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Jenseits des schweigenden Sterns. C. S. LewisЧитать онлайн книгу.

Jenseits des schweigenden Sterns - C. S. Lewis


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ihn selbst gehen und seinen Teil der Arbeit tun zu lassen.«

      Offenbar entgegnete Weston etwas.

      »Aber er kann es unmöglich rauskriegen«, versetzte Devine. »Es sei denn, einer von uns ist so dumm und erzählt es ihm. Und selbst wenn er Verdacht schöpft: Glaubst du, jemand wie er hat den Mut, auf einem fremden Planeten wegzulaufen? Ohne Nahrung? Ohne Waffen? Du wirst sehen, sobald er den ersten Sorn zu Gesicht bekommt, frisst er uns aus der Hand.«

      Wieder hörte Ransom undeutlich Westons Stimme.

      »Woher soll ich das wissen?«, sagte Devine. »Vielleicht eine Art Häuptling. Aber wahrscheinlich eher irgendein Hokuspokus.«

      Diesmal kam eine sehr kurze Äußerung aus dem Kontrollraum, anscheinend eine Frage. Devine antwortete sofort.

      »Das würde erklären, warum sie ihn haben wollen.«

      Weston stellte eine weitere Frage.

      »Menschenopfer, würde ich sagen. Von ihrem Standpunkt aus natürlich nicht; du weißt schon, was ich meine.«

      Diesmal hatte Weston eine ganze Menge zu sagen und Devine lachte in seiner typischen Art leise vor sich hin.

      »Klar«, sagte er. »Versteht sich, dass du alles aus den erhabensten Motiven tust. Solange sie zu den gleichen Ergebnissen führen wie meine Motive, seien sie dir von Herzen gegönnt.«

      Weston sprach weiter und diesmal schien Devine ihn zu unterbrechen.

      »Du wirst dich doch nicht etwa aufregen?«, sagte er. Dann schwieg er eine ganze Weile und schien zuzuhören.

      »Wenn du die Scheusale so gern hast«, erwiderte er schließlich, »kannst du ja bleiben und dich mit ihnen paaren – falls es bei ihnen Geschlechtsunterschiede gibt, was wir noch nicht wissen. Aber keine Bange, wenn es Zeit ist, dort aufzuräumen, werden wir einen oder zwei für dich übrig lassen, und die kannst du dann als Schoßtiere halten oder Versuche mit ihnen anstellen oder mit ihnen schlafen oder alles zusammen – was immer du willst … Ja, ich weiß. Einfach abscheulich. War auch nur ein Scherz. Gute Nacht.«

      Einen Augenblick später schloss Devine die Tür zum Kontrollraum und ging durch den Salon in seine eigene Kabine. Ransom hörte, wie er die Tür verriegelte, was er aus unerfindlichen Gründen immer tat. Die Spannung, mit der er dem Gespräch zugehört hatte, ließ nach. Er hatte die Luft angehalten und atmete nun mehrere Male tief durch. Dann betrat er vorsichtig den Tagesraum.

      Obwohl er wusste, dass er gut daran täte, so schnell wie möglich wieder ins Bett zu gehen, blieb er in dem inzwischen so vertrauten strahlenden Licht stehen und betrachtete es mit einem neuen, beinahe schmerzlichen Gefühl. Aus diesem Himmel, diesen Gefilden des Glücks sollten sie nun bald hinabsteigen – und wohin? Zu Sornen, Menschenopfern, abscheulichen, geschlechtslosen Ungeheuern. Was war wohl ein Sorn? Seine eigene Rolle bei der ganzen Sache war jetzt hinlänglich klar. Jemand oder etwas hatte ihn angefordert. Die Anforderung konnte kaum ihm persönlich gelten. Der Jemand wollte offenbar ein Opfer von der Erde, irgendein Opfer. Die Wahl war auf ihn gefallen, weil Devine sie getroffen hatte; er musste feststellen – eine späte und in jeder Beziehung erschreckende Entdeckung –, dass Devine ihn all diese Jahre genauso von Herzen gehasst hatte, wie er selbst Devine hasste. Aber was war ein Sorn? Sobald er einen sähe, würde er Weston aus der Hand fressen. In seinem Kopf – wie in den Köpfen so vieler seiner Zeitgenossen – spukten eine ganze Reihe von Schreckgespenstern herum. Er hatte H. G. Wells und andere Autoren gelesen. Sein Universum war von Ungeheuern bevölkert, mit denen die antike oder mittelalterliche Mythologie kaum Schritt halten konnte. Insektenähnliche, wurmförmige oder krustentierartige Scheusale mit zuckenden Fühlern, kratzenden Flügeln, schleimigen Windungen, tastenden Fangarmen – solche und andere monströse Verbindungen von übermenschlicher Intelligenz und unersättlicher Grausamkeit schienen ihm in einer fremden Welt etwas nur allzu Wahrscheinliches zu sein. Die Sorne waren vermutlich … waren sicherlich … Er wagte nicht, sich auszumalen, wie die Sorne waren. Und er sollte ihnen ausgeliefert werden. Irgendwie erschien ihm dies schrecklicher als die Vorstellung, von ihnen gefangen zu werden. Überreicht, ausgehändigt, dargeboten. Seine Fantasie spiegelte ihm verschiedene Scheußlichkeiten ohne jeden Zusammenhang vor – hervorquellende Augen, gähnende Mäuler, Hörner, Stacheln, Kieferzangen. Der Abscheu vor Insekten, vor Schlangen, vor allem, was schleimig und gallertartig war, spielte eine grausige Symphonie auf seinen Nerven. Und die Wirklichkeit würde noch schlimmer sein: etwas Außerirdisches, Andersartiges – etwas, woran man nie gedacht hatte, nie auch nur hätte denken können. In diesem Augenblick fasste Ransom einen Entschluss. Er konnte dem Tod ins Auge sehen, nicht aber den Sornen. Wenn es irgendeine Möglichkeit gab, musste er fliehen, sobald sie auf Malakandra gelandet waren. Der Hungertod oder sogar die Aussicht, von Sornen gejagt zu werden, waren immer noch besser als eine Auslieferung. War eine Flucht unmöglich, musste er Selbstmord begehen. Ransom war ein frommer Mensch. Er hoffte auf göttliche Vergebung. Er sah keine andere Möglichkeit mehr. Ohne zu zögern, stahl er sich zurück in die Kombüse und sicherte sich das schärfste Messer. Um keinen Preis würde er es mehr hergeben.

      Auf den Schrecken folgte eine große Erschöpfung, und sobald er in seinem Bett lag, fiel er in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

      6 _______

      Als er erwachte, fühlte er sich sehr erfrischt und schämte sich ein wenig seines Entsetzens am vergangenen Abend. Die Situation war zweifellos sehr ernst; so ernst, dass er die Möglichkeit, lebendig zur Erde zurückzukehren, beinahe ausschließen musste. Aber dem Tod konnte man ins Auge sehen, eine rationale Todesangst konnte gemeistert werden. Wirkliche Schwierigkeiten bereitete ihm das irrationale, das biologische Grauen vor Ungeheuern. Als er nach dem Frühstück in der Sonne lag, kämpfte er so gut es ging gegen dieses Grauen an und überwand es schließlich. Er hatte das Gefühl, dass jemand, der wie er durch die Himmel segelte, keine jämmerliche Angst vor irgendwelchen erdgebundenen Geschöpfen haben sollte. Ihm kam sogar der Gedanke, dass das Messer ebenso gut in fremdes Fleisch eindringen konnte wie in sein eigenes. Eine solch angriffslustige Stimmung war bei Ransom sehr selten. Wie viele Männer seines Alters schätzte er seinen Mut eher zu niedrig als zu hoch ein. Der Unterschied zwischen den Jugendträumen und seinen tatsächlichen Kriegserlebnissen war erschreckend gewesen und vielleicht hatte die Erkenntnis, dass er sich schlecht zum Helden eignete, das Pendel zu weit in die andere Richtung ausschlagen lassen. Er befürchtete, dass seine augenblickliche Entschlossenheit sich als kurzlebige Illusion erweisen könnte; aber er musste das Beste daraus machen.

      Während Stunde um Stunde verging und in dem ewigen Tag Wachen auf Schlaf folgte, nahm er eine ganz allmähliche Veränderung wahr. Die Temperatur sank langsam. Sie zogen wieder Kleider an. Dann kam warme Unterwäsche hinzu. Schließlich wurde sogar die elektrische Heizung in der Schiffsmitte eingeschaltet. Und es wurde deutlich – obwohl das Phänomen schwer zu erfassen war –, dass die Intensität des Lichts weniger überwältigend war als zu Anfang der Reise. Der vergleichende Verstand konnte den Unterschied zwar feststellen, aber man empfand nicht, dass das Licht schwächer wurde, und ganz und gar unmöglich war es, sich das Geschehen als Dämmerung zu denken. Denn während die Intensität der Strahlung allmählich nachließ, blieb die unirdische Beschaffenheit des Lichts unverändert so wie zu Anfang. Der Vorgang war nicht, wie das Verblassen des Tageslichts auf der Erde, mit zunehmender Luftfeuchtigkeit und Farbenspielen verbunden. Man konnte die Intensität dieses Lichts halbieren, dachte Ransom, und die verbleibende Hälfte blieb dennoch genau das, was das Ganze gewesen war – weniger, aber nicht anders. Halbierte man die Lichtmenge abermals, so wäre der Rest immer noch dasselbe. Solange dieses Licht existierte, würde es seine Eigenheit bewahren – selbst noch in jener unvorstellbaren Ferne, wo es mit letzter Kraft hingelangte. Er versuchte, Devine diese Gedanken zu erklären.

      »Wie echte Markenseife, oder?« Devine grinste. »Qualität bis zur letzten Schaumblase.«

      Nicht lange danach traten kleine Störungen in dem gleichmäßigen Ablauf ihres Lebens an Bord auf. Weston erklärte, dies seien die ersten, noch schwachen Auswirkungen der Anziehungskraft Malakandras.

      »Das bedeutet«, sagte er, »dass wir bald den Schiffsmittelpunkt nicht mehr als unten empfinden. Unten wird


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