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Der deutsche Wortschatz. Christine RömerЧитать онлайн книгу.

Der deutsche Wortschatz - Christine Römer


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die auf drei Ebenen, die meist interagieren, wahrnehmbar sind: im nonverbalen Ausdruck als Mimik und Gestik (z.B. Lachen oder Weinen), in körperlichen Zuständen (Rotwerden etc.) und als sprachliche Äußerungen.

      Abbildung 2.7:

      Circumplexmodell (nach Leary, 1957)

      Das sogenannte Circumplexmodell der Emotionen EmotionenCircumplexmodell(in Abbildung 2.7 wiedergegeben) siedelt die Emotionen Emotionzwischen den Polen Erregung vs. Ruhe und Unlust vs. Lust an.

      In der Psychologie wird beim Auslösen von Emotionen die nachfolgende Geschehensfolge angenommen:

      Ereignis → Informationsverarbeitung → Bewertung → Emotion.

      Beispielsweise könnten wir in einem kleinen Ferienort neben dem Hotel unerwartet einen Kirchturm vorfinden (so wie in Abbildung 2.8).

      Abbildung 2.8: Emotionsauslösung

      Dieses unerwartete Ereignis (Informationsverarbeitung) veranlasst zu einer negativen oder positiven Bewertung, zum Auslösen von Emotionen, Erregung oder Lust bzw. Ruhe oder Unlust, die physisch (Tränen, erblassen, weglaufen oder lächeln, erröten, näherkommen) und/oder verbal ausgedrückt werden können, so mit Juchhe! (Freude), Nanu! (Verwunderung) oder Mist! (Verärgertsein).

      Aus linguistischer Sicht können drei Gruppen von Wörtern Wortemotionalesmit emotiven Funktionen unterschieden werden: Gefühlswörter, Affektwörter und Bewertungswörter (Herrmann, 1995):

       GefühlswörterGefühlswörter: Wörter zur Benennung und Deskription von Emotionen und Affekten (Stimmungen und Erregungen), ohne selbst expressiv zu sein. Da sie die Funktion der Diagnose bzw. der Distanzschaffung haben können, sind sie auch psychologische Vokabeln, wie Liebe, Haß, Trauer, Eifersucht, …

       Affektwörter: Wörter und Wendungen zum Ausdrücken von Gefühlen und Affekten. Dies können sein:

       Psychologische Vokabelnpsychologische Vokabeln, die Gefühle und Gemütszustände benennen, wie

        Ich hasse dich!, Das freut mich aber!, Das tut mir aber leid! …

       Empfindungswörter, Kosenamen, Schimpfwörter, wie Oh, Mausi, …

       Affektive Adjektive, Substantive und Verben, wie (Ist das aber) gemein!,

      (Dieser) Lügner!, (Er) säuft! …

       BewertungswörterBewertungswörter: Wörter, die das Benannte zugleich bewerten, wie Köter, verrecken, Klassefrau.

      Wörter, die Emotionen und Affekte anzeigen, sind oft mehrdeutig. Der Kontext hebt dies dann allerdings auf (vgl. (2.11)).

(2.11) Ach! (?) Ach, du Armer! (Bedauern, Mitleid) Ach, wenn es doch wieder so wäre! (Sehnsucht)

      Fries (2000, S. 14) Fries, N.betont die pragmatische Komponente von emotiven Wörtern, wenn er u.a. hervorhebt, dass der Ausdruck und das Verstehen von Gefühlen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg kommunikativer Bemühungen habe. Außerdem kann nach ihm (Fries 2000, S. 33) Fries, N.ein Wort wie Trauer auf drei unterschiedliche Phänomenbereiche verweisen:

       Auf einen internen, introspektiv wahrnehmbaren Zustand = subjektiv-psychologischer Aspekt: Ein Beispiel für diese Verwendung von Trauer: Lasst uns einfach unsre Trauer leben, denn damit verarbeiten wir das ganze. (Katrin Zilch, www.lichterkette.net.ms; Zugriff 25.3.2004)

       Auf einen chemisch und physikalisch nachweisbaren Prozess (z.B. Tränen und Schlaflosigkeit) = physiologischer Aspekt: Trauerarbeit […] Trauernde können bei ihrer Arbeit auch scheitern, krank werden, daran zerbrechen, weil sie ihr Leben nicht mehr leben können. (www.lichterkette.net.ms; Zugriff 25.3.2004)

       auf Gegenstände und/oder Sachverhalte, die als gefühlsauslösend betrachtet werden = sozialer Aspekt: Wenn die Gondeln Trauer tragen (deutscher Titel eines Films).

      Zur Ausdrucksfunktion kann auch das Anzeigen der Beziehungsrelation Beziehungsrelationim „Nachrichtenquadrat“ Nachrichtenquadrat(von Thun, 2010) Thun, F. vongerechnet werden. Als Psychologe hat von Thun, der sich speziell mit Kommunikationsstörungen befasst, das dreiseitige Zeichenmodell um eine vierte Komponente erweitert. Eine Nachricht überbringt danach mehrere Botschaften gleichzeitig (vgl. Abbildung 2.9, die es aus der Sendersicht formalisiert).

      Abbildung 2.9: „Nachrichten“-Funktionen nach von Thun (2010) (www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat)

      Mit einer Äußerung könnten danach in spezifischen Kontexten mehrere Funktionen realisiert werden. Beispielsweise sagt Jemand (= Sender) zu Jemandem (= Empfänger) nachdrücklich: Es zieht! Damit wird erstmal eine Sachinformation gegeben. Gleichzeitig wird deutlich, dass die deutschsprachige Person friert (= Selbstoffenbarung) und deshalb den Angesprochenen veranlassen möchte, die offene Tür zu schließen (= Appell). Dass er dies als möglich ansieht, resultiert aus seiner Einschätzung des Angesprochenen (= Beziehung). Möglicherweise ist der Angesprochene ihm sozial unterstellt. Dieser wird den barschen Befehlston sicher seinerseits als einen Vorwurf verstehen (vgl. Abbildung 2.10).

      Abbildung 2.10: „Nachrichten“-Funktionen für Es zieht!

      Auch an der Wortwahl kann der Stand der Beziehung zwischen Kommunikationspartnern abgelesen werden. Wenn ein Mann seine Freundin Prinzessin nennt, kann dies heißen, dass er sie verehrt, sie anhimmelt, und ausdrücken will, dass er ihr untertan ist. Es kann aber auch gemeint sein, dass sie verwöhnt ist.

       Mit der explizit markierten Appellfunktion werden Absichten, wie zum Handeln, Durchdenken oder Mitmachen, an den Hörenden mitgeteilt. Im Wort sind diese häufig mit einer Bewertungskomponente Bewertungskomponenteverbunden. Dies ist der Fall, wenn jemand als Jammerlappen (Heinz ist ein richtiger Jammerlappen!) bezeichnet wird. Es wird dann eine negative Bewertung einer männlichen, ängstlichen Person vorgenommen, die auch beinhaltet, dass die/der Hörende diesen Heinz ablehnen soll. Wenn ein Tier als ausgehungert charakterisiert wird, kann dies implizieren, dass es gefüttert werden soll.

      2.8 Die Definition des prototypischen Wortes

      Ein prototypisches Wort Wortprototypischesträgt auf allen Sprachsystemebenen Wortcharakter. Es ist, zusammenfassend dargestellt, gekennzeichnet durch

      1 seine Isolierbarkeit in Rede und Schrift,

      2 seinen selbstständigen Bedeutungscharakter,

      3 seine Morphemstruktur,

      4 seine Fähigkeit, Phrasenkern sein zu können, und

      5 seinen kommunikativen Charakter, etwas darzustellen und/oder Gefühle auszudrücken und/oder eine Intention zu Wortdefinitiontransportieren.

      2.9 Das lexikalische Wort

      Da Wörter in der Sprachverwendung, entsprechend den oben skizzierten Charakteristika, in Wortformen auftreten, ist es sinnvoll noch ein lexikalisches Wort Wortlexikalischesanzunehmen, das die abstrakte Repräsentation für Formenparadigmen ist. (Schaefer, 2016, S. 171 f.) Schäfer, R.Nach Kürschner (1997, S. 101) Kürschner, W.ist das lexikalische Wort als Einheit des Lexikons bzw. Grundeinheit der Wörterbücher


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