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Weiße Wölfe am Salmon River. Lutz HatopЧитать онлайн книгу.

Weiße Wölfe am Salmon River - Lutz Hatop


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dem Durcheinander Einhalt.

      „Ahmik, ich denke, ich muss mich bei dir bedanken. Wir brauchen ganz besonders dich. Du weißt, das wollte ich von Anfang an. Soll Shonessi ihre Arbeit wieder aufnehmen, … aber ohne diesen Lakota.“

      „Lakota wird bei uns mitarbeiten. Er wird, du wirst es sehen, uns eine Hilfe sein. Außerdem brauchen wir das Gästehaus, die beiden müssen schließlich irgendwo wohnen. Wenn du nichts dagegen hast, wohne ich bei dir.“ Ahmik lachte breit, „das sind die Bedingungen. Nur so werden wir zusammenkommen. Teilt mir bitte das Ergebnis mit.“

      Mit einem kurzen Gruß entfernte sich Ahmik aus dem Versammlungsraum, setzte sich in seinen Pickup und fuhr zum Roten Haus. Marc und Shonessi saßen noch immer auf dem Steg.

      „Darf ich stören?“

      „Nein, das siehst du doch“, sie lachte, „Ahmik, stell dir vor, Lakota zahlt mir ein Studium für den Journalismus. Ist das nicht toll?“

      „Schon. Äh, Lakota, hast du denn so viel Geld?“

      Doch sie sagte nichts, blickte ihren Bruder immer noch lachend an, während Marc nach einer passenden Antwort suchte.

      „Ich habe ein bisschen Gespartes, sonst hätte ich mir diese Reise nicht leisten können. Für Shonessi reicht es auf jeden Fall.“

      Ein lang gezogenes „Okay“ von Ahmik war alles. Marc sah ihm an, dass er kein Wort glaubte, ließ es aber stehen. Sie warteten gemeinsam zwei Stunden, dann kam eine Abordnung die Straße zum See herunter. Der Chief der 'Dene', sein Sohn Machk und vier weitere Ratsmitglieder näherten sich langsam den Dreien. Sein Vater Littlefoot war nicht dabei. Marc sah Ahmik die Enttäuschung an.

      „Das Ergebnis ist nicht so, wie ich es mir gewünscht habe“, stellte Ahmik mit bitterer Miene fest. Marc legte seinen Arm schützend um Shonessi. Dann standen sich beide Gruppen gegenüber.

      „Wir haben eine Entscheidung getroffen.“

      Ahmik nickte.

      „Ahmik, du wirst unser neuer Sprecher mit allen Rechten und Pflichten. Shonessi wird weiter ihre Aufgabe erfüllen“, der Chief räusperte sich, „ähm, … Lakota kann hier bleiben und unterstützt euch beide. Das bedeutet, ihr seid für ihn verantwortlich.“

      Marc nickte Ahmik zu und zeigte ihm sein Einverständnis.

      „Dann gilt es ab jetzt.“

      Der Chief nestelte in seiner Tasche, holte einen Schlüsselbund heraus und übergab diesen mit einem Lächeln an … Lakota.

      „Seid willkommen in Dettah, auch du Lakota. Vergiss nie! Ehre deinen Namen. Das Haus gehört bis auf weiteres euch.“

      „Was ist mit Littlefoot?“ Ahmik wollte Gewissheit.

      „Littlefoot wird uns verlassen, er kehrt in sein Dorf auf Mahonie Island zurück. Er ist ein alter störrischer Mann und nicht bereit, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Das führt uns in eine Sackgasse. Shonessi, bereitest du die Presseerklärungen vor. Schließlich muss die Glenconan AG wissen, wer ihre neuen Gegner sind. Erwähne auch Lakota, es ist gut, wenn wir von einem fremden Weißen unterstützt werden. Ahmik, du bereitest die große Demonstration in Yellowknife vor.

       Begegnung in Yellowknife

      Zwei Wochen später. Es war bereits Anfang Oktober, die Temperaturen waren für die Jahreszeit zu warm, fast zehn Grad zeigte das Thermometer an. Der Winter hatte seine eisigen Vorboten noch nicht ausgesandt.

      Die Glenconan AG residierte im elften Stock des 'Scotia Centers' in Yellowknife. Die Fassade glitzerte im Sonnenlicht silbern, hinter der Fassade dagegen waren dunkle Wolken aufgezogen.

      Tom Baxter, Vorstand der Glenconan AG, war persönlich angereist, um die Führung in diesem Teil der Welt zu regeln. Frederic Fowler hatte in seinen Augen nicht nur versagt, sondern auch Ermittlungen der Behörden gegen die Glenconan AG heraufbeschworen.

      In einem Nebenraum unterhielten sich Tom Baxter und sein mitgereister Vertrauter, sein Londoner Stellvertreter über Lösungen.

      „Für mich gibt es nur eine Lösung: Fowler muss weg. Schmeißen Sie ihn raus, am besten gleich heute.“

      Tom Baxter nickte bedächtig: „Wie ist der Stand der polizeilichen Ermittlungen?“

      „Sie können uns bis jetzt nichts nachweisen. Aber auch wir haben keine Informationen, warum der Hubschrauber mit unseren Leuten am 'The Gate' abgestürzt ist. Sie haben Teile der Kabine gefunden, er muss am Hang zerschellt sein. Die Trümmer liegen in einem Umkreis von fast einem Kilometer zerstreut. Den ersten Toten haben sie auch geborgen, ist mir aber vollkommen unbekannt, Fowler übrigens auch. Das ist das Merkwürdige daran. Niemand weiß, wer dieser Mann war. Fowler hat hier nichts mehr im Griff!“

      „Und Sie finden das ausreichend, ihn zu entlassen?“

      „Sicher, er bekommt einen Ausgleich und wird im Gegenzug zum Schweigen verpflichtet. Ich glaube nicht, dass er auf eine solche Abfindung verzichten wird.“

      Da bin ich mir nicht sicher, ich brauche eine andere, eine bessere Lösung. Tom Baxter wurde aus seinen Gedanken gerissen, als aufgeregt Frédéric Fowlers Sekretärin in der Tür stand, die sie ohne anzuklopfen, weit aufgerissen hatte.

      „Mr. Baxter, kommen Sie, schnell. Auf der Straße tut sich was. Nichts Gutes!“

      Tom Baxter beeilte sich keineswegs, ging gemächlich in das Büro der Sekretärin und blickte gelangweilt aus dem Fenster. Das änderte sich schlagartig.

      „Verd…“

      Auf der Straße, direkt vor dem Scotia Center hatten sie ein Podest aufgebaut, daneben standen zahlreiche Pressevertreter und Polizei. Mit einem leistungsstarken Megaphon hielt der Chief der 'Dene' eine Ansprache, immer wieder unterbrochen von heftigem Beifall seiner Landsleute. Auch fanden sich mehr und mehr Bürger von Yellowknife ein. Dann reichte er das Megaphon an Ahmik weiter, trat in die zweite Reihe zurück, Marc und Shonessi stellten sich neben ihn.

      „Volk der Dene, Bürger von Yellowknife. Wir sind angetreten um der Glenconan AG Einhalt zu gebieten. Warum, wird euch jetzt ein guter Freund von mir erzählen. Er kann das viel besser sagen, er ist ein Augenzeuge.“

      Mit diesen Worten reichte er das Megaphon an Marc weiter.

      „Mein Name ist Marc Mezger, das bedeutet im Englischen übrigens 'Butcher'. Viel wichtiger ist etwas anderes: meine Freunde nennen mich 'Lakota'. Jeder von euch weiß, was dieser Name bedeutet. Das ist für mich Programm: Freund, der zu mir steht.“

      Es war still geworden, alle hörten zu, die Journalisten schrieben eifrig in ihre Blöcke. Marc wurde lauter, man spürte in seiner Stimme, dass er es ernst meinte.

      „Freund steht für uns, für uns alle, die hier stehen. Dieser Konzern, die Glenconan AG zerstört vorsätzlich nicht nur die Wälder und entzieht den vielen Tieren, insbesondere den Karibus die Lebensgrundlagen … Nein, er bedroht uns, die Menschen. Nicht nur wir, die hier leben. Der Wald ist unsere grüne Lunge. Er bringt uns die Luft zum Atmen. Und für was wird dieser Wald zerstört?“

      Seine Stimme wurde eindringlicher, heftiger.

      „Mr. Tom Baxter, wie viele Milliarden Dollar muss ein einzelner besitzen, damit er zufrieden ist? Sie zerstören den Wald für Geld! Für Ihre persönliche Bereicherung. Niemand sonst hat einen Nutzen davon. Leute wie Sie reden von Sozialschmarotzern, die zu faul zum Arbeiten sind. Der größte Schmarotzer sind Sie …“

      In diesem Augenblick öffneten sich die Türen des Centers und heraus traten Tom Baxter, sein Stellvertreter, weitere Mitarbeiter der Glenconan AG und Frédéric Fowler. Marc stutzte, als er beide, Baxter und Fowler sah. Wut übermannte ihn.

      „Da sind ja die beiden Herren aus dem Jumbo von Frankfurt nach Vancouver.“

      Er wurde leise, Schärfe kam in seine Stimme.

      „Tom


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