Bis ich dich endlich lieben darf. Denise HunterЧитать онлайн книгу.
an und sagte: „Ich weiß ja, dass du mir nur helfen willst. Ich war einfach nicht gut drauf.“
„Na ja, wer wäre das nicht an deiner Stelle? Du hast ja auch so viel durchgemacht.“
Er warf sich die Sachen über die Schulter, humpelte zum Schrank und entgegnete: „Aber das ist nicht deine Sache.“
„Natürlich ist das meine Sache. Was auch immer du gerade durchmachst, ich möchte für dich da sein. Ich bin für dich da, wenn du reden möchtest und deine Brüder auch. Und es tut mir leid. Es tut mir wirklich leid, dass ich so unbeherrscht war.“
„Ich bin dir wirklich dankbar für alles, was du für mich tust, Paige, aber wir müssen die Vereinbarung treffen, dass du mir nur dann hilfst, wenn ich dich darum bitte.“
Eine ganze Weile sah sie ihn daraufhin schweigend an und sagte schließlich: „Du weißt doch selbst, dass du nicht um Hilfe bittest.“
„Doch, das mache ich, wenn es nötig ist“, widersprach er und öffnete die Schranktür, die gegen seine Krücke schlug, sodass er beinah das Gleichgewicht verlor. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig festhalten.
„Siehst du?“, sagte Paige, die ein paar Schritte auf ihn zu gemacht hatte. Ihre Hand lag auf ihrer Brust, die sich schnell hob und senkte.
„Was soll ich sehen? Ich habe den Schrank doch aufbekommen, oder?“
„Aber du bist dabei fast gestürzt!“
„Mit Betonung auf fast.“
Daraufhin schnaubte sie nur, verschränkte die Arme und sah ihn durchdringend an, sodass er ein Lächeln unterdrücken musste. Ihm war ihr Zorn allemal lieber als diese nervöse Ängstlichkeit. Er mochte es, wie die silbernen Sprenkel in den blauen Tiefen ihrer Augen aufblitzten, wenn sie wütend war.
„Das ist nicht lustig“, sagte sie darauf nur schroff.
„Jetzt bleib mal locker, Warren“, beschwichtigte er sie, und der leere Kleiderbügel, von dem er das Hemd heruntergezogen hatte, schwang vor und zurück.
„Du bist so stur!“
„Das haben wir doch schon vor Jahren festgestellt.“
„Weißt du, es soll tatsächlich Leute geben, die an ihren Macken arbeiten, wenn sie sie bemerken.“
Mit dem Hemd in der Hand drehte er sich grinsend zu ihr um und entgegnete: „Wer sagt denn, dass es eine Macke ist?“
Daraufhin hob sie ein ganz klein wenig das Kinn und antwortete: „Jeder, der jemanden kennt, der stur ist.“
Er ging jetzt hinüber zum Bett und legte seine Kleider darauf ab.
Sie betrachtete den Haufen und fragte: „Brauchst du vielleicht Hilfe beim …“
Als sie seinen versteinerten Blick bemerkte, presste sie ihre Lippen zusammen, als wollte sie verhindern, dass ihr etwas Unbedachtes herausrutschte.
„Ich möchte mich jetzt anziehen … und zwar ganz alleine“, sagte er nur.
Daraufhin starrte sie ihn mit ihrer ganz eigenen Art von Sturheit im Blick an.
Er fühlte sich jetzt richtig ungezogen, zog eine Braue ein wenig hoch, griff nach dem Knoten im Handtuch und zog ein wenig daran.
„Callahan!“, rief sie da fast panisch und wirbelte herum, aber er konnte gerade noch sehen, wie sie rot wurde.
Da entfuhr ihm ein leises Lachen – fremd und doch vertraut –, und im selben Moment wurde die Tür von außen zugeknallt. Tat das gut!
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