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Das Lebenselixier. Эдвард Бульвер-ЛиттонЧитать онлайн книгу.

Das Lebenselixier - Эдвард Бульвер-Литтон


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Sicherheit,“ sagte ich ehrlich, obwohl mir die Eifersucht einen plötzlichen Stich versetzte, „aber da kommt die Arznei. Würden Sie ihr das Mittel hinaufbringen und dann eine halbe Stunde oder so bei ihr sitzen bleiben? Ich bin mir sicher, dass sie dann eingeschlafen sein wird. Ich werde hier warten, bis sie zurück kommen. Ich werde mich einstweilen mit den Zeitungen und Büchern auf Ihrem Tisch amüsieren. Ein Moment noch – entfernen Sie vorsichtshalber alle Blumen aus Miss Ashleigh´s Schlafzimmer. Es war mir so, als hätte ich einen heimtückischen Rosenstrauch am Fenster stehen sehen. Wenn das der Fall ist, lassen Sie ihn entfernen.“

      Als ich alleine war, sah ich mich in dem Zimmer um, in dem ich mich jetzt – voll Freude – als privilegierten Gast betrachten konnte. Ich berührte die Bücher, die Lilian berührt haben musste. In den Möbeln, deren hastige Positionierung noch nicht das Aussehen von Wohnlichkeit vermitteln konnten, erblickte ich Gegenstände, die ihr Geist mit der Geschichte ihres jungen Lebens in Verbindung bringen würde. Die Laute, die bestimmt ihr gehörte, und der Schal in den bei Mädchen so beliebten Farben – strahlend weiß und blass blau – und der Vogelkäfig, das Kästchen aus Elfenbein mit seinen Werkzeugen, die zu hübsch für den Gebrauch waren – all das erzählte von ihr.

      Es war eine selige, berauschende Erfahrung, aus der ich durch die Rückkehr von Mrs. Ashleigh gerissen wurde.

      Lilian schlief ruhig. Ich hatte keinen Grund länger zu bleiben.

      „Ich verlasse Sie, wie ich hoffe, etwas beruhigter?“ sagte ich, „erlauben Sie mir, morgen Nachmittag noch einmal vorbeizuschauen?“

      „Oh ja, ich wäre Ihnen wirklich dankbar!“

      Mrs. Ashleigh streckte ihre Hand aus, als ich mich zur Tür wandte.

      Gibt es einen Arzt, der nicht manchmal gefühlt hätte, wie ihn das förmliche Honorar aus dem Garten der Menschlichkeit auf den Marktplatz des Geldes wirft – ihn auszuschließen scheint aus dem Bund der Freundschaft unter Gleichen und ihm verdeutlicht: „Es ist wahr, ich verdanke Ihnen Gesundheit und Leben. Adieu! Bitte sehr, hier ist Ihr Lohn!“ Bei einer Armen wäre ich nicht in Verlegenheit geraten; aber Mrs. Ashleigh war wohlhabend: von der üblichen Verfahrensweise abzuweichen, wäre eine Unverschämtheit gewesen. Aber selbst wenn die Ablehnung zur Folge gehabt hätte, dass ich Lilian nie wieder sehen könnte, konnte ich das Geld ihrer Mutter nicht annehmen. So tat ich, also ob ich die ausgestreckte Hand nicht bemerken würde und beschleunigte meine Schritte.

      „Aber Dr. Fenwick – warten Sie doch!“

      „Nein, Madame, nein. Miss Ashleigh hätte sich auch ohne meine Hilfe schnell wieder erholt. Wenn meine Hilfe wirklich benötigt wird, dann.... aber der Himmel verhüte, dass diese Zeit komme. Wir können morgen wieder über sie sprechen.“

      Ich war fort – im von Blüten duftenden Garten; dann auf der Gasse zwischen den engen Wänden; auf der verlassenen Straße, über welcher der Vollmond schien, wie in der Winternacht, in der ich aus der Kammer des Todes flüchtete. Aber heute wirkten die Straßen nicht unheimlich und der Mond war nicht länger Hekate, die traurige Göttin der Furcht und der Gespenster, sondern vielmehr die süße, einfache Herrin der Sterne, zu deren süßem Antlitz von jeher die Liebenden aufblickten (vorausgesetzt die Vermutung der Astronomen ist richtig), seit sie sich von der Erde trennte, um aus der Ferne die Flut ihrer Meere zu steuern, auf dieselbe Weise wie die Liebe, von der Liebe getrennt, das ihr sehnsüchtig zugewandte Herz, einem geheimnisvollen Gesetz folgend, beherrscht.

      Kapitel XI

      Mit welcher Freude empfing ich die Patienten, die mich am nächsten Morgen aufsuchten. Die ganze menschliche Rasse schien mir auf einmal liebenswerter und ich sehnte mich danach, auf alle einige Strahlen der herrlichen Hoffnung fallen zu lassen, die in meinem Herzen dämmerte. Mein erster Besuch dieses Tages galt der armen jungen Frau, von der zurückkehrend mich ein Zug des Schicksals in den Garten lockte, in dem ich Lilian zuerst erblickte. Ich fühlte eine tiefe Dankbarkeit gegenüber dieser Patientin; ohne sie hätte ich Lilian noch nicht kennengelernt.

      Der Bruder des Mädchens, ein junger Mann, der bei der Polizei Dienst tat und dessen Gehalt eine verwitwete Mutter und die leidende Schwester unterstützte, empfing mich an der Schwelle des kleinen Hauses.

      „Oh, Sir, sie fühlt sich heute viel besser – hat fast keine Schmerzen. Wird sie es überleben, gibt es Hoffnung?“

      „Wenn meine Behandlung so gut angeschlagen hat, wie Sie sagen, wenn sie sich wirklich so viel besser fühlt, kann ich, glaube ich, eine Genesung versprechen. Aber zuerst einmal muss ich sie mir ansehen.“

      Der Kranken ging es tatsächlich sehr viel besser. Ich fühlte, dass ich durch meine Geschicklichkeit einen großen Triumph errungen hatte, aber an diesem Tag war selbst mein intellektueller Stolz in dem Übermaß an Gefühl, das in meinem Herzen erblüht war, vergessen.

      Als ich auf dem Rückweg aus dem Krankenzimmer wieder auf den Bruder traf, der noch immer draußen wartete, lächelte ich.

      „Ihre Schwester ist gerettet, Wady. Sie braucht jetzt hauptsächlich Wein und leichte Kost. Beides können Sie von nun an täglich bei mir zu Haus abholen.“

      „Gott segne Sie, Sir. Wenn ich jemals etwas für Sie tun kann....“ stammelte er. Dann versagte ihm seine Stimme den Dienst.

      Mir, Allen Fenwick, helfen – dieser arme Polizeibeamte. Mir, dem selbst ein König keinen Dienst mehr erweisen konnte. Was verlangte ich auf Erden, außer Ruhm und Lilian´s Herz? Einen Thron und Brot gewinnt man durch die Hilfe anderer; Ruhm und das Herz einer Frau kann man nur aus eigener Kraft erringen.

      So schritt ich fröhlich den Hill hinauf, durch das offene Eisentor, über den Feengrund und stand schließlich vor Lilian´s Heim. Der Bedienstete, der mir die Tür öffnete, schien etwas verwirrt zu sein, ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen, sondern sagte hastig:

      „Nicht zu Hause, Sir; eine Nachricht für Sie.“

      Mechanisch drehte ich die Notiz in meiner Hand. Ich fühlte mich wie betäubt.

      „Nicht zu Hause! Miss Ashleigh kann doch nicht ausgegangen sein. Wie geht es ihr?“

      „Viel besser, Sir, danke Ihnen.“

      Immer noch konnte ich die Nachricht nicht öffnen. Meine Blicke wanderten sehnsüchtig zu den Fenstern hinauf und dort – hinter dem Fenster des Besuchszimmers – erblickte ich das finstere Gesicht Mr. Vigors. Vor Zorn fing mein Gesicht an zu glühen, ich erkannte, dass ich entlassen war und verließ mit erhobenem Haupt und festem Schritt den Schauplatz.

      Sobald ich das Tor hinter mir hatte, öffnete ich die Nachricht. Sie begann sehr förmlich, man dankte mir in höflichen Worten für den am Vorabend geleisteten Dienst, wolle mich jedoch nicht mit der Wiederholung meines Besuches bemühen und sende anbei den doppelten Betrag des sonst üblichen Honorars. Ich schleuderte das Geld wie eine Natter, die mich gebissen hatte, über die hohe Mauer und zerriss die Nachricht in Fetzen. Nachdem ich auf derart unsinnige Weise meinem Ärger Luft gemacht hatte, machte sie einer dumpfen, nagenden Trauer Platz, die alle anderen Gefühle überlagerte. An Ende der Gasse machte ich halt. Ich schreckte vor dem Gedanken an das Menschengewühl auf den Straßen zurück. Ein noch größeres Greuel aber war mir der Gedanke an die Routine meiner Pflichten, die sich vor mir in der Wüste ausbreitete, in die sich mein Alltag verwandelt hatte. Ich setzte mich auf eine Bank und bedeckte mein mutloses Gesicht mit zitternden Händen. Ich sah auf, als das Geräusch von Schritten an mein Ohr drang und sah Dr. Jones, der, offensichtlich vom Abbots´House kommend rasch die Gasse herunterkam. Er musste zur selben Zeit dort gewesen sein, als ich meine Aufwartung machte. Ich war nicht nur entlassen, sondern sogar schon ersetzt. Ich stand auf, bevor er den Platz erreichen konnte, an dem ich saß, begab mich auf den Weg in die Stadt und machte meine Runde; aber meine Aufmerksamkeit war nicht mehr so zärtlich, meine Kunst nicht mehr so genial von der Glut des Wohlwollens beschleunigt, wie dies meine ärmeren Patienten am Morgen empfunden haben mochten. Ich habe gesagt, wie der Arzt das Krankenzimmer betreten müsse - ruhige Intelligenz. Aber wenn das Herz getroffen ist, leidet der Intellekt ebenfalls. Ich befürchte, an diesem Tag war mein ruhiger Intellekt nicht


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