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Suizid im Hirn. Manfred BehrendЧитать онлайн книгу.

Suizid im Hirn - Manfred Behrend


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Störungen führen. Im Vorfeld des Genusstrinkens kann man eine Gefährlichkeit nie einschätzen. Dass es schmeckt oder, so sei dahingestellt, es uns gefällt, da wir uns selbst austricksen und uns wohlfühlen. Es kann nicht abgestritten werden und die Gesellschaft prägt und fordert uns ja auch mit Manipulations-Werbedingen auf … zu einem gemütlichen Beieinander … Der Staat versucht sich in Unschuld zu wiegen mit den ach so tollen Warnungen auf den Bierflaschen. Schwangere bitte keinen Alkohol, nicht Auto fahren, erst ab 16 Jahre, tolle Bilder von zerfressener Leber usw.. Damit wäscht sich irgendeiner, also der Staat sauber und sagt damit, ihr seid ja selbst schuld. Wer siegt wohl bei einem Problem, bei dem es um sehr viel Geld geht? Bilder mit Warnhinweisen oder Geld für Vorbeugung und Aufklärung, was diese Dinge mit uns machen können. Familien, Freunde wenden sich ab, werden auch zerstört. Alkohol ist eigentlich eine gute Sache. Er weckt auch Wahrheiten in uns, die wir normal nie nennen würden. Gut, ich bitte mich richtig zu verstehen. Ich verabscheue keinen Alkohol, bin weder militant noch sonst etwas. Es ist wie mit meiner Einstellung als Agnostiker. Religion trifft für mich nicht zu, ich akzeptiere aber. Es ist auch wichtig für eine Gesellschaft, damit wir mehr über uns erfahren. Glaubt mir. Ein vernünftiger Umgang damit, das ist es! Niemals sollte man, solange man es noch kann, Sklave des Alkohols werden. Es wäre selbstschädigend, sehr zerstörend für uns selbst und auch für die, die wir gern haben und auch lieben. Wenn wir, wie in vielen Nuancen des Lebens, eine Maske tragen. Beim Thema Alkohol, wenn es uns betrifft, zerstört es uns oft und auch andere, die wir mögen. Es gibt den auch hier anzuwendenden Spruch von Andre Berthiaume, der Realität werden kann:

       „Wir tragen alle eine Maske, und es kommt der Zeitpunkt, an dem wir sie nicht mehr abnehmen können, ohne dabei Stücke unserer Haut mit abzutrennen.“

      Wir sollten uns nicht verstecken, wenn wir Alkohol als Problem erkennen. Mit der Maske heißt es doch, dass wir das Problem verstecken und überspielen. Wolfram Richter sagte einmal ironisch (oder doch keine Ironie?):

       „Lieber ein stadtbekannter Trinker

       als ein anonymer Alkoholiker.“

      Man sollte dazu stehen, dann kann man Hilfe erwarten. Dieser Spruch besagt doch nichts anderes, als zu vermeiden, dass man sozusagen lächelnd, gute Laune verbreitend in der Öffentlichkeit herumtänzelt. Kaum zu Hause schüttet man sich zu wegen irgendwelcher Probleme, die man als kaum lösbar sieht oder findet sonstige Gründe t. Ein schlimmer Kreislauf. Dieser Satz

       „Nicht immer ist Alkoholgenuss Ausdruck von Lebensfreude und Geselligkeit.“

      kann pathologisch werden.

      Dieser Widerspruch ist ein Zeichen dafür, dass man sich oft nicht selbst leiden kann mit dieser Schauspielerei und zu Hause das eigentliche Ich zum Vorschein kommt. Ein Problem wird dementsprechend vorgeschoben, man trinkt und bringt sich in eine nur für einen selbst erklärende Phase und findet eventuell sogar eine Lösung. Es kann hiernach etwas Schlimmes entstehen. Sich belobigen. Was nichts anderes heißt, als zur Belohnung etwas zu trinken. Ein schlimmer Kreislauf, den man nur selbst als wahr erkennt. In der Öffentlichkeit ist man ein toller Typ. Dies gibt es, dieses unbewusste Belohnungs-Gen in unserem Hirn. Es täuscht Alkoholiker. Dem Prinzip nach ist es aber sehr wertvoll. Nur eben … für Alkoholbetroffene nicht so gut und sie lassen sich täuschen vom eigenen Hirn. Ein Bild in der Öffentlichkeit, das wahre Ich zu Hause. Suizidgefährdung hat sich sehr oft bestätigt und die Öffentlichkeit ist erstaunt. Es beginnt immer bei einem selbst. Ich denke, als Einleitung ist vieles gesagt. Ich gestatte mir, zu versuchen, einige Dinge in weiteren Themen zu benennen. Beim Weiter- lesen bitte ich darum, dieses alles nicht zu sehr als meine Geschichte zu erkennen, sondern zu 90% sind es allgemeine Gedanken zu diesem Thema. Wenn man es als meine „Trinker-Biographie“ liest gehen Dinge verloren, die ich meine. Seine eigene oder die eines Betroffenen aus einer nachdenkenswerten Sicht zu sehen, wäre beim Lesen optimal.

      Jedoch möchte ich nicht nur das Thema Alkohol oder Drogen behandeln, sondern allgemeine Dinge, die uns Menschen bewegen. Auffordern zum Denken und allgemein vorsichtig beleuchten, warum wir so sind, wie wir sind, unter dem Aspekt, es sind nur Gedanken. Lassen wir uns nicht täuschen, aber nehmen wir diesen Spruch als Realität:

       „Schön ist die Lüge. Nicht die Wahrheit.“

      Ja, wir sind entsetzt. Wissen aber, dass es stimmt und alle spielen mit. Wir wollen auch belogen werden. Es tut uns verdammt gut. Genau wie der Hass uns gefällt. Geht es uns mies, fangen wir selten bei uns selbst an, sondern suchen uns jemanden, der Schuld oder Mitschuld hat. Wie der Alkoholiker, der immer öfter nach Gründen sucht, weiter zu trinken. Gründe sind sehr oft und meistens schnell gefunden. Wir wollen es ja „bequem“ haben und einen schnellen Weg des vielleicht falsch verstandenen Wohlbefindens. Auch durch Alkohol. Ich möchte mal etwas, vielleicht Erheiterndes nennen. Es ist aber hintergründig, auch ernst im Zusammenhang, dass wir es bequem haben wollen. Technik ist gut und komfortabel. Es erspart uns das „Nachdenken“.

       „Das Navigationssystem im Auto ist der erste Schritt zum „betreuten Wohnen.

       Wir geben Verantwortung ab.“

      Bitte, keinen Aufschrei. Es ist nett gemeint mit Hintergrund, wie wir … so sind. Es ist auch gut so. Jedoch nicht für alle Bereiche. Viel Spaß beim Weiterlesen.

      DIE GESCHICHTE DES ALKOHOLS

      Wenn wir uns mit diesem Thema Alkohol beschäftigen, finde ich es angebracht, die Geschichte des Alkohols zu benennen. Wie es kam, als privilegiertes Rauschmittel der Oberen, dass es im Laufe der Menschheitsgeschichte für jedermann zugänglich wurde und uns als Gesellschaft veränderte? Im Positiven als auch als negatives Narkotikum. Der Begriff stammt aus dem arabischen Wortstamm al khol und bedeutet soviel wie „etwas Feines“. Erstaunt? Ist es nicht so? Jedoch, was haben wir daraus gemacht als, wie wir uns empfinden, höchste Spezies Lebewesen und sogar als Zivilisation? Vor 10.000 Jahren zufällig entdeckt, beim Gärungsprozess von überreifen Feldfrüchten entstand Alkohol. Im Alten Testament wird schon erwähnt, dass Moses nach der Sintflut einen Weinberg anlegte. Zu religiösen Zeremonien wurde Alkohol benutzt als Narkotikum und Stimulanz. In der Antike nannte der römische Schriftsteller und Philosoph Lucius Annaeus Seneca (4.v.Chr.-65 n.Chr) nach Trinkgelagen kritisch:

       „Trunksucht ist freiwilliger Wahnsinn.“

      Ist es nicht so? Wollen wir nicht alle manchmal ein wenig wahnsinnig sein? Bis man es als Krankheit tituliert hat, hatte dieser Spruch Inhalt. Auch jetzt noch. Nicht alle Trinker werden Alkoholiker, sie verändern sich kaum in der Psyche oder im Verhalten. Man setzte sich schon damals kritisch damit auseinander und sprach sogar von einer Krankheit, bei der die große Kraft des Weines Besitz von der Seele nimmt. Im Mittelalter wurde es sogar als Nahrungs-ergänzung tituliert. Selbstverständlich gesellschaftlich unterschiedlich, da es sich nicht alle leisten konnten. Ein gelungenes Fest der Adligen und kirchlichen Würdenträger war:

       „Ein Fest ist erst ein gutes Fest,

       wenn alle berauscht waren.“

      In der frühen Neuzeit gehörten kirchliche Würdenträger, Pfarreien, auch Angehörige des Offizierskorps und sogar Bildungseinrichtungen zu den Horten des „gemütlichen“ Beisammenseins; der Trunksucht. Die unteren Schichten blieben noch „verschont“. Jedoch gehörte Alkohol schon zum festen Bestandteil der Kultur. An Ermangelung statistischer Erhebungen bleibt es wohl unbekannt, wie es … damals so war.

      Können wir das nicht vergleichen mit dem Heute? Es gab damals schon gewisse Horte der Trunkenheit. Heute würde man sagen Diskotheken und Bars. Es ist wohl das gleiche. Damals eben Honigwein (Met), Traubenwein, Obstwein und Bier. Heute haben wir tolle anreizende, sympathisch wirkende Namen auf den Getränkekarten in den Bars. Im 11. Jahrhundert konnte man durch die Alchimisten bereits reinen Alkohol gewinnen. Es entstand also der Branntwein. Bis ins 14. Jahrhundert unter dem Aspekt von Medizin und fast nur in Apotheken erhältlich. In kirchlichen Apotheken wurde verkauft, da Alkohol in Klöstern gebrannt wurde. Gegen gutes Geld selbstverständlich. Eine Magie entstand. Heilmittel und natürlich auch … gegen Geld. Stärkung und auch Schutz gegen Kälte wurde publik und konnte also nicht verdammt werden. Das


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