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12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket. A. F. MorlandЧитать онлайн книгу.

12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket - A. F. Morland


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      Mucho war das mit Sicherheit nicht. Manuel C. schoss nicht auf Menschen, und schon gar nicht auf G-men. Aber er hatte mit seinem Anruf dafür gesorgt, dass wir hier waren. Manuel Cerres hatte uns in die Falle gelockt, und das nahm ich ihm übel.

      Während Milo hinter meinem Jaguar Schutz suchte, stürmte ich mit schussbereiter SIG vorwärts.

      Im Schatten eines hohen runden Silos erreichte ich den offenen Eingang einer großen Halle. In unregelmäßigen Abständen fielen weitere Schüsse.

      Die Kugeln schlugen vor, hinter und neben mir ein.

      Ich schoss auf gut Glück zurück. Keuchend gelangte ich in die Halle.

      Ich lief an großen, rostigen Öfen vorbei, in denen nie wieder ein Feuer brennen würde.

      Über mir befand sich die löchrige Kugelmühle, in der einst, während sie sich unaufhörlich drehte, Stahlkugeln das Rohmaterial, mit dem sie befüllt worden war, zerkleinert hatten.

      Hoch oben, unter dem Dach, tauchte die schemenhafte Gestalt eines Mannes auf. Er hielt ein Gewehr in seinen Händen, legte auf mich an und feuerte.

      Ich suchte unter einem breiten Förderband Schutz.

      Der Mann lief über einen Metallsteg. Ich nahm ihn ins Visier, zielte mit beiden Händen und drückte mehrmals kurz hintereinander ab.

      Die Entfernung war groß.

      Ein sicherer Treffer war da nicht zu erwarten. Aber ich verschaffte mir bei meinem Gegner mit meinen Schüssen immerhin Respekt.

      Er verschwand aus meinem Blickfeld. Ich hörte ihn eine Leiter herunterklettern. Er war schnell und wendig wie eine Raubkatze.

      Ich wechselte meine Position.

      Als der Kerl wieder zum Vorschein kam, deckte ich ihn augenblicklich mit Kugeln ein. Von einer Stelle aus, an der er mich nicht vermutete.

      Das brachte ihn sichtlich aus der Fassung. Er zuckte zurück, und ich hörte ihn fluchen.

      Während er, in Deckung, an meiner für ihn so unerfreulichen Überraschung nagte, versuchte ich, näher an ihn heranzukommen. Ich enterte einen Ofen. Schläuche hingen daneben wie Lianen herab.

      Sie dienten mir als Kletterhilfe.

      Wieder schoss ich - jetzt schon ziemlich punktgenau - dorthin, wo sich der Killer befand. .

      Wer nicht hören will, muss fühlen...

      Das hatte mir der Unbekannte mitgeteilt.

      Wenn ich die Zügel wunschgemäß schleifen lassen hätte, wären Milo und ich nicht hier gewesen.

      Dann hätte mein unbekannter Feind keinen Grund gehabt, die Gangart zu verschärfen. Er versuchte sein Gewehr wieder ins Spiel zu bringen, doch ich ließ es nicht zu.

      Jedes Mal, wenn er aus der Deckung hervorzucken wollte, drückte ich ab und trieb ihn wieder zurück.

      Das machte ihn wütend. Er war gezwungen zu bleiben, wo er war. Und ich bemühte mich um eine weitere Verringerung der Distanz zwischen ihm und mir.

      Verständlich, dass es ihm nicht gefiel, von mir immer mehr in die Defensive gedrängt zu werden.

      Er öffnete ein Fenster mit dreckverkrusteten Scheiben.

      Tageslicht flutete in die Halle.

      Ich feuerte, obwohl der Killer von Stangen, Platten und Rohren geschützt war. Ich hoffte, dass ein Querschläger die Entscheidung brachte, doch der Mann blieb unverletzt.

      Er setzte sich ab, ohne dass ich es verhindern konnte.

      Ich folgte ihm nicht auf demselben Weg, sondern kletterte hastig nach unten und rannte kurz danach aus der Halle.

      Der Schütze war nicht mehr zu sehen.

      Ich hetzte um die Halle herum, hörte in der Ferne einen Motor aufheulen und wusste, was das bedeutete.

      Doch ich gab noch nicht auf. Ich lief, so schnell ich konnte, bog zweimal scharf um die Ecke und erreichte mit hämmerndem Herzen die Stelle, wo der Killerwagen noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte.

      Jetzt war er weg. Die Antriebsräder hatten, als sie sich durchdrehten, dicke schwarze Striche auf den Asphalt geschmiert. Eine Abgaswolke hing noch in der Luft, aber das Fahrzeug war nicht mehr zu sehen.

      34

      Nachdem ich meinen verletzten Partner ins Krankenhaus gebracht hatte, kreuzte ich bei Mucho auf. Er wohnte bei seiner Schwester.

      Ina Cerres war nicht besonders helle, aber sie wusste, wer ich war.

      »Agent Trevellian«, erinnerte sie sich. Hinter ihr lief der Fernsehapparat. Sie saß fast immer vor der Glotze und war kugelrund. Fettiges schwarzes Haar umrahmte ihr pickeliges Gesicht.

      »Ist Mucho da?«, fragte ich.

      »Wer?«, fragte Ina zurück.

      »Manuel«, sagte ich.

      »Sie wollen zu Manuel?«, fragte Ina. Wie gesagt, sie war nicht besonders helle.

      »Ja«, sagte ich. »Ist er zu Hause?«

      »Manuel? Nein. Der ist nicht da.«

      »Und wo ist er?«, wollte ich wissen.

      »Manuel?« Ina zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Vielleicht spielt er bei Paddy Billard.«

      »Paddy’s Billard Salon«, den kannte ich. Der war gleich um die Ecke.

      »In fünf Minuten kommt ein Film mit Tom Hanks«, sagte Ina mit verklärtem Blick. »Ich bin ein Fan von Tom Hanks. Ich liebe ihn. Ich hab ihm schon mal geschrieben, und er.hat geantwortet. Mit Foto. Möchten Sie’s sehen?«

      »Ein andermal«, sagte ich und machte auf den Hacken kehrt.

      35

      Mucho verhaute seinen Stoß, als ich »Paddy’s Billard Salon« betrat. Die Bude war voll gequalmt. Tätowierte Gestalten umlagerten die Tische.

      Manuel C. gab sofort Fersengeld. Er warf den Billardstock auf den Tisch und setzte sich ab, doch ich sorgte dafür, dass er nicht weit kam.

      Als er durch die Hintertür flitzte, krallte ich ihn mir und schleuderte ihn gegen die Hauswand.

      Er heulte schmerzlich auf. »Mein Ellenbogen...«

      »Ich hab ’ne Stinkwut auf dich, Mucho«, schnauzte


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