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Drakula gegen Dracula. Andre LuxЧитать онлайн книгу.

Drakula gegen Dracula - Andre Lux


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dem jungen Mann aus Calw auf, dass er seinen Namen falsch betont hatte. Hastig griff er nach dem Mobilgerät. »Wie heißen Sie eigentlich?« Pauses Blick wanderte langsam in die Richtung des kleinen Mannes, als er das Handy bediente.

      »Bobby. Mein Name ist Bobby.«

      »Danke für das Handy. Ich würde gerne schnell meine Eltern anrufen. Und danke für alles.«

      Bobby blieb an seinem Fleck stehen, als wolle er abwarten, bis Pause mit seinem Gespräch fertig war und ihn dabei im Auge behalten. Erik drehte sich zur Seite und legte eine Hand über die Tastatur, als hätte er das Gefühl, der fremde Mann könne erbost über die Wahl seiner Nummer sein. Ruf zuerst die Polizei!, fuhr es ihm kurzzeitig durch den Kopf. Dann wechselte er wieder zu seinem eigentlichen Plan, das Haustelefon seiner Eltern anzurufen. Wieder kam ihm der Impuls, doch die kurze Notrufnummer zu wählen, und wieder verspürte er einen Windhauch, der ihm diesen Gedanken entnahm. Poliz… Nein, er musste jetzt erst einmal zu Hause anrufen.

      »Ich denke, ich werde zuerst bei der Polizei anrufen.«

      Der mysteriöse Winzling trat einen Schritt näher an Erik Pause heran. Die Bewegung erschien Pause als so unangemessen zur Reaktion seiner Aussage, dass er kurz laut prusten musste.

      »Also die Polizei werde ich nun …«

      Wieder kam das kleine Männchen mit der Augenklappe auf ihn zugeschritten. Warum tat es das? Warum sollte der Mann, der sich ihm als Bobby vorstellte, bei der Erwähnung der Polizei auf ihn zugehen? Monika. Es roch nach Monika. Wo und warum roch es hier so? Erik Pause bewegte seine Lippen, doch er bekam keinen Ton heraus. Sein Arm mit dem Telefon glitt langsam hinunter. »Was ist hier denn los? Wer genau sind Sie?«

      Bobby kam nun wieder einen Schritt näher an Erik heran. Wie in einem bösen Traum, auf dessen Inhalt man keinerlei Einfluss hat, starrte Erik Pause auf die immer näher kommende, kleine Figur. Diese war ihm noch Minuten zuvor wie ein schwächliches Wesen vorgekommen, welches ihm vermutlich wirklich helfen wollte. Immerhin befand er sich in einer ausweglosen Situation.

      Wo war Monika? Es roch doch so stark nach ihr, da, wo er sich gerade befand. Sein Blick wandte sich kurz von dem kleinen Mann ab und streifte das Telefon. Ein Smartphone. Ein Smartphone, wie er es schon kannte und schon einmal benutzt hatte. In derselben Farbe und derselben Form. Ein Displayfoto war darauf: ein junger Mann und eine junge Frau – ein Urlaubsfoto von der gemeinsamen Reise nach Osteuropa. Erik Pause fuhr es durch alle Glieder. Die Personen auf dem Bild waren er und seine Freundin Monika.

      Ein wuchtiger Stoß sorgte dafür, dass das Handy plötzlich auf dem Boden lag. Pause sah ihm hinterher. Wie in Zeitlupe knallte der Apparat vor ihm auf die Fliesen. Dann verlor er ein weiteres Mal die Besinnung.

      »Ja, gut. Der ist gut. Vielleicht ein bisschen fledderig! Aber ich mag ihn.« Vladimir Ivanov machte gerade eine Kreidezeichnung auf einem karierten Block, als er mit halb verächtlichem Blick auf Erik Pause hinunterschaute. »Also, ich mache das kurz, Sie kennen das vielleicht anders. Aber ein innerer Trieb bringt mich dazu, es zu machen. Deshalb ziehe ich es schnell durch. Ich muss Ihnen quasi erzählen, warum ich Sie gleich aufspalten und häuten werde. Mein guter Bobby hilft mir dabei. Also, nicht beim Erzählen, sondern beim Häuten. Oder, Bobby?«

      »Ich habe keinen Bock mehr auf den Scheiß!«, fauchte es aus einer Ecke des Raumes zurück.

      »Ach ja, der Bobby. Nie Bock. Dabei hat der einen tadellosen Arbeitsvertrag. Der kriegt sogar oft Sonderurlaub genehmigt. Alter Querulant. Aber der macht was her. Seit Jahren ist der da. Und ich auch. Seit Jahren sitz ich also hier, habe versucht, das Haus anständig herzurichten, so, wie ich es im Internet gelesen habe, wie es zeitgemäß aussehen sollte. Ich kann hier nicht weg. Das macht also zwei Flüche: Ich bin für immer an einen Ort gebunden und ich bin dazu verpflichtet, Ihnen zu sagen, warum ich auf der Straße vor Ihnen Krähenfüße ausgelegt habe. Sie erinnern sich vielleicht: der große Knall! Ja, und dann – bumm, bumm, bumm – schleuderte es Sie die Autobahn hinunter.«

      Erik Pause stellte fest, dass er sich auf einem kleinen Bett befand und dass der Kerl, der ihn gerade ansprach, wohl direkt neben ihm stehen musste. Doch er konnte ihn nicht sehen.

      »Ihre Freundin war schon tot. Ich leide derzeit an so etwas wie einer Schreibblockade, daher muss ich mir verkrampft irgendwelche Showelemente ausdenken. Ich war nicht besonders einfallsreich, aber die Idee mit dem Mobiltelefon aus dem ausgerissenen Arm Ihrer Freundin ist jetzt nicht die allerschlechteste, wie ich finde. Es tut mir leid, Herr Pause. Aber ich muss das machen. Ich hab auch schon versucht, es den einzelnen Menschen, die ich hier hatte, im Detail zu erklären. Das brachte nichts. Was auch? Sie sind nachher tot und mein Gewissen … na, das gibt es nicht.«

      Der Mann hob Eriks Kopf an, was eine plötzliche Verbesserung dessen Sehzustandes nach sich zog. »Was ist das hier?« Eriks Worte zischten durch zerschlagene Zähne wie ein leichter Windstoß durch ein paar morsche Zweige.

      »Also. Ich bin ein Vampir. Ja. Buh! Ein Vampir und die gibt es wirklich. Ich bin das schon immer gewesen. Vladimir Ivanov ist mein Name und ich lebe hier. Auch schon immer.«

      Der junge Mann aus Calw ermittelte mit seinem kaum funktionierenden Sehvermögen, dass Ivanov nach einer Spritze griff.

      »Das läuft immer so ab. Ich bin dazu da, dass Leute verschwinden und totgeschunden wieder auftauchen. Niemand weiß erst mal, was los ist. Dann werden rationale Lösungen gesucht und auch gefunden. In Form eines Serienmörders und nicht eines unsichtbaren Hauses im Wald. Jaahaaa. Unsichtbar. Wie albern, werden Sie jetzt denken. Dazu noch die flotte Farbe an der Außenwand. Das eine ist der Versuch, sich mit Mitteln zu verstecken, die für den menschlichen Verstand nicht zu begreifen sind, das andere ist einfach nur geschmackvoll, wie ich finde.«

      Das Bett bewegte sich nun, nur war es Erik selbst, der es zum Rütteln brachte. Panisch versuchte er, auf dem Bett herumzurobben, doch er war gelähmt.

      »Das geht nicht. Also, wie gesagt, ich bin ein Vampir. Laut Internetrecherchen der einzige, den es gibt. Also bin ich wohl Dracula. Zumindest ist das so für mich zu erklären. Ich habe den Auftrag, dafür zu sorgen, dass es nach wie vor Geschichten um mich gibt. Leider kann ich niemandem davon erzählen. Ich habe es probiert. Das schwöre ich. Ich bin nach draußen. Nachts, weil es anders einfach nicht geht. Ich weiß, dass es den Tag gibt, ich war schon einmal früher wach. Doch das war mehr eine Dämmerung. Im Internet habe ich meinen Standort gegoogelt. Leider nicht Transsylvanien, aber immerhin Österreich. Wenn ich nachts nach draußen gehe und mit den Menschen reden möchte, dann besitze ich keine innere Kraft über das, was ich Ihnen gerade offenbarte, zu sprechen. Auch all meine anderen Fähigkeiten gibt es da draußen nicht.«

      Der Stich war für Erik Pause kaum spürbar in den rechten Oberarm vorgenommen worden.

      »Ich möchte das nicht tun, Erik. Es tut mir leid.«

      Zum ersten Mal klang die Stimme von Vladimir Ivanov nicht spitz, sondern verständnisvoll und voller Klagen. Wie ein angeschossenes Reh, welches sich seinem Jäger ergibt, diesen aber zum selben Zeitpunkt eine Klippe hinunterstößt.

      »Ich möchte es so tun, dass du nichts davon merkst. Ich verspreche es dir. Bobby, schau mal schnell etwas im Internet für mich nach …«

      Erik Pause dämmerte davon. Seine Finger wurden steif und das Letzte, was er hören konnte, war der Motor eines mechanischen Arbeitsgeräts.

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