an. „Hier!“ Er hält ihm eines der beiden Flugzeuge hin. „Du hast doch gar nichts geschenkt bekommen. Du kannst eines von meinen Flugzeugen haben.“

      „Das ist total nett von dir, Linus, aber ich habe wohl ein Geschenk bekommen heute: Ich hab euch vier kennengelernt und darf mit euch Weihnachten verbringen!“ Er grinst einen nach dem anderen in der Familie an.

      „Aber das ist kein Geschenk zum Anfassen!“, sagt Linus.

      „Pass auf, wir machen einen Deal. Ab und an lädst du mich ein und wir spielen zusammen mit den Flugzeugen und dem Flughafen. Abgemacht?“

      „Das ist eine gute Idee!“, sagt Linus. „Dann kannst du mir direkt noch mehr Geschichten von deinen Flügen als Pilot erzählen!“

      Mama und Papa lachen, und Manfred und Linus besiegeln ihr Abkommen mit einem Handschlag. „Ich finde, wir haben es richtig schön hier!“, sagt Papa, während er Wein nachschenkt. Mama holt noch mehr Kakao aus der Küche. Mia flüstert Linus ins Ohr: „Siehst du – ist doch nicht kaputtgegangen, unser Weihnachten!“

      „Nein“, flüstert Linus zurück. „Ich glaube, so ein Weihnachten wie heute ist genauso wie früher das mit dem Jesuskind im Stall.“

      „Wieso?“, fragt Mia ihren großen Bruder.

      „Na, weil der auch Besuch bekam, den er gar nicht kannte!“, grinst Linus seine Schwester an und lacht.

      REBEKKA GOHLA

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