Эротические рассказы

Heiliger Schein. Adrian PlassЧитать онлайн книгу.

Heiliger Schein - Adrian Plass


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leben …

      Ein außergewöhnlicher/​umwerfender/​erstaunlicher / gewaltiger Triumph …

       Eine Botschaft direkt aus dem Himmel …

       Worte des Lebens, der Heilung und der Inspiration …

      Ein Buch, das buchstäblich die Achse der Erde verschieben wird …

       Die endgültige Antwort auf alle geistlichen Fragen …

       Gott selbst hat dieses Buch geschrieben …

      Der Rückumschlag sollte eine Zusammenfassung des Inhalts des Buches enthalten, meist »Klappentext« genannt, und überschwänglich positive Kommentare von (möglichst bekannten) Leuten, denen vor dem Erscheinen eine Kopie des Manuskriptes zugesandt wurde.

      Der Klappentext kann ebenso wie der Inhalt des Covers vor dem Buch selbst geschrieben werden. Zweifel zerstören wurde (von mir) folgendermaßen beschrieben:4

      »In diesem Buch nimmt sich Durham Steadman vor, einen Bereich des Glaubens auszugraben und gründlich zu erforschen, der in der Vergangenheit vernachlässigt oder mit Gleichgültigkeit behandelt wurde. Andere Bücher zu diesem Thema stellen Fragen. Steadman spricht furchtlos die Antworten aus. In einer Reihe leicht verständlicher Abschnitte wird jeder Aspekt des Problems bearbeitet und auf eine Weise geklärt, die den Rastlosen Ruhe und dem sehnsuchtsvollen Herzen Erfüllung bringen wird.«

      Mit den Empfehlungen von berühmten Leuten ist es ein wenig kniffliger. In meinem Fall zum Beispiel fielen die Reaktionen auf die Manuskripte, die mein Verlag verschickte, durchweg so negativ aus, dass ich ein wenig kreativ kürzen musste, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Hier ist eine Abschrift des Originals einer Kritik, aus der ich einige Kommentare für den Rückumschlag von Zweifel zerstören herausgriff. Die Teile, die schließlich auf der Rückseite des Buches zitiert wurden, sind hervorgehoben.

      »Dieses Buch ist nicht nur entsetzlich schlecht geschrieben; das Manuskript war auch, als ich es aus dem Umschlag nahm, mit einer ekelhaften, marmeladenähnlichen Substanz verschmiert. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, weil die erste Seite an meinen Fingern festklebte. Dies, verbunden mit den abscheulichen und schwachsinnigen Gedanken, die in dem Buch zum Ausdruck kommen, brachte meinen ganzen Organismus durcheinander; es hielt mich die ganze Nacht über wach. Ich sollte hinzufügen, dass ich es besonders unerhört finde, dass Sie als Verlag mir in Ihrem Begleitbrief weismachen wollen, Steadman sei ein Christ von seltener Genialität. Ich bilde mir über solche Dinge gern meine eigene Meinung. Ich weiß nicht genau, was das Gegenteil von »Genialität« ist, aber was immer es ist, dass Steadman über diese Eigenschaft verfügt, dürfte feststehen. Durch eine gewaltige Willensanstrengung und rein aus Pflichtgefühl habe ich es tatsächlich geschafft, dieses Buch bis zum Ende zu lesen. Eine herkulische Leistung! Es ist absoluter Müll! Meine Empörung nahm stetig zu, während ich mich durch den negativen Sumpf dieses grauenhaften Buches kämpfte. So außer mir war ich, dass ich hinterher das Manuskript Seite für Seite in den Kamin steckte, und als Steadmans Worte vor meinen Augen aufloderten, konnte ich endlich Frieden finden. Bitte beachten Sie, dass ich nicht den Wunsch habe, noch weitere Bücher der inkompetenten Scharlatane zu rezensieren, die für Ihr Haus schreiben. Dies ist mein letzter Brief an Sie, und ich werde Kopien an alle meine Freunde verschicken, um sie davor zu warnen, sich mit einem Verlag einzulassen, der sich nicht entblödet, eine so unglaubliche Eruption dummen Gefasels zu veröffentlichen.

       Alec Delve – Maidstone

      Das letzte Erfordernis ist ein starker, verlockender Einstieg von einem oder zwei Absätzen, um den Blick des potenziellen Lesers zu fesseln. Zweifel zerstören fing folgendermaßen an:

      »Von der riesigen goldgelben Himmelskuppel brannte die Sonne erbarmungslos nieder auf das Metall der Eisenbahnschienen, an die ich mit Händen und Füßen gefesselt war. Unter Hohngelächter und Freudengeheul waren die Angehörigen des kriegerischen Aswari-Stammes auf ihren Kamelen in die ewige, gnadenlose Wüste davongeritten und hatten mich allein und hilflos zurückgelassen. Nun wurde die lange Stille, die nach ihrem Verschwinden eingetreten war, durchbrochen vom Schnaufen und Dröhnen einer riesigen Dampflokomotive, die unerbittlich durch die dünne Wüstenluft in meine Richtung rollte. Keine Chance, dass der metallene Riese rechtzeitig zum Stillstand kommen würde, selbst wenn der Gobadi oder Lokführer wach genug war, meinen hilflosen Körper durch die vor Hitze flimmernde Luft auszumachen. Verzweifelt versuchte ich mich schreiend bemerkbar zu machen, doch meine schwächlichen Rufe wurden durch das Donnern des nahenden Ungeheuers zu Fetzen zerblasen. Das Einzige, was zwischen mir und dem sicheren Tod stand, war mein Glaube an einen Gott, der Wunder tun kann.

      ›Hilf mir!‹, schrie ich heiser aus meiner von der trockenen Luft ausgedörrten Kehle. ›Hilf mir, Gott!‹

      Keine dreißig Meter mehr entfernt, folgte das Ruß speiende Ungeheuer donnernd dem einspurigen Gleis. Ich kniff meine Augen fest zu und wartete auf das abrupte Ende. Jetzt konnte mich gewiss nichts mehr retten …5

      Ich war hierher ins Zentrum der Wüste Gobi gekommen als Mitglied eines Missionsteams, dessen Aufgabe die Übersetzung und Verteilung usw. usf.«

      So einen Einstieg brauchen Sie. Natürlich müssen Sie dann noch den Rest des Inhalts schreiben. Das mag sich nach einer ermüdenden Plackerei anhören, aber es muss nun einmal eine bestimmte Anzahl von Seiten gefüllt werden, ehe das Ergebnis zutreffend als »Buch« bezeichnet werden kann. Aber womit Sie sie füllen, spielt eigentlich keine Rolle. Tippen Sie einfach etwas ein und schicken Sie es ab. Solange Sie das Cover und die ersten paar Absätze richtig hinbekommen haben, kann Ihnen nichts passieren.

       Gemeindelebenskunst und Dichtung

      Vielen Dank an Steadman für diese Beiträge. Soviel ich weiß, hat sich dieser große Gemeindelebenskünstler noch nie an Dichtung versucht, doch in den frühen Achtzigerjahren hat sich Jerome Sandman, der in unserem alten Institutsquartier in Frome in Kreativer Gemeindelebenskunst ausgebildet wurde, auf Gemeindeveranstaltungen und Festivals einen beachtlichen Namen als Dichter gemacht. Die Gedichte, die er schrieb und vortrug, waren, wie er selbst im privaten Gespräch zugab, zufällig zusammengewürfelt und vollständig sinnfrei; doch seine Gewohnheit, in Boxershorts und Boxhandschuhen aufzutreten und sein Make-up und seine Frisur so zu gestalten, dass er dem einstigen britischen Schwergewichtsmeister Joe Bugner (siehe Abbildung) so ähnlich wie möglich sah, hatte etwas unnachahmlich, schockierend Bizarres an sich. Dazu kam, dass sein Vortragsstil so eindringlich und düster-bedeutsam war, dass das christliche Publikum ihm gebannt lauschte und manches Mal von seinen Lesungen zutiefst bewegt war. Hier ist eine Probe seiner Arbeit. Das Gedicht trägt den Titel »Refrain, erblasst und antiquiert«.

      Refrain, erblasst und antiquiert,

      du hast den blauen Schmerz verschlungen

      und hast das Lügenband geschlungen

      siebenfach um das Schneegeviert.

      Von perlschimmernden Feldern her

      dringt über Belgiens Schreckgesichter

      das Zucken greller Sternenlichter

      durch rote Nacht bis hin zum Meer.

      Fürchte den Regen, scheu den Dorn,

      bleib fern von den verseuchten Teichen,

      und gibt ein Engel dir ein Zeichen,

      so beuge dich des Raben Zorn.

      Ich weiß von Sandman selbst – und sehe keinerlei Grund, an seiner Behauptung zu zweifeln –, dass diese lächerliche Aneinanderreihung von Wörtern seine Zuhörer regelmäßig zu Tränen rührte. Eine Frau sagte ihm, nachdem sie es gehört habe, habe sie zum ersten Mal den Zusammenhang von Prädestination und freiem Willen richtig verstanden. Ein anderer Zuhörer spendete spontan einen Pooltisch für die Seemannsvereinigung.

      Eine


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