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I L.I.K.E. my job. Reinhard LindnerЧитать онлайн книгу.

I L.I.K.E. my job - Reinhard Lindner


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nicht einmal den Funken einer Chance, gegen diesen Computer zu gewinnen, weil der Computer, je länger das Spiel dauerte, immer besser wurde, sich quasi selbst weiterentwickelte. Dies ist der Punkt, wo sich künstliche Intelligenz verselbstständigt.

      Wenn also Maschinen unsere Muskelkraft ersetzen und Computer unser Denken übernehmen, wo bleibt dann der Mensch? Welchen Platz wird der Mensch künftig einnehmen? Dies sind ernstzunehmende Fragen, mit denen sich alle Branchen und sozialen Schichten beschäftigen müssen und die vielen Menschen schlaflose Nächte bereiten. Diesen Themen lässt sich folgendermaßen begegnen: Was Maschinen nicht können und auch die höchstentwickelte IT nicht vermag, ist, Gefühle zu vermitteln. In erster Linie Vertrauen und Wertschätzung und im weiteren Sinne natürlich auch Liebe. Hier sind wir beim Thema Werte angelangt. Gerade aus diesem Grund, da die Technisierung so immens voranschreitet, werden Werte mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Diese Werte intelligent und nachvollziehbar in die Geschäftsmodelle der Unternehmen zu implementieren, ist der Schlüssel für künftigen nachhaltigen Erfolg. Werte dem Kunden spürbar zu machen und daraus einen echten Mehrwert abzuleiten, das ist die hohe Kunst, um die Gunst der Kunden für sich zu gewinnen.

      Gelebte Werte in Unternehmen, gepaart mit wirtschaftlichem Erfolg, ist genau das Spannungsfeld, in dem wir uns bewegen. Seine Heiligkeit, der Dalai Lama, sagte in diesem Zusammenhang: „Es bedarf hier der sogenannten säkularen Ethik.“ Der Begriff wurde bereits vor 3.000 Jahren in Indien entwickelt und verweist auf den Stellenwert von Respekt. Respekt vor allen Religionen, aber auch Respekt vor Ungläubigen. Religionen haben viel Potenzial, um Werte zu vermitteln. Doch mit Religion allein erreichen wir nicht die ganze Welt und vor allem nicht die Führungsetagen systemrelevanter Unternehmen. Also benötigen wir etwas, das allgemein verbindet: die säkulare Ethik. Sie beruht auf der Tatsache, dass der Mensch aus Körper und Geist besteht. In der Erziehung, Bildung und Unternehmensführung muss dies künftig mehr denn je berücksichtigt werden. Die mentale Ebene entwickelt sich durch Werte. Unser Bildungswesen ist sehr materialistisch orientiert, jedoch kann nur unser Geist zwischen Recht und Unrecht unterscheiden, die Materie kann es nicht.

      Für den Dalai Lama ist Gelassenheit ein entscheidender Wert, insbesondere wenn man erfolgreich sein möchte oder Aufgaben zu erledigen hat, die einen fordern. So betont er in seiner Rede in der Wiener Stadthalle im Juni 2012: „Ich habe eine innere Ruhe, wenn ich vor Tausenden von Leuten spreche, obwohl mein Englisch sehr gebrochen ist und ich kein großer Redner bin. Der Grund dafür ist, weil mir bewusst ist, dass ich nicht mehr und nicht weniger als einer von dieser Gruppe meiner Zuhörer bin, jemand Gleichwertiger, und wir sind alle hier, um Erfahrungen auszutauschen. Und wenn mir jemand eine Frage stellt, die ich nicht weiß, dann sage ich: Ich weiß es nicht. So einfach ist das.

      Damit bin ich ehrlich, und Ehrlichkeit gibt Selbstvertrauen.“ Auf die Frage, was der wichtigste Wert im täglichen Leben sei, gibt uns das geistliche Oberhaupt von Tibet zur Antwort: „Als Ungläubiger: Ehrlichkeit – vertrauensvoll und offen wie ein Vogel zu sein, stärkt das Selbstvertrauen. Sie ermutigt dazu, anderen zu dienen und zu helfen, dies führt zu einem glücklichen Leben und einem entspannten Geist. Als Gläubiger: Tiefer gehen in dem, was man glaubt, und entschlossen sein in dem, was man tut. Erkunden, was hat Substanz und was hat Qualität.“

      „Alles, was zählt, ist Intuition.“ [Albert Einstein]

      Das renommierte Bildungs- und Forschungszentrum Harvard Business School zählt in einer kürzlich veröffentlichten Studie Meditation und Intuition zu den beiden wichtigsten Kompetenzen von Führungskräften. Meditation und Intuition, also relativ weichen Faktoren, eine so hohe Bedeutung für künftigen Unternehmenserfolg zuzuschreiben, überrascht vielleicht doch den einen oder anderen Leser. In einer von Zahlen und Fakten getriebenen Welt, die teilweise immer noch stark von Quartalsergebnissen dominiert ist, rücken plötzlich Soft Skills in den Mittelpunkt. Meditation und Intuition, fast ist man geneigt, sie dem Bereich der Esoterik zuzuordnen, rücken also ins Zentrum der Kompetenzen eines Leaders. Was sind die Gründe dafür und wie ist das Studienergebnis der Harvard Business School zu interpretieren?

      Warum die Intuition in der Führungskompetenz einen so hohen Stellenwert einnimmt, scheint eher nachvollziehbar zu sein als bei der Meditation. „Google“ wirft nach der Eingabe „Intuition“ mehr als 31 Millionen Ergebnisse aus. Der Begriff hat seinen Ursprung im lateinischen „intueor“, was so viel bedeutet wie „hineinsehen“ oder „erkennen“. Die Wissenschaft sagt, man sollte Intuition nicht definieren, es sei ein offener Begriff. „Mit Logik kann man Beweise führen, aber keine neuen Erkenntnisse gewinnen, dazu gehört Intuition“, wusste bereits der französische Physiker und Mathematiker Henri Poincaré.

      Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, ist die Intuition nicht die Antwort, sondern vielmehr das Finden einer Frage, und die Frage ist dann die antizipierte Antwort. So gesehen beginnt für die Wissenschaft jetzt erst die harte Arbeit. Nun gilt es, das Gesagte zu bestätigen oder noch besser: zu beweisen. Ab diesem Zeitpunkt sprechen wir nicht mehr von Intuition. Letztlich ist jeder kreative Wissenschaftler, auch wenn er noch so rational geprägt ist, auf seine Intuition angewiesen. Viele glauben, sie könnten nur mit dem Verstand etwas entwickeln, aber leider führt dies zu keinem befriedigenden Ergebnis. Im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin hat der Psychologe, Univ.-Prof. Gerd Gigerenzer, Entscheidungen untersucht, wie Menschen mit einer unsicheren Welt umgehen, und er hat bestätigt, dass viele Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Das heißt, man weiß, was man möchte, aber nicht, warum es so ist oder was in der Wirtschaft künftig von durchschlagender Bedeutung sein wird.

      Götz Werner, der Gründer des Drogeriemarkt-Riesen DM, antwortete auf die Frage, wozu wir die Intuition brauchen, Folgendes: „Sie ist die Voraussetzung, dass man im richtigen Moment das Richtige tut.“

      Wenn nun die Intuition in allen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft, im Gesellschaftsleben und nicht zuletzt in der Kunst eine so entscheidende Rolle spielt, drängt sich die Frage auf: Warum haben wir uns so stark von der Ratio lenken lassen und die Intuition zurückgestellt? Eine plausible Antwort liefert uns der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther: „Wir kommen aus dem Maschinenzeitalter, und eine Maschine, an der wir gearbeitet haben, die hat funktioniert, mit oder ohne unsere Gefühle, also müssen auch wir funktionieren, und Gefühle spielen dabei keine Rolle. Daraus resultiert eine große Gefahr für die Menschheit, denn Menschen, die wie Maschinen funktionieren, haben kein Gewissen und sind häufig bereit, alles zu tun.“

      Intuition bedeutet also, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun, ohne zu wissen, warum. Die Entscheidung war goldrichtig, sie ist einfach passiert. Wenn ich an mein persönliches Leben zurückdenke, habe ich viele Entscheidungen aus einer Intuition heraus getroffen. Und dort, wo das „Bauchgefühl“ richtig stark war, war die Entscheidung im Nachhinein betrachtet auch meist richtig. Wenn also ein Leader die Kompetenz entwickelt, intuitiv richtig zu entscheiden, und damit sein Unternehmen zum Erfolg bringt, ist dies zweifelsohne eine wertvolle Fähigkeit.

      Warum legt aber die Harvard Business School genauso viel Wert auf die Meditation? Welchen Mehrwert liefert das Meditieren für einen Entscheider? Bewahrheitet sich hier der Spruch: „In der Ruhe liegt die Kraft?“

      Meine Interpretation der Studie der Harvard Business School ist Folgende: Die Epoche, in der wir jetzt leben, ist unglaublich dynamisch und schnelllebig. Produktzyklen verkürzen sich zusehends. Die Zeit, die wir haben, um uns neuen Errungenschaften anzupassen, wird immer kürzer. Prognosen für die Zukunft sind sehr vage, und kaum jemand traut sich, längerfristig zu planen, weil sich die Parameter, von denen man in der Planung ausgeht, ständig verändern. Der Mainstream fordert von der Gesellschaft, hier mitzuhalten, ansonsten wird man schnell an den Rand gedrängt. Dies alles erfordert sehr viel Energie und löst in vielen von uns Stress aus. Wie also sollten Führungskräfte mit diesen Herausforderungen umgehen? Wie können sie unter diesen Bedingungen einen kühlen Kopf bewahren, den Überblick behalten und dennoch die richtigen Entscheidungen treffen?

      Um der Hektik und Dynamik entgegenzuwirken, braucht es etwas, das entschleunigt, Kraft und Ruhe spendet. Hier kommt die Meditation zum Tragen. Meditation im Sinne der Studie der Harvard Business School heißt aber nicht, stundenlang ins Leere, ins Nichts zu meditieren und nach der


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