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Fünf Wochen im Ballon. Jules VerneЧитать онлайн книгу.

Fünf Wochen im Ballon - Jules Verne


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Himmel!«, rief er aus. »Ist der Mensch wahnsinnig geworden! Afrika in einem Ballon durchreisen! Weiter fehlte nichts! Also darüber hat er in diesen beiden Jahren nachgesonnen!« Denkt euch anstatt aller dieser Ausrufungszeichen kräftige, auf das eigene Hirn geführte Faustschläge und ihr werdet euch einen ungefähren Begriff von der körperlichen Emotion machen können, in welcher unser wackerer Dick seine Erregung austobte. Als seine alte Vertraute, Frau Elsbeth, ihm zu bedenken gab, dass dies alles nur eine Mystifikation sein könne, antwortete er:

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      »Unsinn! Ich werde doch meinen Mann kennen? Das sieht ihm ähnlich, ganz ähnlich! Durch die Lüfte reisen! Jetzt wird er gar eifersüchtig auf die Vögel! Nein, daraus soll nichts werden! Ich werde es zu verhindern wissen! Ja, wenn man ihn gewähren ließe; wer könnte einem dafür gutsagen, dass er sich nicht eines schönen Tages nach dem Monde aufmachte!«

      Noch am Abend desselben Tages setzte sich Kennedy voll großer Unruhe und Erbitterung in ein Coupé der Eisenbahn nach der General Railway Station und kam am folgenden Morgen in London an. Eine Dreiviertelstunde später setzte ihn eine Droschke vor dem kleinen Hause des Doktors, Soho Square, Greek Street ab. Er schritt über den Vorplatz und kündigte sich durch fünf nachdrückliche Schläge gegen die Tür an, worauf Fergusson öffnete.

      »Dick?«, fragte er, ohne irgendwelches Erstaunen zu verraten.

      »Dick selber«, erwiderte Kennedy kurz.

      »Du hältst dich zur Zeit der Winterjagden in London auf? Was führt dich hierher?«

      »Eine grenzenlose Torheit, die ich verhindern will.«

      »Eine Torheit?«

      »Ist das, was in dieser Zeitung steht, wahr?«, rief Kennedy jetzt, indem er die betreffende Nummer des Daily Telegraph hervorholte und sie seinem Freunde entgegenhielt.

      »Ach davon sprichst du! Diese Zeitungen schwatzen doch wirklich alles aus! Aber setze dich doch, lieber Dick.«

      »Nein, ich werde mich nicht setzen. Sage mir, ob du wirklich und wahrhaftig die Absicht hast, diese Reise zu unternehmen?«

      »Ganz entschieden; meine Vorbereitungen sind schon im Gange, und ich ...«

      »Wo hast du deine Vorbereitungen? In tausend Stücke will ich sie zerschlagen! Her damit!«

      Der würdige Schotte geriet jetzt ernstlich in Zorn.

      »Beruhige dich, mein lieber Dick«, versetzte der Doktor; »ich begreife deine Gereiztheit sehr wohl. Du zürnst mit mir, weil ich dir meine neuen Pläne noch nicht mitgeteilt habe.«

      »Das nennt er neue Pläne!«

      »Ich bin nämlich sehr beschäftigt gewesen«, fuhr Samuel fort. »Es gab in der letzten Zeit viel für mich zu tun. Aber trotzdem wäre ich nicht abgereist, ohne dir zu schreiben ...«

      »Ach, was liegt mir daran ...«

      »Weil ich die Absicht habe, dich mitzunehmen.«

      Der Schotte machte einen Satz, der einem Gemsbock zur Ehre gereicht hätte.

      »Ach so!«, sagte er. »Du bist also darauf aus, uns beide nach Bedlam zu bringen!«

      »Ich habe mit voller Bestimmtheit auf dich gezählt, lieber Dick, und dich unter Ausschluss von vielen anderen zu meinem Reisegefährten auserwählt.«

      Kennedy war ganz erstarrt vor Erstaunen.

      »Wenn du mich zehn Minuten lang angehört hast, wirst du mir dafür dankbar sein«, fuhr der Doktor fort.

      »Sprichst du wirklich im Ernst?«

      »Vollkommen im Ernst.«

      »Und wenn ich mich nun weigere, dich zu begleiten?«

      »Das wirst du nicht tun.«

      »Wenn ich mich nun aber doch weigere?«

      »Dann reise ich allein.«

      »Setzen wir uns«, sagte der Jäger, »und sprechen wir ohne alle Leidenschaft. Von dem Augenblick an, wo ich weiß, dass du nicht scherzt, ist die Sache wenigstens einer Unterredung wert.«

      »Wenn du nichts dagegen hast, können wir dabei frühstücken, lieber Dick.«

      Die beiden Freunde setzten sich einander gegenüber an einen kleinen Tisch, auf dem rechts ein stattlicher Berg von Butterbroten und links eine ungeheure Teekanne stand.

      »Mein lieber Samuel, dein Plan ist geradezu verrückt; an seine Durchführung ist nicht zu denken, er ist mit einem Wort: unmöglich!«

      »Das werden wir erst genau wissen, wenn wir den Versuch gemacht haben.«

      »Aber eben dieser Versuch soll ja nicht gemacht werden!«

      »Und warum nicht, wenn‘s beliebt?«

      »Denke doch an die Gefahren, die Hindernisse aller Art!«

      »Hindernisse«, versetzte Fergusson sehr ernst, »sind dazu gemacht worden, um beseitigt zu werden; und was die Gefahren betrifft – wer kann sich sicher sein, ihnen zu entgehen? Alles im Leben ist Gefahr! Es kann das größte Unglück herbeiführen, wenn man sich an einem Tische niederlässt oder auch nur seinen Hut aufsetzt. Überdies muss man sich sagen, dass alles, was bereits geschehen ist, auch wiederum geschehen wird, dass die Zukunft nur eine etwas entferntere Gegenwart ist.«

      »Ich kenne deine Ansichten«, schob Kennedy ein, indem er mit den Achseln zuckte. »Du bist ein Fatalist!«

      »Immer, aber im besten Sinne des Wortes. Beschäftigen wir uns also nicht mit dem, was das Schicksal uns möglicherweise vorbehalten hat, sondern halten wir uns an das gute englische Sprichwort: ›Wer zum Hängen geboren ist, wird nie den Tod des Ertrinkens sterben‹«

      Hierauf war nichts zu erwidern, doch hinderte dies Kennedy nicht, eine Menge nahe liegender Gründe gegen die beabsichtigte Unternehmung aufzuzählen, deren nähere Erörterung uns hier zu weit führen würde.

      »Warum willst du denn aber«, sagte er nach einer Stunde lebhaftester Debatte, »wenn diese Bereisung Afrikas absolut zu deinem Lebensglück gehört, nicht dieselben Bahnen einschlagen wie andere gewöhnliche Sterbliche vor dir?«

      »Warum?«, rief der Doktor in Eifer geratend. »Weil bis jetzt alle Versuche scheiterten! Weil von Mungo Parks Ermordung am Niger bis zum Verschwinden Vogels in Wadai, von Oudneys und Clappertons Tod in Murmur und Sackatu bis auf den Franzosen Maizan, der in Stücke gehauen wurde, von dem Major Laing, der durch die Hand der Tuaregs sein Ende fand, bis zur Ermordung Roschers aus Hamburg am Anfang des Jahres 1860 zahlreiche Opfer in die afrikanische Märtyrerliste eingetragen worden sind! Weil es ganz unmöglich ist, gegen die Elemente, gegen den Hunger, den Durst, das Fieber, gegen die wilden Tiere und die noch viel wilderen Völkerstämme anzukämpfen! Weil man das, was nicht auf eine Weise zu erreichen ist, auf eine andere Art versuchen muss, und endlich, weil man da, wo nicht gerade durchzukommen ist, nebenher oder darüber hinweg gehen muss.«

      »Wenn es sich nur darum handelte, darüber hinweg zu gehen!«, äußerte Kennedy. »Aber du willst ja hoch darüber fliegen.«

      »Nun«, argumentierte der Doktor mit der größten Kaltblütigkeit weiter, »was habe ich denn zu befürchten? Wie du dir wohl denken kannst, habe ich meine Vorsichtsmaßnahmen dergestalt getroffen, dass ein Absturz meines Ballons nicht befürchtet werden muss. Sollte mich das Luftschiff trotz alledem im Stich lassen, so würde ich mich auf der Erde noch immer in gleichen Verhältnissen mit andern Entdeckungsreisenden befinden; aber mein Ballon wird sich bewähren, wir können fest darauf zählen.«

      »Im Gegenteil, wir dürfen nicht darauf zählen.«

      »Doch wohl, mein lieber Dick. Ich beabsichtige, mich nicht eher von meinem Luftschiff zu trennen, als bis ich an der Westküste Afrikas angekommen bin. Mit diesem Ballon ist alles möglich. Ohne ihn aber fiele ich wieder den Gefahren und natürlichen Hindernissen solcher Expeditionen


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