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Die Kunst, verantwortlich zu erziehen. Reinhold RutheЧитать онлайн книгу.

Die Kunst, verantwortlich zu erziehen - Reinhold Ruthe


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Sie lehnen Führung ab.

      Der Anarchist weiß, dass es Autoritäten gibt, aber er will, dass es keine geben soll. Radikale Anarchisten lehnen sogar die so genannte „Solidaritäts-Autorität“ ab. Sie beinhaltet, dass ein Kapitän eines Schiffes beispielsweise, der mit seiner Mannschaft in Seenot geraten ist oder andere Schwierigkeiten erlebt, Befehle erteilt, die alle Besatzungsmitglieder akzeptieren, um ein Chaos zu vermeiden. Für radikale Anarchisten ist jede Autorität ein Zwang. Und jede Form von Zwang, wie er subjektiv erlebt wird, kann von diesen Menschen nicht bejaht werden.

      Bei Licht besehen ist radikaler Anarchismus überhaupt nicht durchführbar. Gott sei Dank ist es um diese Menschen in der westlichen Welt auch relativ still geworden. Anarchismus ist eine ideale Vorstellung, die aus logischen Gründen meistens nicht durchführbar ist.

      Der Totalitarismus ist allerdings eine lebbare Form. Wir haben ihn unter Hitler erlebt. Eine totalitäre Gesellschaft ist denkbar. Von den meisten Menschen wird sie verworfen, und zwar aus logischen und moralischen Gründen. Eine solche Gesellschaft ist dem Menschen unwürdig. Freiheit und weitgehende Selbstbestimmung sind erstrebenswerte Ziele für den Menschen. Und doch haben es immer wieder Diktatoren verstanden, sich an die Macht zu bringen, und haben ihre Untertanen gefügig gemacht. Doch der Totalitarismus hat keine Zukunft. Die Zwangssysteme zerfallen, spätestens nach einigen Jahrzehnten.

       Machtausübung in Form

       von Befehlen,

       von Anordnungen,

       von Verboten,

       von Verwarnungen.

       Autoritäres Erziehen und Führen beinhalten:

       Manipulation,

       grundloses Bestimmen,

       Erpressung,

       unpartnerschaftliche Einflussnahme,

       Durchsetzung ohne Erklärungen,

       Abhängigmachen von Mitarbeitern,

       Druck ausüben,

       Einschüchterung,

       Monologe führen,

       Beeinflussung durch Macht und Überlegenheit,

       geringe Respektierung des Selbstwertgefühls anderer,

       Herabsetzung der Leistung,

       häufige Kritik,

       Betonung der hierarchischen Rangordnung,

       fehlendes Mitspracherecht,

       Einschränkung der Handlungsfreiheit.

       Die Folgen:

       Widerstand der Kinder und Mitarbeiter,

       eine gespannte Atmosphäre,

       Konflikte untereinander,

       Suche nach „Sündenböcken“.

       Autorität ist abgeleitet von „auctoritas“ =

       Vertrauensmacht,

       von innen her führen,

       Überzeugungskraft,

       von innen her raten können.

       Autorität hängt auch mit dem lateinischen Wort „augere“ zusammen, heißt:

       mehren,

       wachsen lassen,

       fördern,

       entfalten lassen.

       Wer Autorität besitzt,

      … ist ein Förderer,

      … ist ein Mehrer,

      … ist ein Entwicklungshelfer.

       Wer autoritativ erzieht oder führt,

      … vermittelt Sicherheit,

      … stellt keine Bedrohung dar,

      … behandelt Mitarbeiter gleichwertig,

      … muss sich nicht auf Macht berufen,

      … verstößt nicht gegen die Würde des Menschen,

      … übt keine herabsetzende Kritik,

      … bietet ein Recht auf Mitsprache an,

      … berücksichtigt das Fühlen und Denken anderer,

      … fördert die Selbstständigkeit,

      … unterstützt die Initiativfreude,

      … fördert ein freundschaftliches Klima,

      … kann das Selbstwertgefühl stärken,

      … praktiziert keine Einschüchterung,

      … kann Kompromisse schließen,

      … trifft Entscheidungen mit andern.

       Ein Selbsterforschungsfragebogen

       Hinweise zum Fragebogen

      1. Füllen Sie ohne langes Überlegen den Fragebogen aus! Seien Sie ehrlich zu sich selbst!

      2. Je häufiger Sie bis zur 13. Frage „stimmt voll“ bzw. „stimmt etwas“ angekreuzt haben, desto eher neigen Sie -vermutlich - zu autoritärem Verhalten.

      3. Je mehr Sie ab Frage 13 „stimmt voll“ bzw. „stimmt etwas“ angekreuzt haben, desto verantwortungsbewusster gehen Sie mit anderen Menschen um.

      4. Wenn Sie über Ihr eigenes Verhalten unsicher sind, lassen Sie den Bogen von Ihrem Partner bzw. von einem guten Freund (einer guten Freundin) ausfüllen.

      5. Wenn Sie autoritäre Züge in Ihrem Denken und Verhalten erkennen, was wollen Sie in Arbeit nehmen, was wollen Sie ändern?

      Wann ist die Harmonie gegeben? Wann ist sie nicht gegeben? Zwei Eigenschaften sind notwendig, um die Anpassungsfähigkeit in einer Familie zu gewährleisten.

      Eigenschaft 1: Eine intakte Familie kann planen und gemeinsam Pläne und Ideen verwirklichen.

      Eigenschaft 2: Eine intakte Familie kann aufkommende Schwierigkeiten austragen und meistern.

       Familienstruktur und Anpassungsfähigkeit

      Harmonie und Zufriedenheit in der Familie sind Grundpfeiler für gesundes Wachstum und fruchtbare Kommunikation aller Mitglieder.

      Neun Faktoren spiegeln die intakte Familie wider. Welche Faktoren sind es, die kleine oder große Reibungen im Zusammenleben hervorrufen?

       Hinweise zum Fragebogen


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