Эротические рассказы

Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke BrandtЧитать онлайн книгу.

Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt


Скачать книгу
verwirrten Zustand eine Rettungskapsel gekapert und die Bombe dort platziert, weil er verhindern wollte, dass wir ihn wieder zurückbringen. Wie gesagt, er ist von Sinnen und muss unverzüglich wieder in psychiatrische Behandlung. Sie sagten, Sie haben ihn geborgen … Wo befindet er sich jetzt?«

      Sonja und Dr. Anande holten gleichzeitig zu Antworten aus, doch Sentenza gebot ihnen mit einem schnellen Wink zu schweigen.

      »Eine Sache noch, Exzellenz«, sagte er und würgte Saladin das Wort ab, als dieser sich noch einmal nach Johannsson erkundigen wollte. »Warum haben Sie uns nicht geantwortet, als wir ins Albira-System eindrangen? Und warum haben Sie uns eine Fluchtkapsel entgegengeschickt, die offensichtlich über das gleiche Zerstörungspotenzial verfügt wie ebenjene, mit der Johannsson entkam?«

      Saladin wurde bleich und zeigte mit dieser Regung das erste Mal, dass die Absichten der Erleuchteten nicht ganz so rein waren, wie sie vorgaben. Sie hätten sich mit allem herausreden können und Sentenza wäre sogar geneigt gewesen, ihnen Glauben zu schenken, wenn nicht der Angriff auf die Ikarus stattgefunden hätte.

      Der Superior antwortete nicht. Hinter seiner Stirn arbeitete es fieberhaft.

      Sentenza beobachtete den anderen genau. Wie würde er den Konflikt lösen? Fiel ihm eine Ausrede ein? Oder würde er gar hier und jetzt versuchen, sich der unliebsamen Zeugen zu entledigen, und ihnen die Wächter auf den Hals hetzen? Mit einem unruhigen Gefühl in der Magengegend tastete Roderick nach dem Laser an seiner Hüfte.

      Schritte klangen hinter ihnen auf. Saladin war der Erste, der hochsah. Seine Gesichtszüge entspannten sich merklich und hellten sich auf. Das nahm Sentenza zum Anlass, sich ebenfalls umzudrehen und den Blaster stecken zu lassen.

      Der Mann der sich ihnen in Begleitung vier weiterer Wächter (nun waren es schon acht!) näherte, war kein Unbekannter. Die Ikarus-Crew hatte sein Abbild bereits auf mehreren Hologrammen in den unteren Decks gesehen.

      Asiano!

      Der unumschränkte Herrscher über die Gemeinschaft der galaktischen Erlösung. Mit leichtem, fast schwebendem Gang schritt er über den Rasen. Hätte man nicht die leichten Bewegungen seiner Beine unter der weißen Robe gesehen, hätte man denken können, er gleite über das Gras.

      Richterin Dorothea und ihre Akolythin gingen in die Knie und verneigten sich so tief, dass sie dabei fast den Boden küssten. Die Wachen der Richterin und Saladins nahmen eine starre Haltung an und präsentierten ihre Elektrospeere. Nur die Crew des Rettungskreuzers ließ sich von dem Auftritt des selbst ernannten Erlösers nicht beirren.

      »Eure Heiligkeit«, brachte Saladin heiser hervor, schwieg jedoch sofort, als Asiano eine unscheinbare Handbewegung machte.

      Der Führer der Sekte blieb vor Sentenza stehen und musterte die Mannschaft eingehend. Sein Blick weckte irgendetwas Vertrautes in Roderick und den anderen. Sie erkannten, dass Asiano keine Bedrohung für sie war, sondern einfach ein Mann, der …

      Sentenza sog scharf die Luft ein. Das Charisma des Erlösers wirkte bereits auf ihn und die Crew. Zwar glaubte er nicht, dass Asiano einen hypnotischen Einfluss auf sie hatte, doch seine bloße Gegenwart nahm die anderen voll und ganz in seine Präsenz auf. Wenn man es zuließ, dachte der Captain.

      »Mein lieber Captain Sentenza«, sagte Asiano, immer noch das freundliche Lächeln zur Schau tragend. Ob es vielleicht sogar aufrichtig gemeint war, wusste Roderick nicht zu beurteilen.

      »Ihr Priester dort …«, begann Sentenza dann.

      »Superior!«, schnappte Dorothea mit hochrotem Kopf, als ob sie die Ungeheuerlichkeit, die der Captain von sich gegeben hatte, gar nicht fassen konnte.

      »… hat versucht, uns zu erklären, dass Gundolf Johannsson in seinem Wahn von hier floh und uns ein Lügenmärchen über eine Krise an Bord der Zuflucht auftischte. Ich bin geneigt, Superior Saladin zu glauben, aber es gibt noch eine Ungereimtheit, die mit dem Angriff der Rettungskapsel auf unser Schiff zusammenhängt. Haben Sie eine Erklärung, warum man ein Fluchtboot mit einer Bombe an Bord auf Kollisionskurs mit einem Rettungskreuzer des Freien Raumcorps schickte?«

      Das Lächeln Asianos wurde breiter. Seiner Mimik war nicht anzusehen, ob er etwas verbergen wollte oder die nachfolgende Antwort tatsächlich der Wahrheit entsprach.

      »Gundolf Johannsson hatte zwei Fluchtkapseln mit Sprengsätzen präpariert. Wir entdeckten den zweiten leider genau in dem Moment, als Ihr Schiff hier eintraf, und haben ihn abgeworfen, Captain.«

      Sentenza und Sonja tauschten einen flüchtigen Blick. Beide waren nicht von den Worten des selbst ernannten Erlösers überzeugt, aber sie hatten keine Gegenargumente oder Beweise, dass Johannsson nicht gelogen hatte. Und wie Thorpa schon so treffend formuliert hatte: Diese Leute wollten ihre Hilfe nicht!

      »Na schön«, brummte Sentenza schließlich. »So, wie die Dinge liegen, haben wir hier nichts mehr verloren.«

      »Was?«, fuhr Sonja auf. Weenderveen und Anande starrten den Captain entgeistert an, nur Thorpa schien sich mehr für die künstliche Umwelt der Biosphäre zu interessieren.

      »Ich würde Ihnen gerne meine Gastfreundschaft gewähren«, sagte Asiano, »doch ich habe mich noch um einige Dinge zu kümmern, die jetzt angefallen sind, da unser Terminplan durch das Versagen unseres Antriebs ein wenig durcheinandergeraten ist.«

      »Ja … sicher«, gab Sentenza zurück. »Tut uns leid wegen der Umstände, die wir Ihnen bereitet haben.«

      »Keine Ursache, Captain. Beehren Sie uns bald wieder. Vielleicht ergibt sich ja noch ein fruchtbares Gespräch über die Glaubensgrundsätze unserer Gemeinschaft.«

      Mit Sicherheit nicht, dachte Sentenza und machte auf dem Absatz kehrt. Sonja und die anderen drei folgten ihm auf den Fuß und Richterin Dorothea beeilte sich, zusammen mit den Wächtern die Crew einzuholen.

      Sentenza dachte nicht daran, auf sie zu warten. Thorpa, der sich den Weg eingeprägt hatte, führte sie zurück zum großen Himmelsturm, in dem der Lift untergebracht war. Ihre Rechnung, die anderen abzuhängen, ging jedoch nicht auf. Gerade als sich die Türen des Aufzugs öffneten, erreichten auch Dorothea und die Wachen die Kabine und traten ein. Nur die Akolythin hing schwer atmend hinterher. Sonja drückte eine Taste, worauf sich die Türen unter Protest der Richterin schlossen.

      »Was soll das?«, fuhr sie auf, zuckte dann zusammen, als habe sie sich selbst bei etwas Verbotenem erwischt, und schaute bedrückt zu Boden.

      »Wir haben nicht den ganzen Tag«, murrte DiMersi und strafte die Klerikerin mit einem Blick, der sie wohl bis in ihre Albträume verfolgen sollte.

      Auf dem Rückweg mussten sie die gleiche Prozedur durchlaufen wie anfangs. Es gab offenbar tatsächlich keinen öffentlichen Lift, der alle Decks miteinander verband. Sentenza und seine Crew beeilten sich, zum Hangar zu kommen. Die Richterin und die beiden Guardians hatten alle Mühe, Schritt zu halten.

      Als sie sich im mittleren Ring befanden, schaltete sich Roderick Sentenzas Kommunikator ein. Es war Trooid.

      »Was gibt’s?«, fragte der Captain mit gedämpfter Stimme und beschleunigte seinen Gang, damit Dorothea nicht unnötig Gesprächsfetzen mitbekam.

      »Sir, ich habe eine Peilung von Lebenszeichen in einem energielosen Bereich der Zuflucht geortet.«

      »Das werden wahrscheinlich Wartungsteams sein, die versuchen, die Schäden an den Energieleitern zu beheben«, vermutete Sonja neben Sentenza.

      »Dafür sind die Lebenssignaturen aber zu schwach«, räumte Trooid über das Kom ein. »Sie sterben, Captain.«

      »Also war doch etwas faul. Können Sie uns dorthin lotsen, Arthur?«

      Etwas krächzte in der Verbindung. Dann war eine andere Stimme zu vernehmen. »Captain, hier ist Johannsson, ich kann Sie führen.«

      Sentenza runzelte die Stirn und drehte sich halb zu Anande um. »Doc, Ihr Patient ist wieder auf den Beinen.«

      »Das spricht doch für meine Heilkünste, oder?«, gab der Bordarzt unfreiwillig komisch


Скачать книгу
Яндекс.Метрика