Taxi nach Paris. Ruth GogollЧитать онлайн книгу.
Ruth Gogoll
TAXI NACH PARIS
Der lesbische Bestseller
© 2006
14. Auflage 2021
édition el!es
www.elles.de [email protected]
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN 978-3-95609-047-9
Coverillustration:
iStock.com/isaxar
»Ich mag es, wenn die Frauen sich wehren!« Ihr funkelnder Blick spiegelte die Vorfreude auf den Kampf wider, die Eroberung, den Sieg. Ich wollte mich ihr nicht hingeben. Dennoch sehnte sich alles in mir danach, sie zu berühren, von ihr berührt zu werden. »Komm, sag noch einmal, dass du nicht willst! Dass du mich hasst!« Sie lachte zynisch herausfordernd.
»Ich hasse dich!«, schrie ich heraus. Es war die Wahrheit, aber es tat dem brennenden Begehren in meinem Innern keinen Abbruch. Und ich hasste mich selbst dafür, dass ich ihrem Wunsch gehorcht hatte. Das wollte ich doch am allerwenigsten: ihr Vergnügen bereiten.
Ich sah, wie ihre Erregung stieg. Ihre Augen flammten. Sie kamen näher. Ihre Lippen öffneten sich. Ich sah ihre Zähne blitzen und warf den Kopf von einer Seite auf die andere, um ihr zu entkommen. Sie presste mich gegen die Wand. Meine Handgelenke hielt sie mit stählernem Griff.
»Nein! Ich will nicht! Nicht so!«
Sie ließ mich nicht los, warf den Kopf zurück und lachte. »Ja, wehr dich! So mag ich es am liebsten!« Ihre Stimme war heiser vor Erregung.
Ich erstarrte. Sie nutzte die Gelegenheit aus und presste blitzartig ihren Mund auf meinen. Ihre Zunge stieß hart und fordernd gegen meine zusammengekniffenen Lippen. Mit ihrem ganzen Körper presste sie mich an die Wand. Ich musste Atem holen. Sie drang in mich ein. Ihr Mund nahm mich in Besitz. Die Leidenschaft, die Erregung ließen mich fast ohnmächtig werden. Gleichzeitig stieg Ekel in mir hoch.
Ich biss zu. Ihr Kopf fuhr zurück, sie hielt meine Handgelenke aber immer noch wie im Schraubstock fest. Ich hatte den Eindruck, das tat sie nicht zum ersten Mal. Sie war daran gewöhnt . . .
Sie sah mich wild an. Ein Blutstropfen hing an ihrer Lippe. Sie fuhr mit der Zunge darüber und wischte ihn weg. Meine Augen ließ sie nicht los. »Du Wildkatze! Da ist mir ja was entgangen! Ich dachte, du wärst langweilig und spießig. Eine, die sich nur hinlegt und die Beine breitmacht.«
Ein Hoffnungsschimmer blitzte in mir auf. »Ja, ja – genauso bin ich: langweilig und spießig.« Vielleicht würde sie das abhalten.
»Nein, nein!« Rau vor Erregung lachte sie wieder auf. »Jetzt ist es zu spät. Ich habe dich durchschaut. Du willst es. Du willst die Angst, du willst den Schmerz. Das erregt dich, gib es doch zu!«
Ihre Finger schlossen sich immer fester um meine Handgelenke. Es tat weh. Ich schrie auf.
»Ja! Schrei – schrei, so laut du kannst!« Ihre Stimme war nur noch ein heiseres, erregtes Flüstern.
Ich erschrak. Der Schmerz hatte mich nicht ernüchtert, wie ich erwartet hatte. Er fuhr mir direkt zwischen die Beine – genau, wie sie gesagt hatte. War es wirklich das, was ich wollte?
Sie hatte meine Unentschlossenheit bemerkt. Ihr Mund sank wieder auf meinen, und diesmal verweigerte ich ihn ihr nicht. Mit brutaler Gewalt stieß sie hinein. Fast bis in meine Kehle. Ich dachte, ich müsste mich übergeben, aber kurz bevor es so weit war, zog sie ihre Zunge zurück. Sie hatte wirklich Erfahrung! Mit wie vielen Frauen sie das wohl schon gemacht hatte? Vielleicht gab es mehr, die das mochten, als ich auch nur ahnen konnte. Und ich? Gehörte ich dazu? Mochte ich es?
Sie stieß wieder zu. Ich spürte, wie mich das Bedürfnis überkam zurückzustoßen, mitzumachen, mich nicht nur passiv benutzen zu lassen. Aber das war es ja, was sie wollte! Dagegen musste ich mich wehren! So verlangte es jedenfalls mein Kopf. Mein Körper verriet mich. Ich konnte das immer stärker auflodernde Begehren in mir nicht zurückhalten. Meine Knie wurden weich. Sie merkte es und lockerte ihren eisernen Griff ein wenig.
Meine Zunge suchte ihre. Sie zog sich kurz zurück und blickte mich erstaunt an. Dann versank sie wieder in meinem Mund, stieß und forderte, erstickte mich fast. Plötzlich ließ sie meine Hände los und legte ihre um meine Taille. Ich versteifte mich in Erwartung eines neuen Schmerzes. Sie riss mein Hemd aus der Hose und fuhr mit schnellen Bewegungen meinen Rücken entlang. Es kribbelte überall.
Unvermittelt grub sie ihre Fingernägel in meine Schultern. Ich stöhnte vor wollüstigem Schmerz auf. Langsam zog sie sie über meinen ganzen Rücken bis zur Taille hinunter. Es war, als ob mir die Haut abgezogen würde, aber gerade so, dass ich es noch ertragen konnte. Ich stöhnte lauter. Ich wusste nicht, ob vor Schmerz oder vor wachsender Erregung.
»Ja, komm, sag mir, dass du es willst«, murmelte sie an meinem Mund. Ihre Hüften hielten mich immer noch an die Wand gepresst und gefangen. Ich versuchte dagegenzustoßen, zu kreisen, mich zu reiben. Nein, das war nicht ich! Das war mein Unterleib, der sich selbstständig gemacht hatte. Verräter! schrie es in mir. Das Verlangen wurde immer stärker.
»Du willst es doch – sag es!«, drängte sie heiß in meinem Mund.
»Nein!« Ich warf den Kopf zur Seite und versuchte, sie von mir wegzudrücken. Sie presste sich weiter an mich, lehnte den Oberkörper ein wenig zurück und zog mir das Hemd aus. In mir brodelte es. Das darf ich nicht zulassen! Sie warf das Hemd neben mich auf den Boden und beugte sich wieder über mich. Ich dachte, sie wollte mich erneut küssen – küssen? War das Küssen? Dieses Stoßen, dieses Würgen? – und warf den Kopf zur Seite. Sie folgte mir nicht. Ihr Kopf senkte sich auf meine Schulter. Ein greller Schmerz durchfuhr mich. Ich schrie wieder auf, obwohl ich meine Lippen fest zusammengepresst und mir vorgenommen hatte, es nicht zu tun.
»Ja – schrei, schrei!«, drängte sie heiser. Erneut senkte sich ihr Kopf.
»Nein . . . bitte«, flehte ich sie an. Sie biss zu. Der Schmerz durchfuhr mich noch schärfer als beim ersten Mal. Jetzt gaben meine Knie endgültig nach. Sie hielt mich fest und drückte mich wie zuvor gegen die Wand. Ihre Hand fuhr über meine Brust. Sie streichelte mit der Innenfläche die berstend harte Brustwarze. Ich stöhnte. Diesmal vor Lust.
»Die ist aber empfindlich«, sagte sie merkwürdig grinsend.
Panik kroch in mir hoch. »Bitte, tu das nicht«, flüsterte ich vor Angst zitternd. Abwehrend hob ich die Hände und versuchte, sie von mir wegzudrängen. Sie lachte wieder erregt und kämpfte spielerisch mit mir. Ihr eiserner Griff verdammte meine Hände zur Untätigkeit. Langsam senkte sich ihr Mund zu meiner Brust hinab. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Ich versteifte mich, ich zitterte immer mehr, mein ganzer Körper war ein einziger gespannter Bogen, der sich gegen den Schmerz wappnete. Ich presste den Kopf gegen die Wand und schloss die Augen. Sie waren so empfindlich – das konnte ich nicht aushalten!
Sie saugte meine Brust in sich hinein, spielte mit ihrer Zunge an der Brustwarze, fuhr immer wieder darüber. All meine Angst konnte die Erregung, die sie damit auslöste, nicht unterdrücken. Meine Hüften begannen wieder, gegen ihre zu stoßen, doch kalter Schweiß überzog meine Haut.
Sie sah zu mir hoch und grinste. »Du hast Angst«, bemerkte sie zufrieden.
»Ja.« Es hatte ohnehin keinen Sinn, es zu leugnen. »Du wirst mir wehtun.« Ich versuchte, meine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen.
Völlig überraschend ließ sie mich los. Während ihre Augen meinen Blick festhielten, trat sie einen kleinen Schritt zurück, griff an meinen Hosenbund und öffnete den Knopf. Dann zog sie mit einer raschen Bewegung den Reißverschluss herunter. Wie paralysiert lehnte ich an der Wand.
Sie sah, dass ich mich nicht wehren würde. Ein enttäuschter Ausdruck breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Komm, verdirb uns nicht den Spaß.«
»Spaß?« Ich fuhr hoch. »Für dich vielleicht!« Verdammt, das war genau das Falsche gewesen! Ihre Augen blitzten wieder vor unterdrückter Erregung.
»Ja,