Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien. Thomas MeyerЧитать онлайн книгу.
sich selbst entwickelte und modifizierte regulative Bewegungshandlungen in das sportartspezifische Auf- und Abwärmen integrieren. Funktionelle Bewegungen wie Kräftigungen, Stabilisationen und Dehnungen können um regulative Bewegungen erweitert werden.
Ein wichtiger Bestandteil der indirekten Lehre des freien Bewegungslernens besteht darin, dem Sportler eine Orientierung und Richtlinie an die Hand zu geben, mit deren Hilfe er lernt zu erleben, welche Handlungen richtig bzw. gut und wirksam sind und welche nicht. Da dienen das aktuelle Wohlgefühl und körperliche Empfinden als Gradmesser.
Folgende Anweisungen dienen als didaktische Basis:
Beide Anweisungen lassen sich sowohl zum Senken des Muskeltonus (Entspannung) als zur Erhöhung und Stabilisierung (Aktivierung) des Muskeltonus einsetzen. Über die Inhalte der Bewegungen entscheidet der Sportler selbst.
Der Vorteil besteht darin, dass ähnlich wie beim Autogenen Training und der progressiven Muskelrelaxation keine verletzungsgefährdenden Bewegungshandlungen angewiesen werden, was erstens den Einsatz bei Personen zulässt, die man persönlich nicht kennt (also für allgemeine Bewegungs-, Regulationsprogramme) und zweitens für ältere, pflegebedürftige und gehandicapte Menschen anwendbar wird.
Mithilfe des freien Bewegens, welches die Möglichkeit bietet, sich nicht zu bewegen, nicht zu regulieren (denn es besteht keine Regulationspflicht), lässt sich mit dem Vorstartzustand vor Wettkämpfen kreativer und intuitiver umgehen und lassen sich immer wieder an die spezifische Situation angepasste Wege zur Belastungsvor- und Nachbereitung entwickeln. Dies eröffnet Wege zu einer intuitiven Trainingsund Wettkampfgestaltung.
Bei klassischen Tänzern ist diese Art der Vorbereitung weiter verbreitet: Während des Aufwärmens werden – gemäß der spezifischen Anforderungen und Belastungen – zumeist weniger funktionelle, sondern kreative Bewegungen durchgeführt, oder es werden funktionelle Bewegungen mit besonderen (zum Beispiel auf die Anatomie bezogene) Vorstellungen verknüpft. Diese Bewegungskonzepte, vor allem jene, die mit den Bereichen der Improvisation zusammenhängen, finden ihre Anwendung in der Tanztherapie und in der sogenannten Contact Improvisation (Kaltenbrunner 1997).
VERWEISE:
→ Entspannungsverfahren (10)
→ Psychophysische Regulation (12)
→ Wohlgefühl (13)
→ Selbstmassage (18)
→ Entspannung und Aktivierung (20)
→ Selbstbeobachtung (39)
→ Selbstbewusstsein (42)
→ Selbstvergessenheit (46)
→ Improvisation (47)
→ Freiwilligkeit (58)
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